Kalorien sind gemein. Sie finden sich nicht nur in altbekannten Dickmachern, sondern verstecken sich in vielen unscheinbaren Lebensmitteln. Und genau diese Lebensmittel sorgen dafür, dass jemand nicht abnimmt trotz des Glaubens, leicht zu essen. Für denjenigen, der abnehmen oder schlank bleiben möchte, lohnt sich deshalb ein Blick in die Nährwerttabelle. Es gibt eine Fülle von Speisen, die stärker ansetzen als erwartet.
Gemeint sind nicht nur Fertignahrungsmittel. Beispielsweise werden Soßen mit Sahne oder Speiseöl schmackhaft gemacht, ohne zu bedenken, dass sie sehr viele Kalorien liefern. Was vielen ebenfalls gar nicht bewusst ist, ist die Tatsache, dass auch Getränke sehr kalorienreich sein können. Das gilt für Milch, Alkohol, Cola und Limonade sowie auch für Säfte.
Auf der Waage zahlt es sich irgendwann aus, bewusster durch das Leben zu gehen und auf den Energiegehalt der zugeführten Nahrung zu achten.
Die Liste der Nahrungsmittel, die dick machen ohne aufzufallen, ist lang. Oft enthalten sie mehr Fett und Zucker oder andere energiereiche Nährstoffe als vermutet. Dabei ist es nicht unbedingt das einzelne Stückchen, das dick macht, sondern die Summe der übersehenen Kalorien.
Soßen sind beliebt, um Beilagen/Fleisch/Gemüse aufzupeppen. Oft wird dazu eine mehr oder weniger große Menge Sahne, Öl oder Kokosmilch verwendet. Diese enthalten sehr viel Energie - bei sparsamer Dosierung macht dies nicht so viel aus, aber allzu häufig landet eine zu große Portion in der Soße. Einem Salat wird häufig mit viel Öl oder fettem Dressing nachgeholfen. Auch Fertigsoßen können, müssen aber nicht, sehr kalorienreich sein. Übrigens enthält Ketchup auch Zucker, was viele gar nicht denken. Ein Blick auf die Packungsangaben lohnt sich, um die Kalorien und Inhaltsstoffe deutlich zu machen. Auf pflanzliches Öl sollte übrigens nicht ganz verzichtet werden, denn es hat viele gute bis unentbehrliche Inhaltsstoffe.
Getränke sind häufig Energiequellen. In der Bilanz kann das schnell übersehen werden. Zucker versteckt sich, aufgelöst in der Flüssigkeit, in Getränken wie Limonade und Saft. Alkohol ist im Prinzip ein Nährstoff, wenn auch ab einer gewissen Menge ein schädlicher, der recht viele Kalorien enthält. Und Milch dient von Natur aus eher als Nahrungsmittel (für die Säugetierbabys) denn als Erfrischungsgetränk.
Wasser und ungezuckerter Tee sind die wichtigsten Getränke, die keine oder fast keine Kalorien enthalten. Da der Mensch viel Flüssigkeit benötigt, sollte mindestens 1,5 Liter Wasser oder andere energiearme Getränke am Tag aufgenommen werden. Limo, Alkohol, Saft & Co sollten nur als Extras getrunken werden - wobei guter Saft natürlich eine reiche Vitaminquelle darstellen kann.
Nüsse sind zweifelsohne sehr gesund, denn sie enthalten gute pflanzliche Fette. Doch darin liegt auch das Problem: Nüsse sind sehr nahrhaft. Und zwar noch nahrhafter, als sich vielleicht vermuten ließe. Gemeint sind alle Sorten, die landläufig als Nüsse bezeichnet werden, auch wenn sie teils nicht im eigentlichen Sinne Nussfrüchte sind. Haselnüsse, Cashewkerne, Mandeln, Pistazien, Erdnüsse und Walnüsse haben alle einen Gehalt von um die 600 Kalorien auf 100 Gramm. Damit liegen die Nüsse im Vergleich zu anderen Lebensmitteln bei einem sehr hohen Energiegehalt. Gefährlich wird es, wenn die ganze Packung etwa von 150 Gramm Cashews verzehrt wird. Da kommen abends beim unachtsamen Zugreifen noch die Kalorien einer dicken Hauptmahlzeit zusammen. Oft bleibt es ja nicht bei der kleinen Handvoll, denn es ist allzu verlockend, weiterhin zuzugreifen.
Die meisten Snacks haben zwar nicht in dem Sinne „versteckte" Kalorien, denn viele sind schon als Kalorienbomben bekannt. Aber wenn sie nebenbei gegessen werden, kann schon mal die Menge unterschätzt werden. Unachtsam wird die ganze Packung Chips, Kekse, Schokolade oder Studentenfutter weggeputzt. Da werden schnell viele hundert, wenn nicht gar tausend Kalorien aufgenommen, die gar nicht richtig bemerkt werden.
Früchte sind gesund und gehören zur ausgewogenen Ernährung dazu. Doch die Kalorien im Obst werden schnell vergessen. Im Allgemeinen ist Obst noch einigermaßen leicht, aber dennoch wird der Energiegehalt unterschätzt. Einige Obstarten sind sehr zuckrig und liefern damit auch nicht wenige Kalorien. Auch beim Obst kann sich der Blick auf eine Nährwerttabelle lohnen. Avocados zeichnen sich übrigens durch einen besonders hohen Fettgehalt aus und sind deshalb kalorienreich (aber nicht ungesund).
