Die Werbung lockt zusätzlich mit gutaussehenden, schlanken Menschen, die strahlend dieses oder jenes Light-Produkt anpreisen. Im Supermarkt lässt die Produktgestaltung sofort erkennen, dass es sich um „light" handelt. Schon die Farbe der Verpackung ist blasser und heller als beim Vergleichsartikel, der direkt daneben im Regal steht. Dazu kommt oft eine Silhouette, die an eine dünne, sportliche Person erinnert. Die Aufmachung suggeriert eine besondere Leichtigkeit.
Tatsächlich ist es in Deutschland nicht gesetzlich geregelt, wann sich ein Produkt „light" nennen darf. Es handelt sich in der Regel um Produkte, die weniger an etwas Bestimmtem haben. Sie sind z. B. ärmer an Fett oder an Kohlenhydraten oder an Zucker oder auch an Alkohol. Doch das sagt noch lange nichts darüber aus, ob sie schlank machen oder nicht. Während vielleicht am Fett gespart wird, ist der Zuckergehalt des Lebensmittels noch lange nicht geringer. Apropos Zucker: Ob Süßstoff wirklich besser ist als Zucker, ist gar nicht so genau bekannt und unter Fachleuten umstritten. Nicht selten leidet bei Light-Artikeln die Natürlichkeit, denn schließlich muss dabei zumindest ein Bestandteil ersetzt oder herabgesetzt werden.
Ähnlich wie mit „light" verhält es sich auch mit dem Wortzusatz „Diät". Mit dem Begriff werden oft Lebensmittel bezeichnet, die für Diabetiker besser geeignet sind als die Original-Artikel. Vorgaben für den Kaloriengehalt: Fehlanzeige. Orientieren sollte sich der Käufer stattdessen an anderen Begriffen mit gesetzlicher Grundlage. Oder er sollte gleich nach den Zahlenangaben schauen. Beispiele für eindeutig definierte Begriffe sind:
Light-Artikel verleiten dazu, mehr von ihnen zu verzehren als von der Normalvariante. Das schlechte Gewissen schaltet sich ab, denn es ist ja schließlich light. Der Konsument isst oder trinkt dann gerne mal eine viel höhere Menge davon, als er es sonst tun würde. Da ist es nicht mehr verwunderlich, dass sich trotz des schönen Wörtchens light keine Gewichtsabnahme einstellt. Und durch mangelndes Fett oder Zucker schmecken viele dieser Light-Nahrungsmittel auch noch fade. Nicht wenige greifen gerade deshalb aus Appetit oder Heißhunger später zu der Tafel Schokolade, die sie vorher zugunsten der Light-Variante verschmäht haben.
Natürlich lassen sich nicht alle Light- oder Diät-Artikel über einen Kamm scheren. Es gibt auch rühmliche Ausnahmen. Wer auf seine Linie achten will, sollte sich nach den Kalorienzahlen auf der Verpackung richten. Da können nur noch die unterschiedlichen Mengenangaben für Verwirrung sorgen: Der Kaloriengehalt bezieht sich bei dem einen Artikel auf 100 Gramm, bei einer anderen Packung wiederum auf 250 Milliliter, gelegentlich wieder auf 80 Gramm, oder auch auf eine „Portion"... Hier können die Hersteller auch schnell mal die Verbraucher täuschen. Aber das ist eine andere Geschichte.
Letzte Aktualisierung am 29.03.2011.