Die Entwicklung des Kindes beginnt schon im Mutterbauch. Es beginnt eine Zeit spannender Tage und faszinierender Erlebnisse für die werdende Mutter.
Das Leben im Mutterleib ist keineswegs von den Geschehnissen der Außenwelt abgeschnitten. Das Baby nimmt im Laufe der Entwicklung Geräusche, Stimmen und Lärm von außen wahr und reagiert auf diese.
Die Schwangerschaft kann in drei Trimester unterteilt werden:
Theoretisch beginnt das erste Drittel der Schwangerschaft etwa zwei Wochen vor der Befruchtung, also mit dem ersten Tag der letzten Regelblutung.
Die Eizelle kann erst zur Mitte des Zyklus (um den Zeitpunkt des Eisprungs) befruchtet werden. Das bedeutet, dass die Schwangerschaft tatsächlich erst mit der dritten Schwangerschaftswoche beginnt.
Eine Eizelle ist, vom Eisprung an gerechnet, etwa zwölf bis 24 Stunden befruchtungsfähig. Das männliche Spermium dagegen kann die Eizelle nur wenige Tage befruchten. Dieser beträgt in der Regel zwei bis vier Tage und unter sehr günstigen Umständen sieben Tage.
Bei jedem Orgasmus sind im Samenerguss des Mannes etwa fünf Millionen Spermien enthalten. Von diesen fünf Millionen überleben nur rund 2.000 den Weg durch die Scheide und Gebärmutter zum Eileiter.
Das zweite Drittel der Schwangerschaft beginnt mit der 13. Schwangerschaftswoche. Sie wird auch als Fetalperiode bezeichnet und dauert bis zur Geburt.
Das Ungeborene legt im letzten Drittel der Schwangerschaft hauptsächlich an Gewicht zu. Die Organe sind weitgehend funktionstüchtig. Im Falle einer Frühgeburt sind die Überlebenschancen relativ gut.
Etwa 14 Tage nach Beginn der letzten Monatsblutung (ungefähr in der Mitte des weiblichen Zyklus), springt eine reife Eizelle aus dem Eierstock in den Eileitertrichter. Dieser Vorgang wird in der Medizin als Eisprung bezeichnet. Die Eizelle wandert nach dem Eisprung mithilfe zahlreicher Flimmerhärchen durch den Eileiter. Im Eileiter erfolgt nun die Befruchtung der Eizelle durch ein Spermium. Eizelle und Spermium treffen zusammen und verschmelzen miteinander. Es entsteht eine Zygote. Mit der ersten Zellteilung wird das weitere Schicksal des Ungeborenen bestimmt. Alle wichtigen Erbinformationen wie Geschlecht, Augen- und Haarfarbe oder künstlerische Begabungen trägt der Keimling bereits in sich.
Am Ende der ersten Woche nach der Befruchtung nistet sich eine winzige, hohle Zellkugel, die so genannte Keimblase oder Blastozyste, in der Gebärmutter ein. Durch die Bildung von Progesteron hat sich die Gebärmutterschleimhaut auf die Aufnahme des Embryos bereits vorbereitet und unterstützt das Eindringen in das mütterliche Gewebe.
Aus dem Embryoblast (einem Teil der Keimblase) entwickelt sich der Embryo und der Trophoblast ist nach der Einnistung für die Ernährung des Embryos zuständig. Zudem bildet der Trophoblast das Schwangerschaftshormon Beta-HCG (humanes Choriongonadotropin), welches in den ersten Wochen die Schwangerschaft aufrechterhält.
Bereits am 9. Tag nach der Befruchtung ist das HCG im Blut der Mutter nachweisbar, also noch vor dem Ausbleiben der Regelblutung. Im Urin ist sie erst ab dem 14. Tag nach der Befruchtung nachweisbar. Sie bildet auch die Basis des frei verkäuflichen Schwangerschaftstests.
Das Geschlecht des Kindes wird durch den Mann festgelegt. Denn es hängt von der Samenzelle ab, ob es ein Junge (Y-Chromosom) oder ein Mädchen (X-Chromosom) wird.