Fertiggerichte sind beliebt, denn sie lassen sich einfach und schnell zubereiten und sind oft schmackhaft. Das kann gerade für Singles oder Büroarbeiter praktisch sein. Aber bei den Fertiggerichten gibt es keine Kontrolle darüber, welche Bestandteile in das Mahl kommen. Vielfach sind die Gerichte mit Fett und anderen geschmacksbringenden, aber teils dickmachenden Mitteln versehen. Sie werden damit ziemlich energiedicht, so dass mit relativ geringer Menge recht viele Kalorien aufgenommen werden.
„Light" kann doch nicht dick machen? Dieses Denken ist ein Trugschluss! Denn Light-Artikel sind zwar kalorienreduziert, doch es sagt noch lange nichts über den tatsächlichen Energiegehalt aus. So deutlich fällt die Herabsetzung der Kalorien meist nicht aus. Angenommen, ein Produkt ist um 30 Prozent energiereduziert. Der Konsument lässt sich vom Trugschluss leiten und meint, umso mehr essen zu können oder zu wollen. Die größere verzehrte Menge lässt den Spareffekt durch das Diät-Lebensmittel schwinden. Meist ist es besser, eine geringere Portion des Vollprodukts zu sich zu nehmen - und zu genießen. In der Werbung wird ohnehin viel getrickst. Auffällige Angaben über einen mehr oder weniger niedrigen Fettgehalt lassen noch keine genauen Rückschlüsse auf die Gesamtkalorien zu.
Zucker enthält viele Kalorien, die zudem noch keinen weiteren Vorteil bringen. Die Art des Zuckers ist egal, denn der so gesund klingende Fruchtzucker bringt nicht weniger Kalorien als der normale Haushaltszucker. Übrigens: „Ohne Zuckerzusatz" heißt nicht, dass kein Zucker enthalten ist! Es besagt lediglich, dass er nicht extra hinzugefügt wurde.
Auch Müsliriegel erwecken rasch den Eindruck, als dass sie eher wenige Kalorien enthalten. Dabei sind sie als Energielieferanten gedacht und haben häufig über 400 Kalorien (kcal) pro 100 Gramm. Sogar die Light-Variante beinhaltet kaum weniger Kalorien. Müsli selbst wird auch manchmal vom Energiegehalt her vernachlässigt. Es enthält ja nicht nur die Haferflocken, sondern auch Zucker, Nüsse, energiereiche Früchte oder Schokoraspel. Die Milch, mit der das Müsli übergossen wird, kommt noch hinzu.
Vor allem Fast-Food-Ketten bieten immer die Maxi-Variante eines Menüs an. Große Pommes, große Cola oder andere Extras werden vom Personal gewissermaßen aufgeschwatzt. Der Kunde greift gerne zu, denn es kostet ja nicht viel mehr, und das Preis-Leistungs-Verhältnis ist besser. Dafür wird das Kalorienkonto umso stärker belastet.
Beim Essen im Restaurant, bei Bekannten oder in der Mensa oder Kantine fehlt die Kontrolle über die Kalorien. Solche Gelegenheiten sollten deshalb nicht allzu oft wahrgenommen werden, wenn man abnehmen will. Oder es sollte gelernt werden, die Kalorienmenge richtig und realistisch einzuschätzen.
Singles, die einen eigenen Haushalt führen, kennen das Problem. Die Verkaufsgröße im Supermarkt ist oft zu groß. Einerseits hält es sie davon ab, Obst und Gemüse zu kaufen, denn die Hälfte droht schlecht zu werden. Andererseits fallen die Gerichte oft zu üppig aus, denn die ganze Verpackung eines Lebensmittels will verarbeitet sein.
Zu guter Letzt sollte jeder sensibilisiert sein, auf den Produktverpackungen genau zu schauen. Dort wird nämlich das Bild des Kaloriengehalts verzerrt. Die Kalorien sind standardmäßig oft pro 100 Gramm angegeben, aber auf vielen Produkten jedoch nicht! Je nach der Taktik des Herstellers variiert die zugrunde gelegte Menge erheblich. Manchmal bedeutet „pro Portion" die halbe Verpackung, und die Kalorienangaben fallen dementsprechend halb so groß aus wie sie letztendlich eigentlich verzehrt werden. Der Verbraucher sollte es ganz genau nehmen, wenn er sich anhand der Verpackung nach dem Energiegehalt erkundigt.
Versteckte Kalorien finden sich in sehr vielen verschiedenen Nahrungsmitteln. Konsumenten sollten immer achtsam sein, was sie verzehren und in welcher Menge. Das sollte für alle gegessenen und getrunkenen Lebensmittel gelten. Denn oft sind es gerade die unvermuteten Kalorien, die letztendlich dick und unglücklich machen. Der Verbraucher sollte sich nicht in die Irre führen lassen - und sich nicht selbst in die Irre führen.
Letzte Aktualisierung am 03.12.2021.