In der heutigen Welt sind die meisten Menschen kaum noch gezwungen, sich viel zu bewegen. Jeder weiß, dass eine angemessene körperliche Bewegung gut für die Figur und die Gesundheit ist. Doch vor Sport schrecken trotzdem viele Menschen zurück, weil sie ihn als lästig, beschwerlich oder zeitraubend empfinden. Bewegung ist aber nicht immer nur mit Sport verbunden. Es ist nämlich gar nicht so schwer, auch ohne große Überwindung in Schwung zu kommen. Ein großer Gewinn ist es schon, wenn Bewegung in den Alltag integriert wird. Zu den einfachen Empfehlungen gehört, gewisse Strecken zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen und die Treppe anstatt der Rolltreppe oder des Aufzugs zu benutzen. Bewegung im Alltag „nebenbei" kann allerdings den Sport zur Gesundheitsförderung nicht komplett ersetzen - wohl aber sinnvoll ergänzen oder ein Anfang zu einer verbesserten Fitness sein.
Übergewicht und Bewegung
Neben dem üppigen und leicht zu erreichenden Nahrungsangebot ist die mangelnde Bewegung eine der beiden Hauptursachen für Übergewicht. Viele Menschen haben Büro-Jobs und sind zudem in ihrer Freizeit wenig körperlich aktiv, entspannen sich lieber vor dem Fernseher oder Computer, als Sport zu treiben oder auf andere Weise für Bewegung zu sorgen. Dazu passt dann oft die Ernährung nicht, die zu viel Energie bereitstellt. Früher mussten die Menschen stärker körperlich arbeiten und hatten nicht ständig kalorienreiche Nahrungsmittel um sich. Logische Folge der heutigen Untätigkeit und des Wohlstands ist eine deutliche Zunahme des Anteils dicker Menschen in der Gesellschaft.
Nicht nur Sport, sondern auch andere körperliche Betätigung baut Kalorien ab. Die Bewegung kann das Abnehmen unterstützen. Ebenfalls ist eine regelmäßige Bewegung dazu notwendig, den Körper gesund und fit zu halten. Das deutsche Bundesgesundheitsministerium rät etwa, pro Tag 3000 Schritte extra zu tun. Der kalorien-abbauende Effekt der Bewegung ist aber auch nicht überzubewerten. Eine halbe Stunde Joggen verbrennt ungefähr 300 Kalorien (kcal), was natürlich vom Körperbau der Person und von der Geschwindigkeit abhängt. Zum Vergleich: Der tägliche Energiebedarf eines Menschen, der sich eher wenig bewegt, liegt je nach den Körpermaßen etwa bei 2000 bis 2500 Kalorien. Aber schon ein wenig Bewegung ist besser als nichts. Trotz allem sollte immer auch auf eine bewusste Ernährung geachtet werden.
Ausreichende Bewegung kann also Gewicht abbauen oder verhindern, dass sich neues Fett ansetzt. Doch Bewegung sollte nicht nur aus diesem Aspekt betrachtet werden. Körperliche Betätigung verbessert die Kondition und beugt Erkrankungen vor, z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Rückenleiden.
Viele Möglichkeiten, sich im Alltag zu bewegen
Es ist oft mühsam, seinen inneren Schweinehund zu überwinden. Viele einfache Maßnahmen für mehr Aktivität sind jedoch nicht sonderlich belastend. Da ist es nicht schwer, sich dafür zu motivieren. Hauptsache, es kommt einem in den Sinn. Die Extra-Tätigkeit kann bald schon zur Normalität werden und wird irgendwann fast automatisch ausgeübt, ohne darüber nachzudenken. An welchen Stellen des Tagesablaufs ist eine vermehrte Bewegung möglich? Hier sind einige Tipps.
- Im Büro oder bei anderen Tätigkeiten im Sitzen sollten regelmäßig Pausen genommen werden, um aufzustehen und sich zu bewegen.
- Leicht und schnell durchführen lassen sich z. B. Kniebeugen oder Zehenstand-Übungen.
- Im Büro viele Wege selbst gehen oder Aufgaben selbst erledigen wie z. B. Akten holen oder etwas kopieren.
- Auf verschiedenen Wegstrecken kann das Auto stehen gelassen werden, etwa beim Weg zur Arbeit, zum Einkaufen, in die Innenstadt oder zu Freunden. Je nach Vorliebe, Zeit und Entfernung können diese Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden.
- Anstatt den Aufzug zu nehmen oder eine Rolltreppe zu benutzen, können die normalen Treppen bestiegen werden.
- Beim Telefonieren stehen statt sitzen, dies verbraucht noch einmal extra Kalorien.
- Zwei oder drei Bahn- oder Busstationen vorher aussteigen und das letzte Stück des Heimweges gehen. Oder für Autofahrer: Den Wagen ein bisschen weiter weg parken, um mehr zu Fuß gehen zu können.
- In der Freizeit sind Spaziergänge ein gutes Mittel, nicht einzurosten. Sie fördern nicht nur die Gesundheit, sondern können auch mental zu einer Entspannung beitragen. Sie eignen sich praktisch immer - morgens, in der Mittagspause, abends oder am Wochenende - dazu, klare Gedanken zu fassen und neuen Schwung zu bekommen.
- Gartenarbeit kann ebenfalls eine gute und erbauliche Möglichkeit sein, sich zu bewegen.
- Hausarbeit (Abwasch, Bügeln, Putzen...) verbrennt natürlich ebenfalls Kalorien.
- Gleiches gilt für das Gassi-Gehen mit einem Hund.
- Bewegungsabläufe können bewusst erschwert werden, um mehr Abwechslung und Training in den Alltag zu bringen. Beispiele: Aufstehen ohne Abstützen mit den Händen, einfache Tätigkeiten mal mit der linken Hand ausüben, Zähne putzen auf einem Bein. Dies alles schult auch die Koordination.
- Beim Fernsehen z. B. in die Pedale von einem Fahrrad-Ergometer treten, dann wird diese Betätigung als nicht so langweilig empfunden.
- Schon Kinder können zu mehr Bewegung angehalten werden, etwa durch die richtige Einrichtung im Zimmer oder durch häufiges Spielen außerhalb des Hauses.
Egal welche Extra-Bewegung gewählt wird, alle haben einen vorteilhaften Effekt auf das Kalorienkonto und fördern die Fitness und Gesundheit. Bei aller Aktivität darf aber nicht vergessen werden, dass das keine Rechtfertigung bedeutet, umso kräftiger beim Essen zuzuschlagen.