Das Augenbrauenpiercing zählt zu den Gesichtspiercings und fällt unter die Kategorie der Oberflächenpiercings. Bei zahlreichen Naturstämmen werden seit einigen Jahrhunderten Piercings in der Nähe der Augen angebracht und gelten sowohl als religiöses als auch sexuelles Zeichen, sowie als sichtbares Zeichen der Stammeszugehörigkeit.
Die Popularität des Augenbrauenpiercings fand in Deutschland in den 80er Jahren statt. Zu Beginn überwiegend von männlichen Jugendlichen getragen, ist das Augenbrauenpiercing inzwischen Alters- und Geschlechterübergreifend geworden. Bei der Frage nach dem Warum steht das persönliche Schönheitsempfinden im Vordergrund. In seltenen Fällen wird ein Augenbrauenpiercing aus Provokation oder zum Aufmerksamkeit erregen getragen.
Beim Stechen selbst gilt das Augenbrauenpiercing als eines der unkomplizierten Piercings, da nur knapp unterhalb der Haut die Ein- und Austrittsstellen durchgeführt werden. Beide Stellen liegen hierbei auf einer Ebene und werden deshalb auch als Oberflächenpiercing bezeichnet. Angebracht werden kann es sowohl horizontal als auch vertikal und als Schmuck zum Beispiel Stäbe oder auch Ringe verwendet werden. Spezielle Piercing- und Tatoostudios sind hier die passenden Ansprechpartner, wenn man ein Piercing an der Augenbraue haben möchte.
In der Regel heilt ein Augenbrauenpiercing innerhalb vier bis acht Wochen komplett ab. Entfernt man das Piercing, dann zeigt sich relativ schnell die Einstichstelle als zugewachsen und nur winzige Narben zeugen davon, dass sich an dieser Stelle einmal ein Piercing befunden hat. Nach einem frischen Setzen des Piercings sollte man auf ein hohes Maß an Hygiene achten. Makeup, Sprays oder auch Lotion und Creme sollten nicht an das Augenbrauenpiercing kommen, da sich die Einstichstelle rasch entzünden kann. Als Folge muss man zumeist das Piercing entfernen. Auch bei dem verwendeten Material des Ringes oder Stabes sollte man lieber auf Qualität setzen. Blei, Cadmium oder auch Nickel finden sich oftmals in billigem Piercingschmuck und können unter anderem Allergien oder auch Entzündungen auslösen.
Ein wichtiger Aspekt sollte man vor dem Stechen lassen für sich abklären: Zwar sind Augenbrauenpiercings mittlerweile Gang und Gäbe, aber noch immer gibt es zahlreiche berufliche Branchen bei denen ein Gesichtsschmuck nicht gern gesehen ist. Hier empfiehlt es sich vorab nachzufragen, ob ein Augenbrauenpiercing die Geschäftsgepflogenheiten stört. Ein Verbot kann ein Arbeitgeber zwar nicht aussprechen, aber durchaus darauf dringen, dass man entweder das Piercing während der Arbeitszeit heraus nimmt oder sich eine andere Stelle suchen sollte. Eine private Entscheidung, die jeder Piercingliebhaber nur für sich selbst entscheiden kann.
Letzte Aktualisierung am 04.02.2009.