Gesunde Zähne und die Mundhygiene beginnen nicht erst beim Zähneputzen, sondern bereits bei der Auswahl von Getränken und Lebensmitteln. Viele Inhaltsstoffe können zum einen die Zähne schützen und zum anderen befinden sich in den unterschiedlichsten Nahrungsmitteln und Flüssigkeiten auch solche Stoffe, die leider die Zähne massiv angreifen. Hier ein achtsames Auge auf die jeweilige Wahl zu werfen erspart nicht nur „simplen" Mundgeruch, dagegen vielmehr Schmerzen, langwierige Behandlungen und teuren Zahnersatz.
Im Mundraum befinden sich Tag für Tag Bakterien, die durchaus im Organismus eine sinnvolle Aufgabe übernehmen, allerdings zeigen sich überwiegend negative Bakterien mit dem Namen Mutens-Streptokokken, die wiederum für die Entstehung von Karies verantwortlich sind. Genauer betrachtet sind es nicht diese Bakterien selbst, denn sie lassen durch ihren Stoffwechsel Säuren entstehen, die mit der Zeit für die bekannten und auch schmerzhaften Kariesstellen am Gebiss sorgen.
Mutens-Streptokokkon benötigen für ihre Vermehrung einen ganz bestimmten Stoff: Zucker. Nun könnte man sagen, dann lässt man einfach den Zucker weg. Wenn das so einfach wäre, dann gebe es unter anderem kaum mehr Zahnprobleme. Doch leider befindet sich besonders der weiße Haushaltszucker oder vergleichbare Ersatzzuckerarten in so gut wie jedem Lebensmittel und auch Getränk, denn neben der Funktion als Geschmacksträger, verhilft er auch zu einer Art Konservierung und lässt beispielsweise erst durch dessen Einsatz Marmeladen und Co. erst zu dem werden was sie sind.
Ketchup, Fertiggerichte, Brot oder auch Senf, ja selbst Wurst enthalten Zucker und erschweren eine gänzlich Zuckerfreie Nahrung doch in einem erheblichen Maße. Allerdings wäre eine solche Ernährungsweise auch nicht so ohne weiteres gesund, denn eine bestimmte Menge an „Süßem" benötigt der Körper, um eine Vielzahl von Funktionen aufrecht zu erhalten. Auch wenn man Zucker braucht, bedeutet das nicht, dass man nun wahllos zugreifen sollte, denn es gibt Lebensmittel die trotz allem eine positive Wirkung auf die Zähne haben und welche die wirklich mehr Schaden anrichten als gut tun. Und das nicht nur im Bereich der Zahngesundheit.
Grundsätzlich sollte man von der Geburt an für stabile Zähne und ein gesundes und kräftiges Zahnfleisch sorgen. Kalzium ist hier eines der wichtigsten Baumaterialien der Zähne und wird den Kindern zu Beginn über die Muttermilch oder alternativ auch über Säuglingsmilch gegeben. Sind die Kinder etwa ein Jahr alt, dann sollte man auf Milch- und deren Produkte umsteigen und kalziumhaltiges Gemüse mit in den Speiseplan einbauen. Besonders hoch an Kalzium sind etwa Brokkoli, Grünkohl oder auch Fenchel, Nüsse, Feigen, Käse und Jogurt, sowie Mineralwassersorten, die mindestens 150mg Kalzium pro Liter beinhalten.
Auch wenn Obst nicht gerade zuckerarm ist, enthalten die meisten Obstsorten jedoch wertvolle „Zahnpflege-Bestandteile", die sehr effektiv eingesetzt werden können. So ist zum Beispiel ein Apfel bestens geeignet um das Zahnfleisch zu massieren und zum Zähne zwischendurch „reinigen", ein Aspekt der nicht zu verachten ist, wenn man gerade keine Zahnbürste zur Hand hat. Ähnliche Wirkungen plus eine Steigerung der Speichelproduktion zeigen sich bei Gemüserohkost, Vollkornbrot und Vollkornprodukte oder auch Müsli. Aufgrund ihrer groben und körnigen Zusammensetzung wird man regelrecht „gezwungen" lange zu kauen, was als Folge den Speichelfluss erhöht und schon beim Essen für die Verdauung der Lebensmittel sorgt als auch schädliche Speisereste fast hinwegspült. Ein Faktor, der bereits bei Kindern äußerst wichtig ist, zumal die Kleinen immer wieder etwas im Mund haben und nicht unbedingt nur dreimal am Tag zu Essbarem greifen.
Doch nicht nur die verschiedenen Lebensmittel zeigen Auswirkungen positiver und vor allem negativer Art. Getränke stehen den Nahrungsmittel kaum nach, wobei man hier wesentlich leichter zu Produkten greifen kann, die die Zähne und den Mundraum eher schützen als krank werden lassen. Optimal ist hierbei natürlich Mineralwasser oder auch Leitungswasser. Ersteres bietet den Vorteil, dass man Wasser mit einem Kalziumgehalt auswählen kann.
Trinkt man gerne Säfte, dann empfiehlt es sich solche zu wählen, die nicht zusätzlich mit Zucker „verfeinert" sind. Diese mit Wasser zu mischen schützt die Zähne und das Zahnfleisch ebenso als auch frühestens eine halbe Stunde nach dem Genuss die Zähne zu putzen. Der Grund liegt hier an den enthaltenen Fruchtsäuren. Diese greifen an sich schon den Zahnschmelz an, werden aber in ihrer Aktivität durch das Reiben der Zahnbürste noch unterstützt. Diese Säuren und der Fruchtzucker sind deshalb auch der Grund, weshalb man kleinen Kindern nicht einfach die Nuckelflasche zum Dauernuckeln überlassen sollte, da hier permanent die Zähnchen umspült und damit recht aggressiv angegriffen werden. Ebenfalls mit Bedacht sollte man Tee, wie etwa Schwarztee oder auch Kaffee trinken, denn diese enthalten Substanzen die mit der Zeit zu Verfärbungen und auch Veränderungen der Zahnsubstanz führen.
Zu guter Letzt kann man auch mit dem Genuss von Fisch und fluorhaltigen Lebensmittel einen wertvollen Beitrag zur Zahngesundheit leisten. Ein zusätzlicher Tipp mit Schutzfunktion: Ist man unterwegs und kann nicht gleich den Mund ausspülen oder die Zähne putzen, dann gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Kaugummisorten, die den Bakterien Mutens-Streptokokken erst einmal effektiv Paroli bieten. Abgerundet wird das Zahnschutzprogramm mit regelmäßigen Kontrollen beim Zahnarzt, einer professionellen Zahnreinigung, einer korrekten Zahnputztechnik zuhause, sowie der passenden Auswahl der Zahnreinigungsutensilien, wie Zahnbürsten, Zahnpasta, Zahnseide oder auch Mundwasser.
Letzte Aktualisierung am 19.11.2021.