Die eigentliche Schwangerschaft beginnt in der dritten Schwangerschaftswoche. Die Eizelle beginnt sich nach erfolgreicher Befruchtung zu teilen. Der Embryo besteht am zweiten Tag aus vier, am dritten Tag bereits aus acht Zellen. Sie wird ab jetzt als Morula bezeichnet, weil sie einer Maulbeere ähnlich sieht. Im Inneren des Zellklumpens entsteht etwa ein Tag später ein Hohlraum. In der Medizin spricht man von einer Keimblase, der so genannten Blastozyste. Aus einem Teil der Zellen, den Embryoblasten, entsteht der Embryo und aus dem anderen, den Trophoblasten, der Mutterkuchen (Plazenta).
Aus den Embryoblasten entwickelt sich eine rundliche Keimscheibe, welches sich aus insgesamt drei Keimblättern zusammensetzt:
Der Embryo gelangt nach etwa sechs Tagen vom Eileiter in die Gebärmutter. Dort angekommen besteht er mittlerweile aus 70 bis 100 Zellen. Etwa am siebten Tag nach der Befruchtung kommt es schließlich zur Einnistung (Nidation) der Keimblase in der Gebärmutter.
Schädigungen, welche in dieser Phase durch äußere Einwirkungen auftreten können, werden entweder vollständig repariert oder die weitere Entwicklung wird beendet (Alles-oder-Nichts-Prinzip).
Die Eizelle bohrt sich regelrecht in die Gebärmutterschleimhaut ein. Die eigentliche Schwangerschaft beginnt erst mit der Einnistung in die Gebärmutterschleimhaut. Der „Neuankömmling" wird in 50 Prozent der Fälle von der Uterusschleimhaut aufgenommen.
Es bildet sich eine kleine Fruchtwasserhöhle zwischen Embryoblast und Trophoblast. Zudem wird der Dottersack gebildet, der für den Nachschub an Nährstoffen zuständig ist.
Die Plazenta (Mutterkuchen) beginnt sich um das Ei herum zu bilden. Der Embryo ist nun an den Blutkreislauf der Frau angeschlossen. Die Frau ist nun definitiv schwanger!
Kommt es nicht zu einer Schwangerschaft oder einer erfolgreichen Einnistung, so wird die befruchtete Eizelle mit der nächsten Menstruation einfach wieder abgestoßen bzw. ausgeschieden.
Die Frau kriegt von diesen Vorgängen im Inneren ihres Körpers nichts mit.
Alkohol und Nikotin sind in der Embryonalperiode tabu! Jegliche Medikamenteneinnahme sollte mit dem Arzt abgeklärt werden. Von nun an sollten Sie Vitamine und Mineralien zu sich nehmen, vor allem Eisen und Folsäure.
In den ersten Schwangerschaftswochen kommt es durch die Hormonänderungen zu starken körperlichen Veränderungen im Körper der Frau und zu einer ganzen Reihe von verschiedenen Nebenwirkungen. Diese reichen von einer verstopften Nase bis hin zur emotionalen Berg- und Talfahrt. Partner und Personen im nahen Umfeld der Schwangeren sollten sich auf diese Situationen vorbereiten.
Am Anfang der 5. Schwangerschaftswoche ist ein längliches, wurmartiges Gebilde von etwa zwei Millimetern Länge zu erkennen. Das äußere Keimblatt ist bereits zu erahnen. Aus diesem bilden sich im Verlauf weniger Tage zwei Längsfalten heraus. Zwischen diesen Falten besteht eine Furche, die sich bald zum so genannten Neuralrohr zusammenschließen. An dessen Ende befindet sich bereits die Anlage des Gehirns.
Aus den Keimblättern entwickeln sich folgende Strukturen:
Gegen Ende der 5. Schwangerschaftswoche beginnt bereits das Herz zu schlagen. Die frisch gebildeten Herzzellen ziehen sich etwa am 22. Lebenstag zusammen und vollziehen ihre ersten Schläge. Die im Wachstum befindlichen Organe werden mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Die Herztätigkeit ist also für die weitere Entwicklung des Embryos von herausragender Bedeutung. In diesem frühen Stadium ist das Herz bereits zweigeteilt und erscheint überdimensional groß. Das Herz des Embryos schlägt doppelt so schnell wie das der Mutter.
Im Verhältnis zur Körpergröße dominiert die Wirbelsäule und erstreckt sich vom Nacken bis hinunter zu der Stelle, wo die flügelartigen Anlagen für die Beine entstehen.
Arme und Beine sind als winzige Ansätze (Knospen) zu erkennen. Zudem entwickelt sich das Gehirn erstaunlich schnell.
