Bei der Augenlidkorrektur, die in der Fachsprache Blepharoplastik genannt wird, werden Oberlid und / oder Unterlid operativ gestrafft, um zum Beispiel Schlupflider oder Tränensäcke zu korrigieren und den Augen ein frischeres, jüngeres Aussehen zu geben.
Die Augen sind der wichtigste „Blickfang" im menschlichen Gesicht und drücken am deutlichsten Emotionen und Stimmungen aus. Im Laufe des Lebens verändert sich jedoch im Zuge des natürlichen Alterungsprozesses das Gewebe um die Augen herum, die Haut wird schlaffer. Die Augen wirken müde, angespannt und alt.
Besonders am Oberlid kommt es durch die Erschlaffung des Bindegewebes dazu, dass so genannte Schlupflider entstehen, das bewegliche Oberlid also von herabhängender Haut verdeckt wird. Grund hierfür ist häufig eine Erschlaffung des Lidmuskels oder eine Vorwölbung des Fettgewebes aus der Augenhöhle. Schlupflider sind meistens genetisch veranlagt.
Die Entstehung von Tränensäcken hat im Prinzip die gleichen Ursachen wie die Schlupflider: Haut und Bindegewebe erschlafft, die so genannte „Haltemembran" im Unterlid, die das Fettgewebe in der Augenhöhle hält, gibt mit dem Älterwerden nach und lässt das Fettgewebe nach vorne treten.
Durch die operative Straffung der Augenlider wird die Augenpartie optisch verjüngt, die strafferen Konturen verleihen den Augen ein frischeres, erholtes Aussehen.
Die Operation dauert etwa ein bis zwei Stunden und wird unter örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie) oder in einem leichten Dämmerschlaf durchgeführt. Auf besonderen Wunsch kann die OP auch unter Vollnarkose durchgeführt werden.
Eine Behandlung unter Lokalanästhesie wird ambulant durchgeführt, die Patienten können also nach einer kurzen Ruhephase direkt nach Hause gehen. Allerdings sollten sie sich von einer Begleitperson abholen lassen, da die Patienten nach der OP eine eingeschränkte Wahrnehmung und Reaktionsfähigkeit durch die Betäubungsmittel haben können und deshalb nicht Auto fahren dürfen.
Ein Eingriff unter Vollnarkose erfordert meist einen stationären Aufenthalt von einer Nacht. Dies gilt insbesondere, wenn Ober- und Unterlider gleichzeitig operiert werden.
Der häufigste ästhetische Eingriff im Gesicht ist die Korrektur von Schlupflidern. Schlupflider entstehen im Laufe der Zeit durch den Alterungsprozess des Menschen.
Der Chirurg setzt einen Schnitt quer über das bewegliche Oberlid, etwa 8mm von der Lidkante entfernt. So liegt die Narbe in der natürlichen Lidfalte und wird später kaum zu sehen sein.
Anschließend werden vom Oberlid überschüssige Haut und Fettgewebe entfernt, sodass das Auge insgesamt straffer wird.
Oft wird zusätzlich auch der Lidmuskel gestrafft, falls die Schlupflider durch eine Schwäche des Lidmuskels bedingt sind oder dadurch verstärkt werden.
Es kann auch vorkommen, dass Schlupflider durch herabgesunkene Augenbrauen verstärkt werden. In diesem Fall werden zuerst die Augenbrauen korrigiert und gehoben (das so genannte Brauenlifting) und anschließend die Schlupflider operiert.
Auch Tränensäcke, die sich am unteren Augenlid bilden, können operativ korrigiert werden. Der Eingriff verläuft ähnlich wie bei der Korrektur der Schlupflider. Der Chirurg setzt den Schnitt etwa 2mm unterhalb des unteren Lidrands und kann von hier aus erschlaffte Haut und überschüssiges Fettgewebe entfernen. Zusätzlich können die Haltemembran und der Lidmuskel gestrafft werden.
