Wer sich kalorienbewusst ernährt, muss auf seine Energiebilanz achten. Die Kalorienzufuhr sollte nicht höher sein als der Kalorienverbrauch. Um abnehmen zu können, sollten weniger Kalorien aufgenommen werden als verbraucht werden. Der Energieverbrauch des Menschen (Gesamtumsatz) lässt sich in zwei Anteile trennen, den Grundumsatz und den Leistungsumsatz.
Der Grundumsatz ist der Energieverbrauch, der immer stattfindet, also auch in Zeiten völliger Ruhe. Der Leistungsumsatz kommt hinzu, sobald der Mensch eine Tätigkeit ausübt. Bei wenig Bewegung ist der Leistungsumsatz wesentlich geringer als bei Hochleistungssport oder schwerer körperlicher Arbeit. Sowohl Grundumsatz als auch Leistungsumsatz hängen vom Körpergewicht, von der Körpergröße, vom Alter und Geschlecht sowie vom Trainingszustand der Person ab. Nach dem Gesamtumsatz richtet sich der Kalorienbedarf des Menschen.
Der Grundumsatz ist die Energie, die für die Grundfunktionen des menschlichen Körpers benötigt wird. Das bedeutet, dass Atmung, Blutkreislauf, Wärmeerzeugung und Stoffwechsel wesentliche Anteile des Grundumsatzes sind. Der Grundumsatz lässt körperliche Aktivität außen vor und gilt bei einer bestimmten Umgebungstemperatur. Der Grundumsatz eines Menschen hängt von einigen Faktoren ab. Dies sind im Wesentlichen das Körpergewicht, die Körpergröße, das Geschlecht (Männer haben einen etwas größeren Grundumsatz als Frauen) und das Lebensalter. Die Muskelmasse beziehungsweise die Fitness tragen ebenso zum Grundumsatz bei, denn mehr Muskeln verbrennen schon in Ruhe mehr Kalorien. Weitere, zweitrangige Einflussgrößen auf den Grundumsatz sind die Hormone, Krankheiten, Belastungen oder Medikamente.
Der Grundumsatz kann errechnet werden. Eine grobe Abschätzung des Wertes kann mit folgender Formel geschehen:
Eine 75 Kilogramm schwere Person hat nach dieser Formel ungefähr einen Grundumsatz von 1800 Kalorien (kcal) am Tag. Wird diese Kalorienmenge pro Tag aufgenommen, bleibt das Körpergewicht gleich, sofern die Person in völliger Ruhe verharrt. Doch normalerweise kommt noch ein mehr oder weniger großer Leistungsumsatz zur Energiebilanz hinzu.
Wer abnehmen möchte, muss mit seiner Energiezufuhr unter dem Energieverbrauch des Körpers (Grundumsatz und Leistungsumsatz) bleiben. Wer sein Gewicht halten möchte, bei dem sollten sich Kalorienaufnahme und -verbrauch die Waage halten.
An der Energiebilanz kann also sowohl auf der Seite der Nahrungsaufnahme als auch auf der Seite des Energiebedarfs gedreht werden. Stark vereinfacht lässt sich sagen, dass der Abnehmwillige mit der Kalorienzufuhr um einen gewissen Betrag unter dem Gesamtumsatz bleiben muss, so dass Energie aus den Fettpolstern des Körpers bezogen wird. Hier spielen aber einige weitere Faktoren eine Rolle. Ebenso kann ein Mehrverbrauch an Kalorien über Sport und andere körperliche Bewegungen angestrebt werden. Dementsprechend steigt der Leistungsumsatz, und mehr Kalorien dürfen guten Gewissens aufgenommen werden. Das soll allerdings kein Freibrief für besonders hochkalorische Lebensmittel sein, denn oft sind die Pfunde dann schneller wieder auf den Rippen als sie mühselig wieder abtrainiert werden können.
Der Leistungsumsatz wird manchmal auch Arbeitsumsatz genannt. All das fällt unter den Leistungsumsatz, was über den Grundumsatz hinaus vom Körper verbraucht wird. Den Hauptteil macht körperliche Bewegung aus. Rechnerisch sind Sport, Gehen und Stehen, körperliche Arbeit, Haushaltstätigkeiten ausschlaggebend für einen Großteil des Leistungsumsatzes. Doch bereits leichte Büroarbeit, Sitzen und sogar Liegen verbrauchen im Sinne des Leistungsumsatzes Energie. Ebenso zum Leistungsumsatz gehört die Aufrechterhaltung der Körpertemperatur, die Energie benötigt. Übrigens trägt sogar die Nahrungsaufnahme und Verdauung einen gewissen Teil zum Leistungsumsatz bei. Und auch geistige Aktivität verbraucht Energie, wenn auch vergleichsweise sehr wenig.
Letzte Aktualisierung am 03.12.2021.