Der Embryo ist in der 6. Schwangerschaftswoche mittlerweile etwa einen halben Zentimeter groß und beginnt schon mit der Entwicklung eines einfach strukturierten Nervensystems. Die ersten Nervenstränge beginnen vom Gehirnstamm und Rückenmark zu wachsen. Die primitiven Nervenzellen steuern später die Körperfunktionen und schaffen somit Voraussetzungen für dass Bewusstsein.
Der Embryo produziert außerdem allerlei Hormone. Dies ist der Grund dafür, warum viele Frauen über morgendliche Übelkeit klagen. Weitere mögliche Begleiterscheinungen sind:
Durch eine gesunde, ausgewogene Ernährung können Sie die Schwangerschaft weitgehend ohne Beschwerden genießen.
Geringste Abweichungen vom Entwicklungsprogramm können in der frühen Entwicklungsphase zu erheblichen Fehlbildungen führen.
Der Sauerstoffaustausch erfolgt nicht, wie im späteren Leben, über die Lunge, sondern über die Plazenta.
In der 7. Schwangerschaftswoche ist der Embryo bereits acht Millimeter groß. Er wird von nun an jeden Tag um ungefähr einen Millimeter größer. Das Herz des Embryos schlägt schnell und versorgt die Organe mit Sauerstoff und Nährstoffen.
Mittlerweile sind die Augen deutlich sichtbar, wobei die Lider noch nicht ausgebildet sind. Man erkennt das Gesicht. Augen, Nase und Mund sind gut zu unterscheiden. Die Augenhöhlen liegen in diesem Stadium noch in der Region der Schläfen, so dass der Kopf des Embryos ein bisschen an den eines Fischs erinnert. Zwischen der Mundöffnung und dem Herzsack befinden sich Auswüchse, aus denen sich später der Unterkiefer, Gesicht und Hals bilden.
Die Bildung des Nervensystems schreitet langsam aber sicher voran.
In der achten Schwangerschaftswoche erreicht der Embryo eine Größe von ungefähr 14 Millimetern. Der Embryo hatte bisher seinen Kopf immer leicht nach vorne gebeugt, jetzt kann er ihn anheben und streckt dadurch seinen Körper. Der Schädel besteht aus dünnem Knorpel, durch den die Anlage des Gehirns hindurchschimmert. Man erkennt auf der Stirn große Blasen, aus denen später das Großhirn entsteht.
Viele Organe funktionieren bereits, so produzieren beispielsweise die Nieren Urin und der Magen seinen sauren Saft.
Außerdem haben sich bereits in der achten Schwangerschaftswoche die Augenlider entwickelt und es sind erste Ansätze von Fingern und Zehen zu erkennbar. Weiterhin entstehen im Kiefer Anlagen für die Milchzähnchen sowie eine kleine Zunge.
Das Gehirn entwickelt sich mit einer rasanten Geschwindigkeit, mit bis zu 100.000 neuen Nervenzellen pro Minute. Der Körper nimmt weiter Form an: der Hals entsteht, die Augen bilden sich aus und sind weit geöffnet. Zudem entwickeln sich Daumen und Zeigefinger auseinander. In der 9. Schwangerschaftswoche ist der Embryo etwa zwei Zentimeter groß.
Das Gehirn des Ungeborenen ist nun von den Schädelknochen bedeckt. Aus den bereits vorhandenen Nervenzellkörpern wachsen kleine Fortsätze (Axone) heraus, die Kontakt zu benachbarten Nerven- oder Muskelzellen herstellen. Weiterhin bilden sich allmählich die einzelnen Teile des Gehirns heraus, um ihre Aufgaben wie Hören oder Sehen zu erfüllen.
Der Embryo fühlt mit und die Stimmungen der Mutter übertragen sich nun auch auf den Embryo. Das Kind kann außerdem nun reagieren.
Die Nervenzellen sind mit dem Rückenmark verbunden, so dass es sogar Saltos schlagen kann. Auf dem Ultraschall kann man erstmals Bewegungen der Extremitäten beobachten.
Der „menschliche Bauplan" ist nach Ende der 10. Schwangerschaftswoche fertig. Alle Organe sind angelegt. Sie müssen nur noch wachsen und sich weiter ausbilden.
Das Gewicht des Embryos beträgt etwa 13 Gramm und es ist etwa vier Zentimeter groß. Das Embryonalstadium ist abgeschlossen. Das Ungeborene wird ab jetzt Fötus (Fetus) genannt. Die Nabelschnur weist drei Gefäße auf, zwei Arterien und eine Vene, dieser ist zum einen für die Versorgung des Fötus und zum anderen für die Absonderung der Abfallstoffe zuständig. Das Wachstum des Körpers vollzieht sich von oben nach unten, so dass die Füße weniger entwickelt sind als die Hände. Die Zehen beginnen sich langsam auszubilden.