Falls nur Fettgewebe entfernt werden muss, ohne die Haut zu straffen, kann der Schnitt auch innerhalb des Augenlids erfolgen, sodass später keine Narbe mehr zu sehen sein wird. Auch im anderen Fall bleibt die Narbe sehr unauffällig, weil sie direkt unter dem Wimpernkranz verläuft.
Im Anschluss an den Eingriff wird der Hautschnitt mit einem feinen Faden vernäht und kühle Kompressen auf die Augen gelegt, um Schwellungen und der Entstehung von Blutergüssen vorzubeugen. Bei der Unterlidkorrektur wird häufig zusätzlich ein stützender Pflasterverband angelegt.
Der behandelnde plastische Chirurg führt vor der Lidkorrektur ein ausführliches Beratungsgespräch mit dem Patienten, um die genaue Vorgehensweise, Möglichkeiten und Grenzen der Behandlung zu besprechen.
Der Patient sollte hierbei darauf achten, dass alle seine Fragen geklärt werden und er vollständig über alle Risiken aufgeklärt wird.
Meist zeichnet der Arzt mit einem Stift die Schnittlinien auf die Haut, um dem Patienten einen Eindruck vom möglichen Ergebnis zu geben.
Nikotin verengt die Blutgefäße und verhindert dadurch eine ungestörte Wundheilung. Deshalb sollten Patienten jeweils zwei Wochen vor und nach dem Eingriff nicht Rauchen oder zumindest den Zigarettenkonsum auf ein Minimum reduzieren. Das Gleiche gilt für Alkohol.
Unter Umständen ist es notwendig, so genannte „blutverdünnende" Medikamente vor der Operation nach Absprache mit dem Arzt abzusetzen.
Dazu gehören Cumarine, die zur Behandlung von Herzerkrankungen eingesetzt werden, ebenso wie die Acetylsalicylsäure, die in verschiedenen Schmerzmitteln enthalten ist.
In den ersten ein bis zwei Wochen nach der Operation ist es normal, dass Schwellungen und Blutergüsse entstehen, die sich jedoch schnell wieder zurück bilden. Durch die Schwellung kann es zu unangenehmen Spannungsgefühlen kommen, die aber ebenfalls bald besser werden.
Mit Schmerzen im Bereich der Augen ist ebenfalls zu rechnen. Der behandelnde Arzt verschreibt jedoch meist ein Medikament, das diese Beschwerden lindert.
Ernsthafte Komplikationen sind bei sachgemäßer Durchführung der Lidkorrektur durch einen erfahrenen und entsprechend ausgebildeten Arzt sehr selten. Dennoch ist auch dieser Eingriff wie jede Operation mit einem gewissen Risiko behaftet.
Durch die verwendeten Instrumente und Medikamente kann es zu einer mehr oder minder starken Reizung der Binde- und Hornhaut kommen. Die dadurch entstehenden Schmerzen und Fremdkörpergefühle klingen aber bei sachgemäßer Nachsorge nach einiger Zeit ab.
Gelegentlich kommt es zu Wundheilungsstörungen und damit verbunden zu einer unschönen oder verstärkten Narbenbildung. Besonders bei der Unterlidstraffung besteht das Risiko, dass sich durch die zu starke Spannung im Bereich der Wunde der Lidrand verzieht (so genanntes Ektropium).
Dies kann zu einer Asymmetrie im Vergleich zum anderen Auge führen. Diese Seitenunterschiede lassen sich häufig durch eine zweite Operation beheben.
Außerdem kann es bei der Wundheilung zu festen Vernarbungen kommen, die eventuell am Auge störend sein können.
Durch den Eingriff können auch Nerven verletzt werden, sodass es im umliegenden Hautbereich und auf der Stirn zu Gefühlsstörungen kommen kann. Diese sollten ebenfalls bald wieder verschwinden, können aber auch dauerhaft bestehen bleiben.
