Masern sind eine Kinderkrankheit, die hoch ansteckend ist und in zwei Phasen verläuft. Sie wird durch das Masern-Virus ausgelöst und führt dazu, dass die betroffenen Kinder einen typischen Ausschlag entwickeln, sich dabei schwer krank fühlen und stark beeinträchtigt sind. In manchen Fällen können lebensbedrohliche Komplikationen wie Lungenentzündungen oder Hirnhautentzündungen auftreten.
95 Prozent aller Personen, die sich mit dem Virus infizieren entwickeln daraufhin auch die Erkrankung, die Kontagiosität ist also sehr hoch.
Da eine Impfung gegen Masern verfügbar ist, die auch von der STIKO, der ständigen Impfkommission, ab dem 12. Lebensmonat empfohlen wird, ist die Anzahl der Masern-Erkrankungen in Deutschland sehr stark zurückgegangen.
In den Entwicklungsländern kommt es jedoch immer wieder zu Masernepidemien mit hohen Sterblichkeitszahlen.
Masern-Viren werden durch Tröpfcheninfektionen übertragen, also beim Sprechen, Husten oder Niesen, wobei die Infektion auch über größere Strecken erfolgen kann, was man als fliegende Infektion bezeichnet. Die Viren dringen dann entweder über die Schleimhäute der Atemwege oder seltener die Bindehaut im Auge in den Körper ein. Sie vermehren sich zuerst in den Lymphknoten um dann nach etwa 48 Stunden in die Blutbahn überzutreten. Von dort aus gelangen die Viren in die Haut und die Schleimhäute und lösen so den charakteristischen Ausschlag (Exanthem) aus.
Das Virus führt dazu, dass Blutgefäße und Körperzellen durchlässig werden und so Blut ins Gewebe vordringen kann, was das für Masern typische hochrote Exanthem erklärt.
Auch die Zellen innerhalb der Lunge werden instabil, was bis hin zur Lungenentzündung führen kann.
Typisch für die Erkrankung mit Masern ist ein Krankheitsverlauf in zwei Phasen. Nach einer Inkubationszeit von 8 bis 14 Tagen, also dem Zeitraum von der Ansteckung mit dem Virus bis zum tatsächlichen Ausbruch der Erkrankung, beginnt die Maserninfektion zunächst mit dem sogenannten
Im Laufe einer Maserninfektion können jedoch in ca. 20 bis 30 Prozent verschiedene Komplikationen und Begleiterscheinungen auftreten:
Der Verlauf der Erkrankung ist meist schon wegweisend im die Diagnose Masern zu stellen. Kolpik-Flecken sowie der charakteristische Ausschlag weisen meist klar auf eine Infektion mit dem Masern Virus hin. In der Untersuchung des Blutes zeigt sich eine Verminderung der weißen Blutzellen (Leukopenie und Lymphopenie).
Ist das Gehirn mitbetroffen findet man in der Untersuchung des Hirnwassers (Liquor) einen erhöhten Eiweißgehalt sowie eine vermehrte Zahl von Abwehrzellen (Lymphozyten).
Außerdem können sowohl die Antikörper gegen das Virus, als auch die Masernviren selbst im Blut, sowie im Abstrich aus dem Rachen nachgewiesen werden.
Aufgrund des Ausschlags kann die Erkrankung auch leicht mit Röteln oder Scharlach verwechselt werden. Bei Scharlach ist das Exanthem jedoch feinfleckiger und beginnt im Bereich der Achseln und der Leistenregion. Auch die für Scharlach typische Himbeerzunge fehlt bei der Masernerkrankung. Im Fall der Röteln verläuft die Erkrankung wesentlich milder und verursacht meist nicht so hohes Fieber und einen nur schwachen Ausschlag.
Aufgrund der geschwollenen Lymphknoten kann auch eine Verwechselung mit dem Pfeifferschen Drüsenfieber möglich sein.
Ein Nachweis der für Masern typischen Antikörper im Blut kann jedoch die Verwechselung mit anderen Erkrankungen weitestgehend verhindern.
Da es sich um eine Infektion mit einem Virus handelt, ist die Therapie der Masern rein symptomatisch. Das Fieber kann durch Paracetamol oder Ibuprofen gesenkt werden, außerdem ist es sehr wichtig, dass das Kind ausreichend trinkt. Gegebenenfalls können schleimlösende Medikamente gegeben werden.
Antibiotika werden nur dann verabreicht, wenn zusätzlich zur Masernerkrankung eine Infektion durch ein Bakterium erfolgt ist (sogenannte bakterielle Sekundärinfektion), beispielsweise in Form einer Lungenentzündung oder Mittelohrentzündung.
Die Erkrankten sollten außerdem im Verlauf der Infektion isoliert werden und keine Gemeinschaftseinrichtungen, wie Schule oder Kindergarten, besuchen.
Zur Prophylaxe einer Maserninfektion sieht der Impfkalender der STIKO (ständige Impfkommission des Robert Koch Institutes) eine aktive Impfung vor. Sie kann Kindern ab dem 12. Lebensmonat gegeben werden und wird meistens zusammen mit der Röteln- und Mumpsimpfung verabreicht. Der Impfstoff ist ein sogenannter attentuierter Lebendimpfstoff, das heißt es wird ein Virus geimpft, das so stark abgeschwächt wurde, dass es keine Erkrankung mehr verursachen kann. Es löst dabei im Körper eine Abwehrreaktion aus, sodass sich die Abwehrzellen gegen die Oberfläche der Masern-Viren richten und diese zerstören, bevor sie in menschlichen Körperzellen Schaden anrichten. Bereits die einmalige Masernimpfung vermittelt einen Schutz von 95 Prozent.
Es ist jedoch in diesem Zusammenhang wichtig zu wissen, dass im Rahmen der Impfung sogenannte Impfmasern auftreten können. Sie sind ungefährlich, können aber etwa sieben Tage nach der Impfung gegen Masern einen von Fieber begleiteten Ausschlag hervorrufen, der sich jedoch rasch wieder zurückbildet.
Kinder die gerade eine Infektion durchmachen oder abwehrgeschwächt sind, beispielsweise durch eine Kortisontherapie, sollten die Impfung zunächst nicht erhalten.
Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit, sondern können in 20 bis 30 Prozent der Fälle schwerwiegende Komplikationen hervorrufen. Entzündungen von Mittelohr, Lunge oder Gehirn können als Folge der Erkrankung auftreten. Besonders bei Erwachsenen verläuft die Erkrankung oft schwerer als bei Kindern. Treten keine Begleiterkrankungen auf, heilt die Krankheit von selbst wieder aus und hinterlässt einen lebenslangen Schutz.
Dank der in Impfung gegen Masern, die in Deutschland ab dem 12. Lebensmonat bei Kleinkindern durchgeführt werden kann, kommt die Erkrankung bei uns nur noch selten vor.
In den Entwicklungsländern verstirbt jedoch noch eine erhebliche Zahl infizierter Personen im Laufe von Masernepidemien.
Letzte Aktualisierung am 12.08.2021.