Doch ab wann wirkt sich das Übergewicht negativ auf die Gesundheit aus? In jedem Fall spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Der wichtigste Wert ist der BMI (Body-Mass-Index, Körper-Masse-Index). Der BMI setzt Körpergewicht und Körpergröße in Beziehung und lässt sich mit einer einfachen Formel errechnen. Bei Erwachsenen ist bis zu einem BMI von 25 ein Normalgewicht vorhanden, darüber ein Übergewicht. Eine Fettleibigkeit (Adipositas) besteht definitionsgemäß ab BMI 30, eine extreme Adipositas hat einen BMI-Wert von 40 und mehr.
Was sagen diese Werte aus? Ob bereits ein Übergewicht (BMI zwischen 25 und 30) eine starke Gefährdung bedeutet, ist zweifelhaft. Einige Untersuchungen zeigen sogar, dass bei einem geringfügigen Übergewicht sogar ein besonders niedriges Sterblichkeitsrisiko besteht. Andererseits zeigen Studien, dass die Rate an Folgekrankheiten bei einem mäßigen Übergewicht etwas erhöht ist. Bei Adipositas (BMI ab 30) ist es allerdings sicher, dass die Gefahr für Krankheiten steigt. Je stärker ausgeprägt die Adipositas ist, umso heftiger sind im Allgemeinen die zu erwartenden Folgen.
Doch nicht nur der BMI, sondern auch die Fettverteilung spielt eine Rolle, ob die Krankheitsrisiken erhöht sind. Es gilt, dass der männliche Verteilungstyp („Apfel-Typ") schlechter ist als der weibliche Verteilungstyp („Birnen-Typ"). Bei Männern setzt sich normalerweise eher Bauchfett an und bei Frauen eher Hüft- und Po-Fett.
Ein guter Indikator ist der Bauchumfang. Er wird gemessen, indem ein Maßband auf Höhe des Bauchnabels um den Bauch gelegt wird. Die Bestimmung sollte vor dem Frühstück erfolgen und nach leichtem Ausatmen. Bei Frauen gilt ein Bauchumfang ab 80 Zentimetern schon als leicht ungesund, bei Männern ab 94 Zentimetern. Ab 88 beziehungsweise 102 Zentimetern ist das Risiko für Krankheiten stark erhöht.
Wenn Menschen mit Adipositas und auch mit Übergewicht abnehmen, profitieren sie in der Regel deutlich davon. Das Risiko für die Folgekrankheiten kann im gleichen Sinne wie das Körpergewicht gesenkt werden. Dies gilt für die allermeisten möglichen Folgen wie z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Nur sehr wenige Erkrankungen können durch das Abnehmen gefördert werden, z. B. Gallensteine.
Im Übrigen spielen auch andere Faktoren eine Rolle bei der Entwicklung von Krankheiten. So steigt das Risiko für die gängigen Gesundheitsprobleme von Übergewichtigen (z. B. Arteriosklerose), wenn die Person gleichzeitig raucht, sich kaum körperlich bewegt, einen zu hohen Blutdruck oder Diabetes (Zuckerkrankheit) hat, schlechte Blutfettwerte hat, Alkohol trinkt.
Welche Last das überschüssige Fett bedeutet, lässt sich an einem Vergleich aufzeigen. Ein Kilo Körpergewicht mehr oder weniger klingt zunächst nicht viel. Aber es entspricht schon einem ganzen Liter Wasser. Wer 12 Kilo zu viel wiegt, schleppt quasi einen ganzen Kasten Wasser mit sich herum. Und das täglich, rund um die Uhr. Da ist es verständlich, dass der Körper belastet wird.
Betroffene mit Übergewicht oder vor allem mit Fettleibigkeit müssen mit vielen Gesundheitsrisiken rechnen. Einige übliche Wohlstandserscheinungen werden zusammen mit der Fettleibigkeit auch Metabolisches Syndrom genannt, nämlich:
Aber dies sind bei weitem nicht die einzigen Auswirkungen auf den Körper des Betroffenen. So findet sich bei Übergewicht und Adipositas häufiger:
Auch psychische und soziale Auswirkungen des Übergewichts sind häufig.
Die Gefahren hängen vor allem davon ab, wie stark das Übergewicht ist. Andere Faktoren wie Fettverteilung (Bauchfett besonders gefährlich) und Begleitumstände spielen aber ebenfalls eine Rolle.
Letzte Aktualisierung am 29.03.2011.