Sie versprechen viel und werden in der Werbung angepriesen: Medikamente und Pülverchen zum Abnehmen. Doch was taugen diese Schlankheitsmittel wirklich?
Erst einmal ist es vom Präparat abhängig. Eine Vielzahl der Mittel hat keinen nachweislichen dauerhaften Effekt, aber einige Medikamente wirken tatsächlich. Es handelt sich um einige Appetitzügler, Hemmstoffe der Fettverdauung und gewisse Quellmittel. Ohne das richtige Verhalten ist die Wirkung gering, und Nebenwirkungen können bei den meisten Mitteln zum Problem werden. Deshalb gilt: Die Grundlage jedes erfolgreichen Abnehmens ist eine langfristige Ernährungsumstellung in Kombination mit ausreichender körperlicher Tätigkeit. Erst als Zusatzmaßnahme kann sich unter bestimmten Voraussetzungen die Einnahme von Schlankheitsmitteln lohnen. Wer Schlankheitsmittel einnehmen will, muss sich eingehend über die Substanzen informieren und unbedingt mit dem Arzt absprechen.
Abnehmen soll so schnell wie möglich und mit so wenig Aufwand wie möglich geschehen, so denken zumindest zahlreiche Übergewichtige. Im Handumdrehen soll die Traumfigur erreicht werden. Diese Auffassung ist unrealistisch, wenn es um einen längerfristigen Erfolg des Abnehmens geht. Und diese Einstellung mit dem Wunsch des raschen Gewichtsverlusts hat den Effekt, dass der Markt für Abnehmmedikamente boomt. Es klingt doch so einfach: Ein Pillchen wird genommen, und die Fettpolster verschwinden ganz ohne Aufwand. Doch dem ist leider nicht so. Anwender sollten einen realistischen Blick auf die Methoden werfen. Auch wer Schlankheitsmittel einnimmt, kommt um eine Anpassung der Ernährung nicht herum.
Wundermittel sind die Medikamente alle nicht. Auch wenn einige erwiesenermaßen wirken, handelt es sich doch eher um eine Unterstützung des Effekts der anderen Abnehmmaßnahmen. Medizinisch empfehlenswerte Schlankheitsmittel haben die langfristige Gewichtsabnahme zum Ziel. Sie haben außerdem eng eingegrenzte Anwendungsgebiete.
Neben den wenigen tatsächlich wirksamen Medikamenten gegen Übergewicht finden sich sehr viele, deren Erfolg angezweifelt werden darf. Und nicht nur das, denn mitunter können bei den Mitteln schwere Nebenwirkungen auftreten. Manche zweifelhaften Produkte entpuppen sich bei nüchterner Betrachtung als reine Geldmacherei.
Oft locken die Mittel mit großspurigen Versprechungen. Auf den Vorher-Nachher-Bildern soll der Erfolg der dubiosen Mittel aufgezeigt werden. Einzelne Erfolgsgeschichten sind ebenfalls beliebt, um die Mittel anzupreisen (in der Art von „8 Kilo leichter in 2 Wochen!"). Verbraucher sollten sich eingehend informieren, ob das Schlankheitsmittel etwas taugt und was die Risiken sind. Sie sollten lieber skeptisch sein und auch zum Arzt gehen, um sich beraten lassen zu können.
Unzählige Nahrungsergänzungsmittel werden auf dem Markt angeboten, die die Gewichtsabnahme fördern sollen. Darunter finden sich etwa Apfelessig, Chrom, Seetang oder etliche weitere Ausgangsstoffe. Die wissenschaftlich orientierte Medizin bescheinigt diesen Nahrungsergänzungsmitteln keine gewichtsreduzierende Wirkung. Aber mit Nebenwirkungen ist bei einigen Produkten dennoch zu rechnen.
Dann gibt es Produkte wie spezielle Shakes oder Riegel, die Mahlzeiten teilweise oder ganz ersetzen. Der Essensersatz kann tatsächlich eine Hilfe auf dem Weg zur Schlankheit sein. Teils enthalten sie lebenswichtige Stoffe wie Vitamine, damit der Tagesbedarf gedeckt ist. Der Anwender sollte sich genau an den dazugehörigen Ernährungsplan halten. Mit normaler Nahrung ist dies allerdings genauso möglich. Der Verbraucher sollte entscheiden, ob der Mahlzeitenersatz für ihn in Frage kommt und ob er auf einen Teil der „echten" Nahrung verzichten möchte.
Aus der Alternativmedizin gibt es vielerlei Angebote von Abnehmmitteln. Besonders zu erwähnen ist dabei die Homöopathie. Aus wissenschaftlicher Sicht sind homöopathische Mittel unwirksam. Auch andere Bereiche der Alternativmedizin werden von der Wissenschaft als praktisch wirkungslos angesehen. Verfechter der Alternativmedizin schwören dennoch auf die Mittel und halten ihre Anwendung für sinnvoll.
Auf gar keinen Fall sollten Abführmittel (Laxantien) oder harntreibende Medikamente (Diuretika) zum Zwecke des Abnehmens eingenommen werden. Sie können deshalb ganz kurzfristig das Körpergewicht senken, weil sie Wasser aus dem Körper ziehen. Ein längerer Erfolg kann mit Abführmitteln und Diuretika nicht erreicht werden. Dafür sind gravierende Nebenwirkungen möglich wie Kaliummangel mit Herzrhythmusstörungen.
Es gibt mehrere Schlankheitsmittel, die erwiesenermaßen das Abnehmen unterstützen. Sie werden von Ärzten in bestimmten Fällen eingesetzt. Es handelt sich um Appetitzügler, Fettverdauungshemmer sowie außerdem um Quellstoffe.
Wie schon erwähnt, können auch die funktionierenden Mittel keine Wunder vollbringen. Von heute auf morgen lässt sich aus einem molligen Körper kein schlanker machen. Immer muss beim gesunden Abnehmen Geduld mitgebracht werden. Ein Erfolg der Medikamente ist nicht garantiert, bei manchen Patienten schlägt die Therapie nicht an.
Trotz der vorhandenen „guten" Schlankheitsmittel ist das beste Rezept zum Abnehmen immer noch die Änderung des Ess- und Bewegungsverhaltens. Im Wesentlichen muss auf die Energiebilanz geachtet werden - es dürfen also weniger Kalorien aufgenommen werden als durch Körpervorgänge und Aktivitäten verbraucht werden. Die Person sollte also auf die Kalorien in der Nahrung achten und sich regelmäßig bewegen. Einige Aspekte der Zusammensetzung der Ernährung haben noch eine gewisse Auswirkung. Ein Schlankheitsmittel kann genau dann unterstützend wirken, wenn auf die Kalorienbilanz geachtet wird.
Letzte Aktualisierung am 22.11.2021.