Allzu leicht ist es geschehen: Mitten in der Diät kommt der Heißhunger und vor lauter aufgestauter Gier wird das nächstbeste ungesunde Mahl verschlungen. Oder: In einer Phase mit dem Vorsatz, gesund zu leben, lässt sich der Mensch verleiten, etwas Verbotenes zu essen. Ist dies geschehen, wird das schlechte Gewissen groß, was sogar dazu führen kann, dass aus Frust noch mehr gegessen wird.
Es wäre jedoch falsch, sich von einem Rückschlag beirren zu lassen. Wenn es schon passiert ist, ist es besser, einfach mit der gesunden Ernährung weiterzumachen. Kleine Sünden gehören zum klugen Abnehmen ohnehin dazu. Sie können verhindern, dass später große Sünden begangen werden. Ist das Verlangen nach etwas Herzhaften, Fetten oder Süßen allzu groß, sollte sich der Diäthaltende überlegen, ob seine Abnehmtaktik die richtige ist. Denn bei einer zu radikalen Diät staut sich das Verlangen nach Kalorien auf, und es lauert der Jo-Jo-Effekt.
Weshalb ein Sündenfall eintritt, kann verschiedene Gründe haben. Häufig ist es der Heißhunger, der nach einer gewissen Zeit des Entbehrens ganz automatisch auftaucht. Diäten werden nämlich oft zu rigoros angegangen, so dass es ganz klar ist, dass der Abnehmwillige nach kurzer Zeit genug vom Verzicht hat. Doch auch bei einer gemäßigten Abnehmphase mit nur leicht kalorienreduzierter Kost sind Sünden möglich. Das kann unterschiedliche Gründe haben.
Situationen, in denen der Abnehmwillige schwach wird, sind unzählige denkbar.
Ob das Nachgeben der Esslust erhebliche Auswirkungen auf das Gewicht und den Diäterfolg hat, hängt vom Einzelfall ab. Ausschlaggebend ist zunächst, wie kalorienreich das nun verzehrte Mahl ist und wie das Verhalten der Person generell ist. Die meisten dieser Vorfälle sind im Endeffekt gar nicht so dramatisch, wenn ansonsten konsequent auf die Kalorien geachtet wird. Doch dieser Punkt will erst einmal erreicht sein. Wer sich jeden oder fast jeden Tag zu einer üppigen, nicht notwendigen Zusatzmahlzeit verleiten lässt, wird sicherlich rasch zunehmen. Es ist offensichtlich, dass es eine große Rolle spielt, ob nur ein paar Bissen oder eine Riesenportion des „schlechten" Nahrungsmittels aufgegessen wird. Nach Möglichkeit sollten die Sünden in Grenzen gehalten werden.
Das Wichtigste bei einem Rückschlag ist es, gelassen zu bleiben. Nachdem jemand schwach geworden ist, macht er oft den Fehler, sich zu sagen, dass jetzt sowieso alles egal sei. Das ist es logischerweise nicht! Nach einem Rückfall ist es am besten, am nächsten Tag genauso mit dem Abnehmen weiterzumachen wie vorher geplant. Die zusätzliche Kalorienaufnahme lässt sich nun auch nicht wieder rückgängig machen. Sie fällt zwar ins Gewicht, aber ist auch kein Weltuntergang. Die Motivation sollte deshalb nicht leiden. Nach wenigen Tagen ist der Rückschlag der Diät meist wieder aufgeholt. Fatal wäre es dagegen, von nun an wieder komplett in alte Gewohnheiten zu verfallen.
Ein wesentlicher Punkt ist das allmähliche Abnehmen mit einer lang angelegten Ernährungsumstellung. Sie ist auch aus medizinischer Sicht sinnvoller als eine zu extreme Diät. Beim langsamen Abnehmen ist die Gefahr gering, dass der große Kohldampf kommt.
Kleine Sünden sollten immer wieder einmal erlaubt sein, sofern sie in die angestrebte Kalorienbilanz passen. Wer sich regelmäßig eine Kleinigkeit gönnt, kann die Gefahr verringern, aus Heißhunger eine gravierende Sünde zu begehen. Als Beispiel ist es von untergeordneter Bedeutung, wenn einmal ein oder zwei Stücke Schokolade genascht werden. Wer sich dies aber verweigert, läuft Gefahr, abends schwach zu werden und die ganze Tafel zu essen. Und diese Kalorien fallen deutlich ins Gewicht.
Trotz aller Diäterfolge sollte es stets verhindert werden, wieder in die alten Marotten der Ernährung zurückzufallen. Schnell kann der Jo-Jo-Effekt dafür sorgen, wieder an Gewicht zuzulegen.
Stress kann das Abnehmen erheblich erschweren. Der unbewusste Griff zu etwas Kalorienreichem ist schnell getätigt. Stress sollte deshalb verhindert beziehungsweise abgebaut werden. Dann lässt es sich besser auf eine bewusste, regelmäßige Ernährung achten. Dasselbe gilt für Sorgen und Nöte. Hier kann auf andere Weise die Stimmung verbessert werden als mit Essen, etwa mit einem wohltuenden Bad oder mit Sport.
Letzte Aktualisierung am 03.12.2021.