Die Dammnaht ist ein chirurgischer Verschluss eines Dammschnitts (Episiotomie) oder eines Dammrisses nach der Geburt. Sie erfolgt nach Ausstoßung der Nachgeburt und wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt.
Dabei wird der Schnitt bzw. der Riss schichtweise genäht. Bei der Naht verwendet man meist Fäden, die sich nach Abschluss der Wundheilung von selbst auflösen.
Nach fast jedem chirurgischen Eingriff kann sich die Haut an den Wundrändern verdicken und verhärten. Einige Frauen neigen zur Bildung von überschüssigem Gewebe bei Narben, welches man auch als Keloidbildung bezeichnet. Abhängig von der Narbenreaktion kann die Dammnaht zu Beschwerden führen.
Die Wundheilung kann zudem durch Keime aus dem Wochenfluss oder aus dem Analbereich gestört werden. Es kann zu einer Infektion der Dammnaht kommen. Die Heilung ist vor allem abhängig von der Größe und Tiefe der Narbe. Kleine Dammrissnähte heilen innerhalb einer Woche.
Sind dagegen Damm und Scheide bis zum Muttermund gerissen, so dauert die Heilung wesentlich länger, da die Wundfläche auch erheblich größer ist. Im Extremfall kann es sogar bis zu drei Monaten dauern, bis das Sitzen wieder schmerzlos funktioniert.
In seltenen Fällen kommt es bei starken Rissen bis in die Scheide hinein zu einer Fistelbildung. Das bedeutet, dass ein kleiner Durchgang zwischen der Scheide und dem direkt dahinter liegenden Darm entsteht.
Typische Probleme bzw. Beschwerden die auftreten können sind:
Zudem kann sich durch die Naht bzw. die nachfolgende Wundheilung, die anatomische Form des Scheideneingangs verändern.
Dies ist oft der Grund für die Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Da die Scheide jedoch sehr elastisch ist, kommt es mit der Zeit zu einer erheblichen Besserung. Tritt keine Besserung ein, so kann man hier eine Korrekturoperation in Erwägung ziehen.
Ist die Nahtnarbe auch nach mehreren Wochen noch wulstig und dick, so ist dies ein Anzeichen auf eine Heilungsstörung.
Treten zudem Beschwerden beim Sitzen oder während des Geschlechtsverkehrs auf, so sollten Sie sich erneut bei ihrem Frauenarzt vorstellen.
Insbesondere bei Beschwerden, wie nässende Naht, Rötung und Schmerzen sowie die Entleerung von Stuhlgang aus der Scheide sind als Warnsignal zu deuten und müssen ärztlich behandelt werden.
Der Arzt nimmt bei nässender oder eitriger Naht einen Abstrich mit dem Wattetupfer aus der Wundfläche.
Dadurch sollen die auslösenden Keime identifiziert und spezifisch behandelt werden. Zudem wird mit einer Tastuntersuchung der Scheide und des Enddarms der Ausmaß und die Lokalisation der verdickten Bereiche festgestellt.
In der Regel werden die Infektionen mit antiseptischen Salben oder Cremes behandelt. Bei stark ausgeprägten Narben kann es unter Umständen notwendig sein, die überschüssigen Hautwülste in örtlicher Betäubung operativ zu entfernen und ein zweites Mal zu nähen.
Merke: All diese Maßnahmen sollten nur so lange bzw. so oft angewandt werden, wie sie angenehm sind und Ihnen gut tun.
Folgende Maßnahmen können unter anderem schwere Komplikationen verhindern oder gar keine auftreten lassen:
Letzte Aktualisierung am 15.09.2021.