Die Schweißdrüsenentfernung (auch Schweißdrüsenabsaugung, Saugkürettage, Suctionscürettage) ist eine der Fettabsaugung (Liposuktion) ähnliche Methode, um Schweißdrüsen bei übermäßiger Schweißproduktion in den Achseln zu entfernen. Sie kann nicht an Händen und Füßen angewendet werden.
Übermäßige Schweißproduktion (Hyperhidrose) in den Achseln ist ein lästiges Problem und betroffene Patienten fühlen sich häufig durch Körpergeruch und feuchte Kleidung im sozialen Leben beeinträchtigt. Wenn eine konservative Behandlung mit Deodorants oder Antitranspirants nicht zu einer Besserung der Problematik führt, kann eine Schweißdrüsenentfernung durchgeführt und so die übermäßige Schweißsekretion gebremst werden.
Bei einer Schweißdrüsenabsaugung wird das betroffene Hautareal der Achseln mit einer Lokalanästhesie betäubt und zwei wenige Millimeter große Schnitte ober- und unterhalb der Achsel gesetzt. Durch diese Schnitte wird eine Kanüle unter die Haut eingeführt und das durch die spezielle Anästhesielösung aufgeweichte Unterhautfettgewebe mitsamt der darin liegenden Schweißdrüsen abgesaugt.
Der gesamte Vorgang wird ambulant durchgeführt, dauert 20 bis 30 Minuten und die Patienten können meist direkt danach entlassen werden.
Vor der Operation finden ein ausführliches Aufklärungsgespräch und eine körperliche Untersuchung durch den behandelnden Arzt statt. Der Patient muss, wie bei jedem ärztlichen Eingriff, abgesehen von seinem zu behandelnden Problem völlig gesund sein.
Da die Operation ambulant und unter Lokalanästhesie durchgeführt wird, müssen keine speziellen Vorkehrungen getroffen werden.
Prinzipiell sollte zwei Wochen vor der Operation das Rauchen eingestellt werden, damit die Wundheilung nicht gestört wird. Medikamente, die die Blutgerinnung beeinflussen, müssen in der Regel abgesetzt werden.
Grundsätzlich handelt es sich bei der Schweißdrüsenentfernung um eine Operation, deshalb können alle postoperativen Komplikationen auftreten. Aber der Eingriff gilt durch den kleinen Schnitt als risikoarm. Erfahrungsgemäß treten Schwellungen, Hämatome (blaue Flecken) und Verhärtungen auf, die sich jedoch in der Regel von selbst zurückbilden.
Bei manchen Patienten kann ein länger anhaltendes Taubheitsgefühl der Haut im Bereich der Achselhöhlen auftreten. Im behandelten Bereich kann sich die Haut nach dem Eingriff etwas "knotig" anfühlen. Das legt sich mit der Zeit.
Sehr selten kommt es zu Infektionen, zu Bildung von Abszessen oder Nekrosen (absterbendes Gewebe). Schwerwiegende Komplikationen oder bleibende Schäden sind sehr selten.
Nach der Behandlung wird ein unauffälliger Kompressions-Rucksackverband angelegt und für einige Tage getragen. Die Fäden der beiden kleinen Einschnitte können nach etwa sieben bis zehn Tagen vom Hausarzt entfernt werden. Leichte Tätigkeiten sind direkt nach dem Eingriff möglich, auf Sport sollte jedoch einige Tage verzichtet werden.
Als Behandlungserfolg wird nicht die völlige Ausschaltung der Schweißbildung betrachtet.
Bei der Suctionskürettage werden ca. 80 Prozent der Schweißdrüsen entfernt. Die Mehrzahl der Patienten ist nach dem Eingriff dauerhaft schweißfrei. Die Schweißbildung geht nach der Operation in dem Areal in der ersten Zeit komplett zurück. Nach mehreren Monaten bilden die übrigen, noch vorhandenen Schweißdrüsen wieder Schweiß, so dass es erneut zu mehr oder weniger starkem Schwitzen kommen kann.
Der Behandlungserfolg kann erst nach ca. einem halben Jahr beurteilt werden.
Alternativ zur Schweißdrüsenabsaugung kann operativ das gesamte, mit Schweißdrüsen besetzte, Hautareal der Achseln entfernt werden (Schweißdrüsenexzision). Allerdings bleiben hierbei teilweise große und sichtbare Narben zurück, sodass diese Methode nicht mehr angewandt wird.
Die Behandlung mit Botulinumtoxin als weitere Alternative bringt zufriedenstellende Ergebnisse. Hierbei wird das Medikament mit kleinen Spritzen unter die Haut injiziert und bewirkt eine Blockade der Schweißdrüsen. Die Wirkung lässt jedoch mit der Zeit nach und so muss die Anwendung etwa alle drei bis sechs Monate wiederholt werden.
Bei Hyperhidrose an Händen und Füße kann die so genannte Iontophorese durchgeführt werden. Hierbei werden Hände und Füße in mit Wasser gefüllte Wannen gelegt und leichter Gleichstrom angelegt. Dies führt zu einer Verminderten Sekretion von Schweiß an den behandelten Stellen.
Letzte Aktualisierung am 31.08.2021.