Der Fötus schwimmt in einem mit Fruchtwasser gefüllten Sack aus Eihäuten, der so genannten Fruchtblase. Dadurch wird er vor dem Austrocknen als auch vor äußeren Stößen geschützt. Von nun an sinkt das Risiko einer Fehlgeburt rapide.
In dieser kritischen Phase der Entwicklung des Gehirns sind die Nerven des Embryos überaus anfällig für Giftstoffe. Setzt man dem Ungeborenen zu dieser Zeit erheblichen Mengen Alkohol aus, kann dies gravierende Folgen haben. Es können bleibende Schäden entstehen, weil das Heranwachsen des Gehirns die weitere Entwicklung des kleinen Körpers bedingt.
Bis zur elften Schwangerschaftswoche entwickeln sich die Anlagen für die äußeren Geschlechtsorgane. Beim männlichen Fötus wird allmählich der Penis sichtbar. Eine eindeutige Aussage kann man jedoch erst später machen.
Da sich immer weitere Hautschichten bilden, ist die Haut mittlerweile weniger transparent. Unter der Hautoberfläche entstehen Haarfollikel. Zudem wachsen die ersten Nägel an Händen und Füßen.
Das Kind ist mittlerweile etwa 4,5 Zentimeter groß und von einem weichen Flaum bedeckt. Inzwischen ist auch der Brustkorb geschlossen und bietet dem Herzen ausreichend Schutz.
In der zwölften Schwangerschaftswoche ist das Baby bereits sieben Zentimeter groß und wiegt etwa 28 Gramm. Im Ultraschallbild sieht man im Vergleich zum Körper einen riesigen Kopf, eine hohe Stirn und kleine Nase. Außerdem sind die Geschlechtsorgane deutlich erkennbar, aber noch nicht vollständig ausgebildet.
Die Schädelknochen und der knöcherne Skelett sind sichtbar.
Im Unterkiefer entwickeln sich die Zahnanlagen. Weiterhin sind die Windungen der Gehörgänge bereits angelegt.
Langsam wandern die Augen von den Schläfen auf die Vorderseite des Kopfes, liegen dennoch sehr weit auseinander. Auch die Lider sind bereits erkennbar und bedecken den heranreifenden Augapfel. Das Kind kann die Lippen etwas bewegen und den Kopf und seinen gesamten kleinen Körper drehen und sich bewegen.
Nach einer kurzen Zeit werden diese Bewegungen auch für die Mutter spürbar sein.
Das erste Drittel der Schwangerschaft endet mit der zwölften Schwangerschaftswoche.
Ab der 13. Schwangerschaftswoche beginnen die Knorpel zu verknöchern. Die Umwandlung beginnt in den langen Röhrenknochen, die das Grundgerüst für Arme und Beine bilden. Die Schädelknochen sind jedoch noch nicht miteinander verwachsen, da das Gehirn ungehindert wachsen muss und dafür etwas mehr Spielraum benötigt.
Der Fötus ist in der 13. Schwangerschaftswoche etwa acht Zentimeter groß und wiegt etwa 40 Gramm.
In der 14. Schwangerschaftswoche funktioniert neben dem Hand-Greif-Reflex auch der Saugreflex beim Baby. Der Fötus lutscht in diesem Stadium gerne mal am Daumen und trinkt auch kleine Schlucke Fruchtwasser. Da die Nieren bereits funktionieren, können Stoffwechselabfallprodukte mit dem Urin ausgeschieden werden.
Das Gesicht ist gut erkennbar. Nase, Lippen, Augen, Ohren und Kinn haben mittlerweile recht deutliche Konturen. Auch Haare, Wimpern und Augenbrauen sind vorhanden und lassen ein kleines Babygesicht erkennen. Das Kind kann die Stirn runzeln, gähnt, schmatzt und schneidet Grimassen. Zudem wächst dem Kind ein weicher „Pelz", die so genannte Lanugobehaarung.
Der Fötus ist mittlerweile etwa neun Zentimeter groß und wiegt rund 45 Gramm.
Das Kind führt langsam verschiedene Reflexe wie Schluck-, Atem- oder Saugbewegungen durch. Der Fötus ist derweil etwa 15 Zentimeter groß und 50 Gramm schwer.
