Über Fasten und Nulldiät gibt es unterschiedliche Meinungen. Auf der einen Seite wird Heilfasten als gesund angesehen und für gut befunden, um einigen Ballast abzuwerfen. Andererseits wird die Nulldiät als nachteilig bis schädlich angesehen, und der Gewichtsverlust wird nicht für dauerhaft gehalten. Fakt ist, dass einige Menschen keine Nulldiät vornehmen dürfen, da sie bei ihnen zu gefährlich werden kann. Das sind beispielsweise Schwangere oder Patienten mit bestimmten Krankheiten.
Erwachsene und Jugendliche, bei denen es keine Gegenanzeigen gibt, können das Fasten durchaus ausprobieren und möglicherweise davon profitieren. Für viele Fastende steht ohnehin die wohltuende, teils auch religiöse Erfahrung im Vordergrund und nicht etwa eine Gewichtsabnahme. Eine eindeutige Wirkung auf die Gesundheit ist nicht nachgewiesen. Beim Fasten muss unbedingt auf eine gute Flüssigkeitszufuhr geachtet werden.
Personen in bestimmten Zuständen dürfen nicht fasten, um die Gesundheit nicht zu gefährden. Kinder unter 14 Jahren, Schwangere sowie Mütter in der Stillzeit sollten auf keinen Fall fasten. Einige Krankheiten sprechen eindeutig gegen das Fasten, etwa bösartige Tumore, Stoffwechselstörungen, altersbedingte Schwächung des Körpers, Nierenerkrankungen, Essstörungen sowie gerade überstandene Operationen oder Krankheitsphasen. Für Menschen, die ohnehin zu wenig wiegen, ist Fasten nicht geeignet.
Bei anderen Erwachsenen und Jugendlichen spricht aber nichts gegen eine Zeit des Fastens, sofern sie bei guter und stabiler Gesundheit sind. Im Zweifelsfall sollte ein Arzt herangezogen werden.
Bei einer Nulldiät nimmt eine Person gar keine Kalorien zu sich. Das bedeutet, dass für die Zeit dieser Diät keine feste Nahrung mehr gegessen wird, und nur Wasser getrunken wird oder Tee ohne Zucker. Nicht alle Fastenden ziehen die Nulldiät ganz streng durch. Einige gönnen sich teilweise noch kalorienarme Suppen oder auch Fruchtsaft oder Gemüsesaft. Manche nehmen Zusatzpräparate auf, die den Körper mit Vitaminen und Mineralien versorgen. Generell heißt Fasten und Nulldiät aber, keine Kalorien zuzuführen.
Dies hat erhebliche Auswirkungen auf den Organismus. Keine aufgenommenen Kalorien bedeuten, dass der Mensch in jedem Fall abnimmt, da immer Energie durch Körperprozesse und Aktivitäten verbraucht wird. Diese Energie holt sich der Organismus aus seinen Speichern. Das Körpergewicht sinkt recht schnell, nachdem mit der Nulldiät begonnen wurde. In der Anfangsphase sind es oft ein halbes bis ein Kilogramm am Tag, das der Fastende an Gewicht verliert.
Doch keineswegs wird dabei nur Fett abgebaut. Der Körper entnimmt Energie auch aus Substanzen, die er aus dem Abbau von eigenen Muskeln gewinnt. Weil kein Eiweiß aufgenommen wird, ist das Zehren an den eigenen Muskeln auch noch besonders ausgeprägt. Außerdem kann es zum trügerischen Verlust von Flüssigkeit kommen, der auf der Waage ebenfalls zu weniger Kilos führt.
Gleichzeitig wird der Stoffwechsel abgesenkt, damit weniger Energie verbraucht wird. Der Abnehmeffekt wird schon bald geringer, weil der Körper drastisch spart. Die Folge des Nährstoffmangels und des geringeren Stoffwechsels sind Erscheinungen wie fehlende Konzentrationsfähigkeit, Müdigkeit und Abgeschlagenheit sowie Kopfschmerzen. Wer auch noch gar keine Vitamine und Mineralien zuführt, riskiert Mangelerscheinungen. Probleme wie Gicht oder Herz-Kreislauf-Störungen können vom zu langen Fasten hervorgerufen werden. Über eine kurze Zeit von einigen Tagen ist die Nulldiät nicht schädlich, sofern genügend Flüssigkeit aufgenommen wird und nichts gegen das strikte Fasten spricht.
Verständlicherweise folgt der Hunger, wenn auf Nahrung verzichtet wird. Das ist aber meist nur in den ersten Tagen der Fall. Danach scheint sich der Körper daran zu gewöhnen. Fatal kann es werden, wenn die Nulldiät so lange fortgeführt wird, bis es zu Gesundheitsschäden kommt.
Die Nulldiät ist kein auf Dauer angelegtes Abnehmverfahren. Innerhalb der Zeit des Verzichts wird gewiss Gewicht abgebaut. Doch wenn wieder gegessen wird, ergibt sich das Problem, dass der Körper sich noch im Hungerbereich wähnt. Er verbraucht nur relativ wenige Kalorien und setzt umso mehr überschüssige Energie in Form von Fett an. Ein gewisser Jo-Jo-Effekt ist fast immer nach dem Fasten vorhanden. Dem kann entgegengesteuert werden, wenn auch nach der Diät eine bewusste, kalorienarme Ernährung fortgeführt wird. Doch dies machen leider die wenigsten Menschen, die gerade eine Nulldiät hinter sich haben. Einige wollen gewissermaßen alles aufholen, was sie zuvor nicht verzehren konnten. Sie drohen besonders stark Fett anzusetzen.
Die Nulldiät sollte keinesfalls länger als vier Wochen durchgezogen werden. Fasten sollte möglichst unter Aufsicht eines Arztes geschehen. Sollten Schwierigkeiten auftreten, sollte der Arzt verständigt werden.
Eine Nulldiät ist für viele Personen sehr schwer durchzuhalten. Ob es sich lohnt, der Qual zu unterziehen, muss jeder für sich selbst herausfinden. Natürlich muss darauf geachtet werden, ob etwas gegen das strenge Fasten spricht. Spätestens bei auftretenden Problemen mit dem Fasten sollte es lieber abgebrochen werden und eine Besprechung mit dem Arzt erfolgen.
Die meisten Mediziner raten von einer Nulldiät ab. Meist ist eine kurze Zeit des Fastens noch nicht gesundheitsschädlich. Geht es etwas länger, können aber erhebliche Probleme auftreten. Das Fasten sollte ohne vorherige Erfahrung nicht länger als zehn Tage durchgeführt werden, auch von „Geübten" allerhöchstens vier Wochen.
Die Auswirkungen der Nulldiät auf den Körper sind im Großen und Ganzen ungünstig. Es wird eher Muskelmasse als Fett abgebaut und zudem noch Flüssigkeit ausgeschieden. Mit einer Nulldiät kann nicht nachhaltig Gewicht abgebaut werden, denn in aller Regel folgt der Jo-Jo-Effekt. Insgesamt ist das Fasten, das aus Gründen des Gewichtsabbaus ausgeübt wird, eher nicht zu empfehlen. Eine allmähliche Gewichtsabnahme mit einer kalorienreduzierten Ernährung und ausreichend körperlicher Betätigung gilt als günstig.
Doch es gibt auch positive Stimmen zum Heilfasten. Als spirituelle oder wohltuende Erfahrung ist das Fasten für einige Menschen erstrebenswert. Und bei sehr stark übergewichtigen Menschen kann prinzipiell jede Reduzierung von Kilos von Vorteil sein.
Letzte Aktualisierung am 22.11.2021.