Die Scarification oder auch Skarifizierung zählt zu einer Methode des Anbringens von bleibendem Körperschmuck, die je nach Anwendung auch als Branding oder Cutting bezeichnet wird. Diese Variante der Körperverzierung ist nicht jedermanns Sache, denn sie zeigt sich als ziemlich schmerzhaft.
Geschichtlich blickt die Scarification auf eine sehr lange Zeit zurück. Zahlreiche Naturvölker praktizierten diese Form der Körpermodifikation als ritueller Bestandteil innerhalb ihres Stammes. Zudem wurde und wird gerade bei sehr dunkelhäutigen Menschen diese Methode gerne angewendet, um sich zu verschönern, da Tätowierungen auf der dunklen Haut kaum sichtbar sind.
In der westlichen Welt wird die Scarification aus unterschiedlichen Gründen durchgeführt. Einer dieser Gründe liegt in der Tradition durch das Aushalten von Schmerzen den Übertritt vom Jugendalter zum Erwachsenenalter zu zelebrieren. Ein anderer Anlass ist es die persönliche Ästhetik mit der Verbindung des Schmerzes durch das Cutten oder Branden zu verbinden. Auch ein krankhaftes anbringen von bleibenden Narben wird als Scarification bezeichnet und zeigt sich zum Beispiel bei Jugendlichen oder Erwachsenen die am Borderline-Syndrom leiden.
Die Durchführung der Scarification kann mit zwei verschiedenen Methoden erfolgen. Beim Cutten, dem Schneiden, wir zumeist ein Skalpell eingesetzt mit dem zunächst die Outlines (die Umrisse des Motivs) leicht eingeschnitten werden, um anschließend die dazwischen liegende obere Hautschicht zu entfernen. Mit dieser Methode lassen sich sowohl feine als auch sehr große Schnitte und damit Narben setzen, die alle möglichen Motive beinhalten können. Die zweite Methode für immer sichtbare Zeichen auf der Haut zu hinterlassen ist das Branding. Hierbei kann so gut wie jeder erhitzbare Gegenstand eingesetzt werden, doch in der Regel findet der Elektrokauter seinen Einsatz. Beim Branding werden die Zeichen und Muster in die Haut eingebrannt. Ein Vorgang den man aus den typischen Westernfilmen kennt, wo die Herde mit dem Zeichen der Farm gebrannt wird.
Eine sehr spezielle Form der Scarification stellt die so genannte Hanabira dar. Die japanische Blüte wird auf den rasierten Venushügel der Frau geschnitten. Diese Art ist zwar eine sehr traditionelle in den asiatischen Ländern, doch inzwischen wird die Hanabira besonders auch in den USA und vielen weiteren westlichen Ländern durchgeführt.
Die Abheilung einer Scarification kann sich über mehrere Monate hinziehen, was sowohl von der Heilfähigkeit des eigenen Körpers abhängig ist als auch von der anschließenden Pflege und Hygiene. Da diese Prozedur der Körperverschönerung nicht nur sehr schmerzhaft ist, sondern auch ein Leben lang sichtbar bleibt, sollte man es sich zuvor sehr gut überlegen, ob man diese beiden Aspekte berücksichtigt hat.
Letzte Aktualisierung am 04.02.2009.