Die Schilddrüse beginnt mit der Hormonproduktion. Sie ist für das Wachstum des Kindes besonders wichtig.
Das Herz des Babys ist in der 15. Schwangerschaftswoche vollständig entwickelt. Sie besteht aus den Vorhöfen, den Herzkammern und den Herzklappen. Zunächst bleibt eine ovale Öffnung, das Foramen ovale, zwischen den beiden Vorhöfen bestehen. Während der Schwangerschaft wird dadurch der Lungenkreislauf umgangen. Die Öffnung schließt sich in den Tagen nach der Geburt. Einige Organe werden in ihrer Funktion aktiv, so produziert etwa die Leber Gallenflüssigkeit und die Bauchspeicheldrüse nimmt langsam die Insulinproduktion auf, die den Blutzucker-Stoffwechsel reguliert.
Ab der 16. Schwangerschaftswoche erfolgt vor allem der Größenwachstum, der Fötus nimmt bis zur Geburt noch einige Zentimeter an Größe zu und lagert Fett für den Stoffwechsel ein. In der 16. Schwangerschaftswoche wiegt das Kind etwa 80 Gramm und ist ungefähr elf Zentimeter groß. Der Fötus beginnt sich mehr und mehr aufzurichten und trainiert auf diese Weise seine Rücken- und Nackenmuskulatur. Damit bereitet er sich auf den aufrechten Gang vor.
Spätestens in der 17. und 18. Schwangerschaftswoche sind die Geschlechtsorgane sichtbar. Theoretisch könnte man per Ultraschall erkennen, ob es sich um ein Mädchen oder Junge handelt. Manchmal verdeckt jedoch das Baby seine Geschlechtsorgane, wenn es in bestimmten Positionen liegt.
Bei einem männlichen Fötus hat sich die Anlage für den Penis schon recht deutlich herausgebildet. Bis kurz vor Ende der Schwangerschaft bleiben jedoch die Anlagen für die Hoden in der Bauchhöhle, in seltenen Fällen sogar bis nach der Entbindung.
Liegt dagegen ein weiblicher Fötus vor, so fällt besonders die hervortretende Klitoris ins Auge. Die Schamlippen sind kaum ausgebildet.
In der 17. Woche ist der Fötus etwa zwölf Zentimeter groß und wiegt bereits 100 Gramm. Ab der 18. Woche erreicht es knappe 14 Zentimeter und wiegt rund 150 Gramm. Obwohl Arme und Beine sehr dünn sind, werden Bewegungen verstärkt gespürt.
Mittlerweile sind die kindlichen Bewegungen deutlich spürbar. Sie gleichen einem leichten Kribbeln. Nach dem 5. Monat ist der Fötus rund 350 Gramm schwer und etwa 20 Zentimeter groß. Der Fötus ist geschützt und mit allem Notwendigen versorgt.
Die Menge des Fruchtwassers nimmt von Tag zu Tag zu und wird größer, dies dehnt den Uterus aus und gibt dem Baby somit immer mehr Bewegungsspielraum. Das gesamte Fruchtwasser erneuert sich alle sechs Stunden und hat eine recht trübe Farbe.
Die Haut des Fötus ist durch die feine Lanugo-Behaarung und eine Art Paste, der so genannten Käseschmiere, geschützt.
In dieser Phase werden außerdem die Haarwurzeln unter der Kopfhaut sowie die Augenbrauen fester und setzen sich klarer ab. Außerdem werden die Gesichtszüge immer deutlicher.
Der Fötus ist in der 19. Schwangerschaftswoche etwa 15 Zentimeter lang und 200 Gramm schwer. Es reagiert bereits auf Geräusche.
In der 20. Schwangerschaftswoche herrscht im Mutterbauch ein regeres Leben. Das Kind greift nach der Nabelschnur, gähnt, strampelt und lutscht am Daumen. Durch diese Saugbewegungen trainiert es das spätere Saugen an der mütterlichen Brust.
Von Tag zu Tag werden die Kräfte des Kindes immer größer. Mit ein bisschen Glück kann der Partner nun die Tritte und die Knüffe des Kleinen mit der behutsam aufliegenden Hand spüren oder sogar die kleinen Ausbuchtungen auf der Bauchdecke sehen.
