Apfeltyp und Birnentyp sind anschauliche Beschreibungen, wie das Fettgewebe bei einem Menschen verteilt ist. Auffällig werden diese beiden Formen bei Übergewichtigen aus den beiden Geschlechtern. In der Regel haben übergewichtige Männer nämlich einen Apfeltyp und übergewichtige Frauen einen Birnentyp. Wie eine Birne ist die Form der Fettverteilung, wenn sich das Fettgewebe besonders an den Hüften findet und vergleichsweise weniger am Oberkörper. Wenn man bei den Früchten bleibt, sieht die bauchbetonte Dickleibigkeit eher wie ein Apfel aus. Natürlich ist die Verteilung nicht streng auf die Geschlechter begrenzt.
In jedem Fall kann an den Körperformen einer übergewichtigen Person das Risiko abgeschätzt werden, Folgekrankheiten zu erleiden. Der Apfeltyp mit dickem Bauch und relativ schlanken anderen Körperbereichen ist besonders gefährdet, der Birnentyp eher weniger. Deshalb sind der Bauchumfang und das Verteilungsverhältnis (z. B. die Waist-Hip-Ratio) wichtige Kriterien bei der Beurteilung von Übergewicht und Adipositas (Fettleibigkeit).
Bei Frauen ist es häufig, dass überschüssiges Körperfett vor allem an der Hüfte und den Oberschenkeln auftaucht. Am Bauch und an den Brüsten findet sich sich zwar beispielsweise auch Fett, aber im geringeren Ausmaß als an der Hüfte. Insgesamt kann der Körper mit der Form einer Birne verglichen werden, denn unten ist er breiter als oben.
Bei Männern ist die typische Form, wie sich ein Übergewicht entwickelt, dass der Bauch dick wird. Nicht selten bleiben die Arme, Beine und der Po sogar relativ schmal. Es wird von einer bauchbetonten Fettsucht gesprochen. Eine treffende Beschreibung aus der Umgangssprache ist der Ausdruck Bierbauch, auch wenn Bier bei einem Menschen nur eine kleine oder gar keine Rolle bei der Bauchentstehung spielt. Mit ein wenig Fantasie sieht ein solcher Körper von der Form her aus wie ein Apfel.
Allgemein steigt das Gesundheitsrisiko leicht, wenn ein geringes Übergewicht vorliegt, und stärker, wenn ein ausgeprägtes Übergewicht (Adipositas, Fettleibigkeit) vorhanden ist. Dicke Menschen eines Apfeltyps - davon gibt es auch Frauen - haben aber ein größeres Risiko, bestimmte Krankheiten zu erleiden, als Menschen des Birnentyps. Zu solchen Erkrankungen gehören unter anderem Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Arteriosklerose beziehungsweise Herzinfarkt oder Schlaganfall, Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) und Gelenkschädigung. Das Bauchfett ist also besonders gefährlich, das Hüftfett hat weitaus geringere Auswirkungen.
Menschen des Apfeltyps sollten deshalb besonders aufpassen und möglichst ihr Körpergewicht vermindern. Sie haben bloß einen Vorteil gegenüber den Menschen vom Birnentyp. Der Bauch lässt sich durch Übungen besser reduzieren als überschüssiges Fett an den Hüften. Übergewicht sollte aber im Allgemeinen abgebaut werden, und zwar durch kalorienreduzierte Ernährung und durch geeignete körperliche Betätigung.
Apfeltyp und Birnentyp lassen sich anhand mehrerer Mess- und Rechenwerte verdeutlichen. Gleichzeitig kann das Gesundheitsrisiko der Person mit diesen Zahlen beurteilt werden. Es handelt sich um den Bauchumfang, die Waist-Hip-Ratio (WHR) und die Waist-to-Height-Ratio (WtHR). Diese drei Werte ergänzen nicht nur das Körpergewicht und den BMI (Body-Mass-Index), sondern sind eigene wichtige Parameter.
Sowohl Bauchumfang als auch WHR und WtHR sind umso höher, je deutlicher bei einem Menschen ein Apfeltyp ausgeprägt ist.
Letzte Aktualisierung am 03.12.2021.