Unter einem Wochenflussstau oder auch Lochialstau genannt, versteht man einen Rückstau des Wochenflusses mit nachfolgender Entzündung.
Normalerweise fließt der Wochenfluss etwa vier bis sechs Wochen nach der Geburt. In den ersten zwei bis drei Tagen ist die Blutung etwas stärker als die normale Regelblutung, nimmt mit der Zeit kontinuierlich ab und wird immer farbloser (von rot-bräunlich bis weißlich).
Dieses Sekret enthält nicht nur Blut, sondern auch Lymphe, Eihautreste, Epithelzellen, Schleim und Bakterien. Deshalb ist es so wichtig, dass der Wochenfluss so gut läuft und sich nicht staut.
Sollte der Wochenfluss länger als einen halben Tag stocken, müssen Sie unbedingt Ihren Arzt aufsuchen und sich behandeln lassen.
Die häufigste Ursache eines Wochenflussstaus ist ein unzureichend geöffneter Muttermund, der meist nach einem Kaiserschnitt oder einer Verstopfung des Muttermundes durch Reste der Eihaut oder geronnenes Blut auftreten kann.
Meist bemerkt die Mutter selbst, dass der Wochenfluss plötzlich aufhört. Es kommt aber auch vor, dass die Ärztin bei der gynäkologischen Kontrolluntersuchung bemerkt, dass der Wochenfluss fehlt.
Typische Beschwerden sind:
In der Regel lässt sich der Wochenflussstau anhand der Symptome leicht erkennen. Bei der gynäkologischen Untersuchung ist der obere Gebärmutterrand höher zu ertasten, als es der Wochenbettdauer entspricht. Des weiteren wird eine Ultraschalluntersuchung vom Bauch durchgeführt. Der Arzt bemerkt hier, dass die Gebärmutterhöhle mit Flüssigkeit gefüllt ist und kann die Diagnose sichern.
In erster Linie erfolgt eine medikamentöse Therapie. Durch die Gabe von Medikamenten soll die Gebärmutter wieder dazu bewegt werden sich zusammenzuziehen und so den Wochenfluss wieder in Gang zu bringen.
Dazu wird das Wehenmittel Oxytocin gespritzt oder Methylergometrin als Dragee oder Tropfen eingenommen. Hinzu kommen noch krampflösende Medikamente, die den Muttermund entspannen.
Bis zur Normalisierung des Wochenflusses sollte die Wöchnerin täglich durch die Hebamme oder den Frauenarzt kontrolliert werden. Hierbei werden vor allem die Rückbildung der Gebärmutter überprüft und der Wochenfluss nach Farbe, Menge und Geruch beurteilt. Weitere hilfreiche Maßnahmen die zur schnelleren Besserung beitragen können:
Hilfreich ist eine Bauchmassage. Dabei sollte jemand anderes im Uhrzeigersinn mit leichtem Druck und möglichst flacher Hand um den Bauchnabel herum massieren. Verwenden Sie hierzu wenn möglich Weizenkeimöl mit dem ätherischen Zusatz Eisenkraut. Ziel der Bauchmassage ist, die Gebärmutter durch den mechanischen Reiz zu Nachwehen anzuregen.
Der Wochenfluss kann durch ein warmes Salzsitzbad wieder in Gang gebracht werden. Füllen Sie die Badewanne halbvoll mit Wasser und geben Sie eine Handvoll Kochsalz oder Meersalz hinzu. Sie sollten sich nur bis zum Bauchnabel hineinsetzen und nicht die Brüste ins Wasser eintauchen.
Der Wochenfluss darf mit den Brüsten nicht in Berührung kommen. Der Sitzbad sollte etwa 15 Minuten lang durchgeführt werden. Durch die Wärme entspannt sich der Muttermund und die Stauung kann sich lösen.
Wenn Sie kein Sitzbad durchführen möchten oder keine Badewanne haben, können Sie den gleichen Effekt mit einem nassen Waschlappen auf dem Bauch und darüber einer Wärmeflasche erzielen. Bei dieser Methode sollten Sie eine halbe Stunde entspannt im Bett liegen.
Sie sollten sich mindestens zweimal am Tag mit einem dicken Kissen unter dem Unterbauch, eine halbe Stunde lang auf den Bauch legen. Der Druck auf die Gebärmutter fördert die Rückbildung der Gebärmutter und regt die Blutung wieder an.
Wie bereits mehrfach erwähnt wird durch die Wärme der Wochenfluss verstärkt. In der Pflanzenheilkunde gelten insbesondere Hirtentäschel- und Frauenmanteltee sowie Melisse als bewährte Hausmittel gegen Rückbildungsstörungen.
Anwendung:
Da das Lochiensekret aufsteigende Keime enthält und nicht mehr ausgeschwemmt werden kann, besteht die Gefahr einer Infektion.
Wichtig ist, dass der Stau rechtzeitig erkannt und behandelt werden muss, da es sonst zur Entzündung der Gebärmutterschleimhaut und in seltenen Fällen zum Kinderbettfieber kommen kann.
Letzte Aktualisierung am 31.08.2021.