Die anfangs noch ziemlich unkoordinierten Bewegungen des Fötus werden langsam immer zielgerichteter und kräftiger. Das Gehör funktioniert mittlerweile sehr gut. Es nimmt die blubbernden Darmgeräusche der Mutter und das Strömen des Bluts in den Blutgefäßen schon recht deutlich wahr. Am deutlichsten hört es sicherlich den Herzschlag der Mutter. Das Baby freut sich, wenn man mit ihm kommuniziert und spielt. Die Kommunikation kann sowohl verbal als auch durch Berührungen erfolgen.
Legen Sie die Hände auf den Bauch, ihr Kind kommt ihnen entgegen. Die vertraute Stimme der Mutter tut ihm sehr gut.
Ansonsten strampelt es aufgeregt im Bauch der Mutter und spielt mit seiner Nabelschnur und trinkt fleißig Fruchtwasser. Sein Gesicht hat bereits ein deutliches Profil und die Gliedmaßen sehen fast "fertig" aus. In diesem Stadium liegt der Fötus noch mit dem Kopf nach oben und kann durch leichtes Drücken auf den Bauch ertastet werden. Das Baby wiegt in der 21. Schwangerschaftswoche etwa 300 Gramm und ist rund 18 Zentimeter groß.
In der 22. Schwangerschaftswoche hat es ungefähr die Hälfte seiner Geburtsgröße erreicht. Nun wächst es langsamer, nimmt jedoch weiterhin deutlich an Gewicht zu.
Das Kind turnt im Mutterbauch herum und kräftigt seine Muskeln. Die Proportionen der einzelnen Körperteile stimmen immer besser aufeinander zu. Rumpf, Arme und Beine wachsen immer weiter. Trotzdem hat sein Köpfchen nach wie vor einen Wachstumsvorsprung. Der Fötus ist nun in der Lage Temperaturunterschiede sowie Druck und Schmerz wahrzunehmen.
In diesem Entwicklungsstadium kann man zudem beim Fötus erstmals Hirnströme messen. Mit der Fertigstellung des Gehörs beginnt die Entwicklung des Gleichgewichtssinns. Von nun an beginnt das Knochenmark Blut zu produzieren und löst die Leber ab.
In der 24. Schwangerschaftswoche ist der Fötus etwa 21 Zentimeter groß und wiegt ungefähr 540 Gramm. Das Baby bereitet sich immer mehr auf die Geburt vor.
Da sich immer mehr Hautschichten gebildet haben und diese mit Unterhautfettgewebe gepolstert sind, scheint die Haut nicht mehr durchsichtig. Sie hat eine rötliche Farbe angenommen und ist immer noch durch die Lanugo- Haare bedeckt.
Das Baby findet langsam seinen eigenen Schlaf- und Wachrhythmus. Die Mutter kann wahrnehmen wann es schläft und wann es wach ist.
Gegen Ende des sechsten Monats wiegt der Fötus bereits mehr als ein halbes Kilogramm und misst etwa 28 Zentimeter. Mit der 24. Schwangerschaftswoche endet das zweite Trimester und das letzte Drittel der Schwangerschaft beginnt.
Von Woche zu Woche wird der Platz im Bauch weniger und das Kind hat kaum noch Platz um sich zu bewegen. Das Baby wirkt weniger aktiv, trinkt aber eifrig Fruchtwasser.
Mittlerweile nimmt es ganz an Ereignissen seiner Umgebung teil. Bei lauten Geräuschen erschrickt es und sein Herzschlag beschleunigt sich.
Das Baby wiegt in der 25. Schwangerschaftswoche etwa 600 Gramm und misst etwa 22 Zentimeter.
In der 26. Schwangerschaftswoche öffnet das Baby die Augen und kann endlich sehen. Die Nervenbahnen des Auges sind mit der Großhirnrinde verbunden, so dass der Fötus nun wechselnde Formen und Farben unterscheiden kann.
Alle ungeborenen Babys haben die Augenfarbe blau-grau. Erst nach der Geburt wird die individuelle Augenfarbe des Kindes definiert, da die Pigmente sich erst nach der Geburt in der Regenbogenhaut des Auges einlagern.
Das Baby nimmt immer mehr an Gewicht zu und polstert sich in diesen Tagen mächtig auf. Mittlerweile ist es etwa 34 Zentimeter groß und einen Kilogramm schwer. Die Haut ist weiterhin von einem zarten Flaum bedeckt und wird zunehmend glatter. In dieser Zeit fängt auch das Kopfhaar zu wachsen. Es verändert gerne seine Stellung in der Gebärmutter, verschränkt die Ärmchen und zieht die Beine an. Im Vergleich zum Kopf hat der Bauch nun an Größe aufgeholt.
