Das Zungenpiercing ist eine der beliebtesten Piercingformen, die besonders bei Jugendlichen hoch im Kurs steht. In der Entstehungsgeschichte ist das Zungenpiercing eines der ältesten Mittel, um den Körper entweder zu verschönern oder auch bestimmte religiöse Rituale zu zelebrieren. So werden selbst heute noch in Malaysia oder auch in Thailand im Rahmen eines Festes die Götter beschwört. Hierzu werden nicht nur kleine Piercings durch die Haut gestochen, sondern auch Schwerter, Stäbe oder Stangen.
In den westlichen Kulturen wurde das Zungenpiercing in den 90er Jahren erst so richtig populär, als die Stars und Sternchen der Musik- und Filmbranche sich damit schmückten. Für Liebhaber des Piercings, die jedoch nicht wirklich damit auffallen möchten, ist das Zungenpiercing eine tolle Alternative, denn sichtbar wird das Piercing nur beim bewussten Zeigen oder auch Lachen.
Ein Zungenpiercing wird von einem Piercer gestochen, der möglichst erfahren sein sollte und über ein hohes Maß an Hygienedenken verfügt. Nachdem man die Zunge herausgestreckt hat, wird der Piercer diese entweder mit einem Tuch oder auch einer Zange festhalten. Anschließend wird die Stelle für das spätere Zungenpiercing markiert und mit einer Venenkanüle durchstochen. In der Regel sitzt das Zungenpiercing fast in der Mitte der Zunge, kann allerdings auch etwas an den Rand gesetzt werden. Da sich dort jedoch der Muskel sitzt, erfordert es ein Wissen und Können des Piercers, um keine Schäden zu verursachen. Das gleiche gilt auch für das Zungenbändchen. Ansonsten sollte das Zungenpiercing nicht zu weit nach vorne gestochen werden, damit die Zähne auf Dauer keinen Schaden bekommen.
Die Heilung der Einstichstelle geht relativ schnell, die meisten Personen spüren schon nach ein bis zwei Wochen nichts mehr von der Prozedur. In den ersten Tagen jedoch schwillt die Zunge meistens stark an, das Essen fällt dann schwer und es kommt zwangsläufig zu Schmerzen. Immer wieder den Mund auszuspülen und in der ersten Woche keine Milch und deren Produkte zu trinken und zu essen beschleunigt den Heilungsprozess des Zungenpiercings.
Beim verwendeten Schmuck sollte man auf Qualität achten. Titan und Edelstahl sind die am meisten eingesetzten Zungenpiercings. Als Schmuckstück können Stecker (Barbells) oder auch im vorderen Bereich der Zunge Ringe benutzt werden, die auch immer wieder austauschbar sind. Eines sollte man hierbei beachten: Die Zunge eilt rasend schnell, was bedeutet, dass ein herausgenommenes Zungenpiercing schon nach wenigen Tagen nicht mehr eingesetzt werden kann, weil das gestochenen Loch gänzlich zuwächst.
Letzte Aktualisierung am 04.02.2009.