Um den Body-Mass-Index ausrechnen zu können, müssen das aktuelle Körpergewicht und die Körpergröße bestimmt werden. Die Formel lautet:
Das Körpergewicht muss in Kilogramm in die Formel eingesetzt werden und die Körpergröße in Metern. Es ergibt sich ein Wert in der Einheit kg/m². In der Praxis wird der BMI aber normalerweise als dimensionslose Zahl angeben (beispielsweise: BMI von 25). Sollte ein Körperteil (etwa aufgrund einer Amputation) fehlen, so gibt es spezielle Formeln, den BMI auszurechnen.
Der Body-Mass-Index kann zur Beurteilung herangezogen werden, ob ein Normalgewicht oder ein Unter- oder Übergewicht vorherrscht und wie stark dieses ist. Weil die Körpergröße mit eingerechnet ist, erlaubt der BMI eine bessere Beurteilung als das reine Körpergewicht. Es ist ein großer Unterschied, ob sich z. B. 80 Kilogramm auf einen menschlichen Körper von 1,60 Metern oder 1,90 Metern Größe verteilen. Der kleinere dieser beiden angenommenen Menschen wäre weit im Übergewicht und sogar in der Fettleibigkeit, während der größere ein Normalgewicht aufweisen könnte.
Im Allgemeinen lässt sich bei Erwachsenen folgendes über die BMI-Werte sagen:
Diese Werte sollten eher zur groben Orientierung dienen, weil Geschlecht und Alter eine große Einwirkung auf den BMI haben. Bei Frauen sind die „Grenzwerte" etwas niedriger angesiedelt als bei Männern, bei jüngeren Menschen niedriger als bei älteren Personen. Bei Asiaten scheinen die BMI-Werte außerdem niedriger zu sein als bei anderen Volksgruppen. Außerdem hängt die Beurteilung des BMI von der Muskelmasse ab. Ein „Muskelpaket" kann durchaus einen BMI von über 25 haben, ohne ein Gramm Fett zu viel auf den Rippen zu haben.
Bei Kindern weichen die BMI-Normalwerte noch stärker ab. Hier wird mit Vergleichs-Durchschnittswerten, den so genannten Perzentilen, gearbeitet. Die Aussagen über Normalgewicht und Übergewicht werden bei Kindern anhand statistischer Daten getroffen.
Wie können die Werte jetzt interpretiert werden? Der BMI gibt Hinweise darauf, ob ein erhöhtes Risiko für bestimmte Krankheiten besteht. Es müssen aber immer auch andere Faktoren neben dem BMI zur Beurteilung mit herangezogen werden. Ein BMI im Bereich des Normalgewichts gilt als gesund. Bei einem Übergewicht besteht ein leicht erhöhtes Risiko für bestimmte Erkrankungen, bei einer Adipositas (Fettleibigkeit) ein großes Risiko. Die Gefahr steigt, je höher der BMI bei einer Fettleibigkeit wird. Die Ursachen für Übergewicht und Fettleibigkeit liegen meist in einer zu kalorienreichen Ernährung bei zu wenig körperlicher Bewegung begründet. Die Folgen können unter anderem Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Arteriosklerose, Herzkranzgefäßverengung (Koronare Herzkrankheit, KHK), Schlaganfall, Diabetes oder Gelenkschäden sein. Durch ein zu hohes Gewicht steigt auch das Risiko, früh an den Folgeerkrankungen zu sterben.
Ein deutliches Untergewicht geht aber ebenfalls mit einem erhöhten Gesundheitsrisiko einher. Es kommt meist durch Magersucht (Anorexia nervosa) zustande und kann zu niedrigem Blutdruck, Herzrhythmusstörungen, Unfruchtbarkeit und anderen Mangelerscheinungen führen.
Der Body-Mass-Index liefert zwar gute Hinweise auf den körperlichen Zustand, die Aussagekraft des BMI sollte aber nicht überbewertet werden. Einige andere Werte spielen zur Beurteilung eines Übergewichts eine große Rolle, da sie sich auch auf die Fettverteilung beziehen. Bauchfett gilt im besonderen Maße als ungesund, weshalb der Bauchumfang eine starke Aussagekraft hat. Der Bauchumfang (auch: Taillenumfang) kann in Formeln in Beziehung zu anderen Werten gesetzt werden: mit dem Hüftumfang in der Waist-Hip-Ratio (WHR) und mit der Körperlänge in der Waist-to-Height-Ratio (WtHR). Je größer Bauchumfang, WHR und WtHR eines Übergewichtigen sind, umso stärker ist die Gesundheit gefährdet. Des Weiteren gibt es Messungen zum Fettanteil des Körpers.
Letzte Aktualisierung am 29.03.2011.