Kollagen ist eine Substanz, die zur Unterspritzung von Falten verwendet werden kann und somit in der plastischen Chirurgie eine hohe Stellung eingenommen hat. Kollagen ist jedoch auch natürlicherweise im Bindegewebe jedes Menschen in hoher Konzentration vorhanden und verleiht diesem Elastizität und Stabilität. Es schließt sich zu Fasermetzen und stützt so das umliegende Gewebe, weshalb es auch als Strukturprotein bezeichnet wird.
In der Lederhaut, der obersten und festesten Schicht unserer Haut, werden ständig alte Kollagenfasern durch neue ersetzt und so die Straffheit der Haut sichergestellt. Mit zunehmenden Alter nimmt dieser Prozess jedoch immer mehr ab und die noch vorhandenen Kollagenfasern werden porös und dünnen aus. So entstehen Falten.
Wie wichtig Kollagen für den Körper ist, wird deutlich wenn man sich eine berühmte Erkrankung betrachtet, die zu einem Kollagenmangel im Körper führt: Skorbut ist eine Erkrankung, die durch Vitamin C-Mangel hervorgerufen wird, und zu einem Mangel an Kollagen im Körper führt. Die Betroffenen leiden unter Hautproblemen, Einblutungen und Zahnverlust, was durch die Schwäche des Bindegewebes hervorgerufen wird. Früher wurde die Mangelerscheinung oft als "Seefahrerkrankheit" beschrieben. Die Symptome traten vermehrt bei Seefahrern auf, deren Ernährung auf langen Schiffsreisen häufig unzureichend war. Heute spielt Skorbut nur noch in Ländern der Dritten Welt eine Rolle, vor allem bei chronischer Mangelernährung. In westlichen Industrienationen kommt er kaum noch vor.
Die Entstehung von Falten ist ein natürlicher Prozess, der durch die Hautalterung bedingt ist. Verstärkt wird die Faltenbildung zum Beispiel durch zu häufigen Aufenthalt im Sonnenlicht oder durch das Rauchen. Viele empfinden Falten als störend und unterziehen sich deshalb einer Behandlung.
Eine Möglichkeit der Behandlung von Falten ist die Unterspritzung mit Kollagen. Dabei wird die Substanz mit einer sehr dünnen Kanüle direkt unter die Haut gespritzt. So werden die Falten geglättet und die Haut erscheint straffer.
Ein Auffüllen der Falten wird von den Betroffenen besonders im Mund- und Mundwinkelbereich als notwendig empfunden. Bei der Unterspritzung von Falten mit Kollagen, wird körpereigenes Kollagen durch künstliches beziehungsweise gereinigtes Rinderkollagen ersetzt. Kollagen erfüllt im Körper eine Stützfunktion und verleiht der Haut Elastizität. Das natürliche Kollagen der Haut baut sich mit der Zeit langsam ab. So können mit der Zeit Falten entstehen.
Das Kollagen, das zum Unterspritzen der Hautfalten verwendet wird ist meist eine Substanz, die aus Rinderkollagen, aus der Haut von Säugetieren, Fischen oder dem Eiweiß von Austern und aus verschiedenen Pflanzen gewonnen wird.
Das heute verwandte Kollagen unterscheidet sich von dem seines Spenders (Rind) vor allem durch seine Konzentration und Zusammensetzung. Je besser die Eiweißmoleküle untereinander vernetzt sind, desto länger hält das durch die Unterspritzung erzielte Ergebnis. Kollagen wirkt im Gegensatz zu Faltencremes oder Kosmetika unter der Haut und kann sofort nach der Injektion seine Wirkung entfalten.
Eingesetzt wird Kollegen vor allem bei
Ein Vorteil von Kollagen ist, dass die Substanz nach der Einspritzung fest an der Injektionsstelle verbleibt und nicht wandert.
Vor der Behandlung mit Kollagen sollte der Patient zunächst auf Verträglichkeit getestet werden. Diese Testung wird meist an der Innenseite des Unterarms vorgenommen und dauert etwa vier Wochen. Ist das Ergebnis negativ, wird das Kollagen mit dünnen Kanülen in die tiefen Bereiche der Lederhaut injiziert. Kollagen ist in der Regel gut zu spritzen.
Meist wird zuvor eine Lokalanästhesiecreme aufgetragen, sodass die Unterspritzung für den Patienten schmerzfrei ist. Der Eingriff wird ambulant durchgeführt.
Nach der Behandlung sollte die behandelte Körperregion gekühlt werden, um Schwellungen zu vermeiden.
In den ersten Tagen nach der Injektion sollte auch zu intensive Sonneneinstrahlung vermieden werden. Anfängliche Überkorrekturen bilden sich in der Regel schnell zurück.
Zur Unterspritzung der Falten und der Lippen wird gereinigtes Kollagen aus der Haut von Rindern verwendet. Auch wenn es gereinigt wird, kann dieses Kollagen bei einigen Patienten zu allergischen Reaktionen führen. Deshalb sollte zwei Wochen vor der Unterspritzung ein Empfindlichkeits-Test durchgeführt werden. Der Hersteller des Kollagen-Präparates muss außerdem garantieren, dass dieses BSE-frei ist.
Der Körper baut das eingespritzte Kollagen sehr langsam ab. Die Unterspritzung hält deshalb in Abhängigkeit vom jeweiligen Behandlungsareal für etwa sechs bis acht Monate an, bis sie wiederholt werden muss.
Zum Unterspritzen von Falten kann auch körpereigenes Fett (Eigenfett) sowie Hyaluronsäure verwendet werden. Während das Eigenfett aus Fettdepots des Körpers, wie beispielsweise aus dem Oberschenkel entnommen wird, wird die Hyaluronsäure chemisch hergestellt. Sie kommt jedoch auch natürlicher Weise im Körper vor und ist beispielsweise für die Speicherung von Flüssigkeit im Knorpelgewebe verantwortlich.
Botulinumtoxin ist eine weitere Substanz die zur Behandlung von Falten eingesetzt wird. Allerdings dient dieser Stoff nicht nur der Unterspritzung und dem Auffüllen der Haut, sondern macht Muskelzellen unbeweglich, weshalb die haut darüber straffer erscheint.
Neben diesen Verfahren existiert außerdem noch das klassische Facelift, das auch heute noch für viele die Methode der Wahl zur Therapie der Gesichtsfalten darstellt.
Letzte Aktualisierung am 16.09.2021.