Obwohl die Organentwicklung sehr weit fortgeschritten ist, brauchen das Gehirn und die Atmungsorgane weiterhin noch etwas Zeit. Auch die Lunge bildet noch nicht die notwendige Menge von Surfactant. Surfactant ist eine oberflächenaktive Substanz, die verhindert, dass sich die Lungenbläschen beim atmen zusammenkleben. Außerdem ist sie für den Schutz- und Reinigungsmechanismus des Bronchialsystems zuständig. Das Baby legt von jetzt an jede Woche rund 200 Gramm zu.
In der 28. Schwangerschaftswoche wiegt das Baby bis zu 1.100 Gramm und hat eine Größe von 25 bis 35 Zentimetern. Die Haut wird dank der Fettpölsterchen immer glatter.
Die Lunge reift immer weiter und das Baby führt regelmäßige Atemübungen durch. Ein ungeborenes Baby kann auch einen Schluckauf bekommen. Dieser kann in Form von rhythmischen Zuckungen spürbar sein.
In der 29. Woche wiegt das Kind bis zu 1,3 Kilogramm und hat eine Länge von ungefähr 37 Zentimetern.
Die Lungenbläschen haben sich in der 29. Schwangerschaftswoche vollständig entwickelt. Nervenstränge und Nervenfasern bilden sich nach und nach heraus und die glatte Oberfläche des Gehirns wächst sich in die charakteristischen Furchen und Windungen aus. Das Erinnerungsvermögen entwickelt sich und das Kind beginnt erstmals zu denken. Durch zahlreiche Untersuchungen konnte man belegen, dass sich der Säugling nach der Geburt an die Stimme der Mutter erinnert. Auch ist es in der Lage verschiedene Stimmen auseinanderzuhalten. Sprechen Sie also mit ihrem Kind!
Schon nach 30 Wochen kann das Baby Schmerzen empfinden und reagiert immer sensibler auf äußere Reize. In diesem Stadium gelingt es dem Baby seine Körpertemperatur selbstständig zu kontrollieren, es koppelt sich also von der mütterlichen ab.
Allmählich wird die Lanugo-Behaarung abgestoßen und durch die zweite Generation von Haaren ersetzt.
Das Baby wiegt in der 30. Schwangerschaftswoche etwa 1,35 Kilogramm und erreicht eine Größe von bis zu 38 Zentimetern.
In diesen Wochen entwickelt das Kind seinen Geschmackssinn.
Das Baby ist etwa 40 Zentimeter groß und wiegt etwa 1500 Gramm. Es hat ordentlich an Gewicht und Größe zugelegt und hat kaum noch Platz. Das Kind zieht daher seine Beinchen an den Körper, um sich Platz zu schaffen.
Die Kindsbewegungen sind verstärkt spürbar. Es gibt aber auch Zeiten, wo das Kind sich gar nicht bewegt. Dies sollte jedoch kein Anlass zur Sorge sein, da der Fötus am Tag 15 bis 20 Stunden schlafen kann. Durch das Umherlaufen der Mutter, werden die Föten oft durch die gleichmäßigen Bewegungen in den Schlaf gewiegt und werden erst dann wieder aktiv, wenn die Mutter zur Ruhe kommt, also vor allem nachts.
Auch nach den Mahlzeiten sind Ungeborene in der Regel aktiver als sonst, da der erhöhte Blutzuckerlevel sehr schnell auch beim Kind ankommt.
Um die 32. Schwangerschaftswoche liegt der Kopf der meisten Babys nach unten in Richtung des mütterlichen Beckens. Mittlerweile funktionieren auch alle Sinnesorgane. Das Baby kann schmecken, riechen, tasten, sehen und hören. Die Finger- und Zehennägel sind komplett herangewachsen, sind aber viel weicher als bei einem Neugeborenen.
Das Baby wiegt in der 33. Schwangerschaftswoche ungefähr zwei Kilogramm und erreicht eine Länge von bis zu 43 Zentimetern. Je näher der Geburtstermin rückt, desto mehr Fettgewebe bildet sich unter der Haut des Kindes. Das Fettgewebe dient nach der Geburt als Energielieferant und Wärmespeicher.