Manchmal passiert es trotz aller Sorgfalt, dass die Hornhaut verletzt wird. Eine Behandlung dieser Verletzung ist sehr langwierig und unter Umständen bleibt eine Narbe zurück, die die Sehkraft beeinträchtigen kann.
In sehr seltenen Fällen kann es zu Thrombosen und Embolien kommen.
Ebenfalls sehr selten sind Infektionen, die dann mit Antibiotika behandelt werden müssen.
Extrem selten kommt es durch die örtliche Betäubung zu einer Verletzung des Sehnerven, was einen totalen Verlust der Sehfähigkeit zur Folge haben kann.
Bei einer Allergie auf Betäubungsmittel oder sonstige Medikamente kann es zu leichteren Komplikationen wie Rötungen, Hautausschlag, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, aber auch zu ernsthaften Folgen wie Herz-Kreislauf-Versagen und Organschädigungen kommen.
Eine Kühlung durch kalte Kompressen ist auch an den Tagen nach dem Eingriff sehr wichtig, um Schwellungen zu verhindern und die Wundheilung zu beschleunigen.
Die Fäden können fünf bis sieben Tage nach der Behandlung entfernt werden. Die Patienten sollten darauf achten, in den ersten Wochen mit leicht erhöhtem Oberkörper zu schlafen, damit es nachts nicht zum Anschwellen der Augen kommt.
In den ersten ein bis zwei Wochen nach dem Eingriff sollten Patienten auf schwere körperliche Arbeit und Sport verzichten. Außerdem sollte kein Make-up verwendet werden. So wird gewährleistet, dass die Wunden ungestört heilen können und die Narben möglichst unsichtbar werden.
Drei bis sechs Monate lang sollte die operierte Haut keiner UV-Strahlung beim Sonnen oder bei Solarienbesuchen ausgesetzt werden. Am besten verzichten Patienten ganz auf Sonnenbäder oder decken zumindest den Wundbereich mit Pflastern oder einer speziellen Sonnenbrille ab.
Ansonsten kann es dazu kommen, dass sich die Narben dunkler verfärben als der Rest der Haut und dann stärker zu sehen sein werden.
Die ersten Erfolge sind schon nach wenigen Wochen sichtbar, das endgültige Ergebnis ist jedoch erst nach etwa einem halben Jahr zu beurteilen, wenn der Heilungsprozess wirklich vollständig abgelaufen ist.
Die meisten Patienten sind mit ihrem Ergebnis nach der Operation sehr zufrieden. Allerdings ist es wie bei jeder Operation nicht möglich, ein ideales Ergebnis zu garantieren. Patienten sollten sich daher im Vorfeld gut informieren und in einem ausführlichen Beratungsgespräch mit dem Chirurgen ihre Möglichkeiten aber auch ihre Grenzen besprechen.
Es ist sehr wichtig, dass die Patienten ihre genauen Vorstellungen von einer Veränderung äußern, damit der Arzt entscheiden kann, was im individuellen Fall machbar ist und was nicht. Falsche Vorstellungen führen sehr oft zu einer Enttäuschung über das Ergebnis des Eingriffs.
Die Patienten sollten auch unbedingt bedenken, dass die Veränderung durch eine Lidkorrektur nicht ewig erhalten bleiben wird. Mit fortschreitendem Alterungsprozess wird die Haut weiter erschlaffen und es können dann ähnliche Probleme wie vor der Operation erneut auftreten.
Viele Firmen bieten eine ganze Fülle von Produkten wie Cremes und Gels zur Minderung von Augenringen, Tränensäcken und Schlupflidern an. Ist der Grund für diese Veränderungen jedoch eine Bindegewebsschwäche, lässt sich durch diese konservativen Behandlungen kein zufrieden stellendes Ergebnis erzielen.
Krähenfüße und Lachfältchen lassen sich sehr effektiv mit Botox behandeln. Die Wirkung ist jedoch nicht von Dauer, weshalb die Behandlung in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden muss.
Letzte Aktualisierung am 03.09.2021.