Es handelt sich hierbei um selten vorkommende Lageanomalien des Kindes im Mutterleib. In der Regel ist hier eine Spontangeburt nicht mehr möglich.
Bei der Querlage bildet die Körperhauptachse des Kindes einen rechten Winkel mit der Mutter beziehungsweise der so genannten "Führungslinie" des Geburtskanals. Eine natürliche Geburt ist dadurch ausgeschlossen. Es handelt sich somit um eine geburtsunmögliche Lage, die einen Kaiserschnitt erfordert.
Zudem kann durch die Querlage die Durchblutung des Mutterkuchens verringert werden. Dies führt wiederum zu einer Minderversorgung des Kindes.
In 0,3 bis 0,6 Prozent der Geburten wird die Diagnose einer Querlage gestellt. Mit zunehmender Zahl vorangegangener Geburten (Multiparität) steigt allerdings die Inzidenz.
Anders ausgedrückt kommt eine Querlage bei Frauen, die schon öfter als vier Mal geboren haben (Mehrfachgebärende), zehn Mal häufiger vor.
Bei der Schräglage bilden die Körperhauptachsen des Kindes und der Mutter einen spitzen Winkel. Diese Lageeinstellung ist für sich alleine instabil und wird unter dem Einfluss der Wehentätigkeit in eine Längs- oder Querlage geändert. In einer Studie konnte man feststellen, das es bei 83 Prozent der Fälle zu einer Spontanwendung in eine Längslage (davon 52 Prozent in Schädellage und 31 Prozent in Beckenendlage) kam. Die Diagnose "Schädellage" ist zunächst als Warnhinweis zu sehen.
In der 34. bis 37. Schwangerschaftswoche kann eine äußere Wendung des Kindes angestrebt werden. Eine äußere Wendung gelingt vor allem bei Mehrfachgebärenden und bei einem bestehenden Polyhydramnion.
Bei der verschleppten Querlage mit Einkeilung des Kindes, also der Verkeilung der Schulter und Armvorfall, ist eine äußere Wendung kontraindiziert. Zudem kann eine äußere Wendung nur dann durchgeführt werden, wenn die Fruchtblase noch nicht gesprungen ist.
Im Gegensatz dazu gibt es die Möglichkeit der inneren Wendung, diese wird jedoch nur bei Zwillingsgeburten durchgeführt, wenn nach Geburt des ersten Zwillings der zweite Zwilling in Querlage liegt.
Ist eine Wendung nicht möglich, so wird zwei bis drei Wochen vor dem errechneten Geburtstermin ein Kaiserschnitt nötig. Die Indikation zu einem Kaiserschnitt sollte frühzeitig gestellt werden, da das Risiko für Mutter und Kind nach Beginn der Wehentätigkeit bzw. Blasensprung am größten ist.
Die Diagnose kann durch den äußeren Befund (Leopold-Handgriffe) oder per Ultraschall gesichert werden.
Typische Komplikationen sind:
Faktoren, die eine Schräg- oder Querlage begünstigen sind vor allem:
Die Rate an Schräg- oder Querlagen ist bei Frühgeburten deutlich erhöht. Die Inzidenz wird hier mit drei Prozent angegeben.
Letzte Aktualisierung am 11.10.2021.