Das sogenannte Botulinumtoxin Typ A (auch als Botulinustoxin oder mit der Abkürzng Botox bekannt) ist das Gift des Bakteriums Clostridium botulinum. Extrem stark verdünnt wird Botulinumtoxin sehr wirkungsvoll in der Medizin eingesetzt. Verstärkt ist der Einsatz bei der Behandlung von Falten. Der Wirkstoff blockiert die Übertragung des Signals von der Nerven- zur Muskelzelle. Die Muskeln werden vorübergehend gelähmt und die Stirn kann nicht mehr in Falten gelegt werden.
Nicht nur zur Faltenbehandlung, Botulinumtoxin Typ A wird zusätzlich bei Lidkrampf, Schiefhals und anderen Erkrankungen mit überhöhter Muskelaktivität eingesetzt werden.
Das Botulinumtoxin ist in den letzten Jahren immer beliebter bei der Behandlung von mimischen Falten in der ästhetischen Medizin geworden. Die Faltenbehandlung gehört zu den am häufigsten vorgenommenen ästhetischen Eingriffen. Zur Behandlung stehen unterschiedliche Botulinumtoxin-Präparate zur Verfügung. Präparate ohne Komplexproteine enthalten das reine Neurotoxin mit einer sehr guten Wirksamkeit und einer hohen immunologischen Qualität.
Präparate, die von Ärzten eingesetzt werden, sind Azzalure®, Bocouture® und Vistabel®.
Die Entstehung von Falten ist ein natürlicher Prozess, der durch die Hautalterung bedingt ist. Verstärkt wird die Faltenbildung zum Beispiel durch zu häufigen Aufenthalt im Sonnenlicht oder durch das Rauchen. Etwa 50 000 Personen lassen sich in Deutschland jährlich mit Botulinumtoxin behandeln. In den USA sind es sogar weit über eine Million.
Faltenbehandlung mit Botulinumtoxin wird häufig angewendet. Botulinumtoxin hat seine Stärken bei der Behandlung von Stirnfalten, der Glabella-falte (Zornesfalte) und seitlichen Augenfalten, den so genannten Krähenfüßen. Mundfältchen und Nasenfältchen lassen sich auch bedingt behandeln.
Das Clostridium botulinum Toxin blockiert die Freisetzung des Neurotransmitters Acetylcholin an den Nervenenden. Dieser Transmitter ist dafür verantwortlich, einen Nervenimpuls an den betreffenden Muskel weiterzuleiten. Der Muskel reagiert auf die Freisetzung von Acetylcholin in dem er sich zusammenzieht und so eine Bewegung ermöglicht. Wird die Acetylcholinfreisetzung durch Botulinumtoxin blockiert, erhält der Muskel kein Signal mehr vom Nerven. Es findet dann keine Muskelkontraktion mehr statt.
Die Lähmung verschiedener Gesichtsmuskeln durch Botulinumtoxin verursacht sowohl bei Frauen als auch bei Männern einen glättenden Effekt und sorgt für ein jüngeres Aussehen. Die Faltenbildung sowie die Schweißsekretion im behandelten Areal werden durch das Einspritzen von Botulinumtoxin unterdrückt. Dieser Effekt ist temporär und hält zwischen drei und sechs Monaten an. Danach muss eine neue Einspritzung erfolgen.
Botulinumtoxin darf nicht angewendet werden bei Personen mit nachgewiesener Überempfindlichkeit gegen Clostridium botulinum Toxin Typ A oder einen der anderen Bestandteile sowie bei Störungen der Muskeltätigkeit und Erkrankungen der Muskulatur, wie beispielsweise der Myasthenia gravis. Auch Schwangere und Stillende sollten in der Zeit der Schwangerschaft auf den Einsatz von Botulinumtoxin verzichten.
Nebenwirkungen durch die Injektion von Botulinumtoxin sind in den Händen erfahrener Ärzte selten. Die Behandlung sollte ausschließlich durch einen Arzt durchgeführt werden.
Manchmal kann es zu Blutergüssen, seltener zu Blutungen oder Infektionen kommen. Selten wurden nach der Injektion von Botulinumtoxin eine anaphylaktische Reaktion beobachtet, also eine überschießende Allergie. Schon deshalb sollte eine Faltenbehandlung mit Botulinumtoxin nur von einem erfahrenen Arzt durchgeführt werden, der im seltenen Notfall sofort Gegenmaßnahmen ergreifen kann.
Die Haut um die behandelten Areale wirkt nach der Injektion von Botulinumtoxin straff und faltenfrei. Die Erfolgsaussichten sind sehr gut.
Der Wirkstoff ist zwar teuer, aber eben auch sehr wirksam. Durch den Einsatz können teurer und komplikationsreiche Operationen vermieden werden. Die Behandlung mit Botulinumtoxin kostet ab 300 Euro aufwärts.
Die Wirkung ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Sie lässt nach etwa drei bis sechs Monaten nach. Um das Ergebnis zu erhalten, kann nachgespritzt werden.
Um Falten entgegenzuwirken, kann die Haut an der betroffenen Stelle auch mit verschiedenen Präparaten unterspritzt werden. So entsteht mehr Volumen unter der Haut und das Gewebe erscheint glatter und faltenfrei. Zum Unterspritzen von Falten kann beispielsweise körpereigenes Fett (Eigenfett) sowie Hyaluronsäure oder Kollagen verwendet werden. Aber nicht alle Falten lassen sich dadurch behandeln. Botulinumtoxin eignet sich speziell für die mimischen Falten.
Während das Eigenfett aus Fettdepots des Körpers, wie beispielsweise aus dem Oberschenkel entnommen wird, werden die Hyaluronsäure sowie das Kollagen chemisch hergestellt. Beide künstlich hergestellten Substanzen kommen jedoch auch auf natürliche Weise im Körper vor und sind beispielsweise für die Speicherung von Flüssigkeit im Knorpelgewebe und die Elastizität des Bindegewebes verantwortlich.
Neben diesen Verfahren existiert außerdem noch das klassische Facelift, dass bei tiefen Hautfalten, die mit Botulinumtoxin und Fillern nicht mehr behandelt werden können, angeboten wird.
Letzte Aktualisierung am 06.08.2021.