Die Körpertemperatur des Kindes ist um bis zu ein Grad höher als die der Mutter. Allmählich nimmt das Baby die Geburtsposition ein (mit dem Kopf nach unten).
Die Fingernägel des Kindes reichen mittlerweile über die Fingerkuppen hinaus und es kann sich schon richtig kratzen.
Wird es ein Junge so wandern nun die Hoden, die sich zunächst in der 30. Schwangerschaftswoche in die Leisten verlagert haben, an ihren endgültigen Platz in den Hodensack.
Die Schwangerschaft nähert sich langsam dem Ende. Das Kind hat kaum noch Platz und kann nicht mehr wild herumtollen. Der Sehsinn ist mittlerweile voll ausgereift. Das Baby wiegt inzwischen etwa 2,5 Kilogramm und hat eine Größe von etwa 46 Zentimetern.
Ab der 35. Schwangerschaftswoche funktioniert nun das Immunsystem des Kindes unabhängig von dem der Mutter.
Die Lanugo-Behaarung fällt wieder ab und die Babyhaut wird zart und rosig.
Zudem bildet das Kind in seinem Verdauungsapparat das sogenannte Mekonium, welches aus Rückständen von Zellen, Schleim und Fruchtwasser besteht und nach der Geburt ausgeschieden wird.
In der 36. Schwangerschaftswoche ist das Kind etwa 46 Zentimeter groß und wiegt etwa drei Kilogramm.
Fast alle Kinder liegen bereits mit dem Kopf nach unten und senken sich langsam ins Becken der Mutter hinunter. Für die Entbindung ist das Absenken des Köpfchens sehr wichtig, da sonst ein Kaiserschnitt erforderlich sein kann, etwa bei einer Steißlage (das Kind kommt mit dem Po zuerst).
Die Gesichtszüge des Ungeborenen können nun mittels modernen Ultraschallmethoden sehr genau dargestellt werden. Das Baby misst in der 37. Schwangerschaftswoche rund 47 Zentimeter und wiegt etwa drei Kilogramm.
Spätestens in der 38. Schwangerschaftswoche ist das Baby von seiner Entwicklung her bereit für die Geburt, da mittlerweile alle Organe bei einer Geburt die nötigen Funktionen übernehmen könnten.
Der Bauch der Mutter senkt sich immer mehr nach unten und es treten außer den richtigen Wehen auch die so genannten Senkwehen und Vorwehen auf.
Richtige Wehen unterscheiden sich von den anderen Wehen dadurch, dass sie immer heftiger werden und in immer kürzeren Abständen auftreten. Durch Bewegung werden sie zudem eher verstärkt und lassen sich auch mit einer Positionsänderung nicht bessern (Vorwehen lassen sich durch Verlagerung bessern).
Das Baby liegt mit angewinkelten Beinen und verschränkten Armen im Mutterleib und wartet auf seine große Stunde. Es ist recht ruhig geworden, da es kaum noch Platz hat. Es wiegt etwa drei Kilogramm und ist ungefähr 50 Zentimeter groß. Nun sind auch starke Furchen im Zahnfleisch erkennbar, unter denen der kleine Kiefer liegt.
Das Baby stützt sein Kinn auf die Brust und macht es sich bequem. Diese Lage wird auch als Hinterhauptlage bezeichnet. In dieser Lage läuft die Geburt am leichtesten ab.
Das Kind ist in der 40. Schwangerschaftswoche für die Geburt bereit. Die Fruchtblase hat nur noch wenig Fruchtwasser. Der Kopf hat sich mittlerweile tief in das mütterliche Becken gesenkt. Gegen Ende der Schwangerschaft ist es etwa 50 bis 55 Zentimeter groß und wiegt etwa 3,5 Kilogramm.
Das Platzen der Fruchtblase, also der Blasensprung, ist in der Regel ein Zeichen dafür, dass die Geburt innerhalb der nächsten 24 Stunden stattfinden wird. Es kann aber auch vorkommen, dass der Blasensprung erst unmittelbar vor der Geburt passiert oder künstlich ausgelöst werden muss.
Einzelne Schädelplatten des Kindes sind noch nicht vollkommen zusammengewachsen. Dadurch können sie sich während des Geburtsvorgangs noch verformen und den Kopfumfang etwas verringern. Das Baby passiert somit den Geburtskanal bequemer.
Nur etwa vier Prozent aller Kinder kommen zum errechneten Geburtstermin auf die Welt!
Letzte Aktualisierung am 11.10.2021.