Wozu teure Lebensmittel kaufen, wenn sie auch daheim angebaut werden können? Die Zucht von Obst, Gemüse oder etwa Kartoffeln im eigenen Garten oder im Gewächshaus ist eine feine Sache. Die selbst großgezogenen Nahrungsmittel sparen bares Geld und schmecken umso leckerer. Und beim eigenen Anbau kann sichergestellt werden, dass die geernteten Früchte auch wirklich „bio" sind. Manche Haushalte schaffen es sogar, sich völlig selbst zu ernähren nur durch das, was sie aus dem eigenen Garten gewinnen. Doch es ist für viele schon eine Freude, hier und da einmal eigenes Obst oder Gemüse ernten und genießen zu können.
Wer sein eigenes Obst oder Gemüse anbauen will, braucht natürlich die richtigen Voraussetzungen. Eine kleine Stadtwohnung eignet sich bekanntlich eher weniger für die Pflanzenzucht - doch auch hier kann Obst oder Gemüse auf dem Balkon oder gar auf der Fensterbank als Ergänzung gezüchtet werden.
Es wird davon ausgegangen, dass zur Komplettversorgung von einer Person so etwa 75 Quadratmeter an Anbaufläche erforderlich ist. Wer bloß Gemüse aus dem heimischen Garten ernten will, kommt mit viel weniger Fläche aus. Schon wenige Quadratmeter können ausreichen, um so ziemlich das ganze Jahr über Gemüse zur Verfügung zu haben. Viele Pflanzen gedeihen besser im Gewächshaus als im Freiland. Ein solches Häuschen ist eine Investition wert.
Auch die Zeit ist ein Faktor, der bei vielen Menschen den eigenen Anbau schwierig macht. Die Pflanzenzucht bereitet viel Arbeit. Berufstätige Menschen haben oft Probleme, genügend Zeit für den Gemüsegarten abzuzweigen. Mit den richtigen Kenntnissen muss der Garten aber gar nicht so arbeitsaufwändig sein. Es kommt auch auf den Spaß an. Der Anbau kann zu einem richtigen Hobby werden, das zu einem erfüllenden Leben beiträgt.
Bei all dem Aufwand hat das eigene Gärtnern den Vorteil, dass der ganze Wachstumsprozess selbst genau kontrolliert werden kann. Der Gärtner kann dafür sorgen, dass die Früchte oder das Gemüse vollkommen ökologisch herangezogen werden. Er kann steuern, wie die Pflanzen gedeihen und sogar den Geschmack beeinflussen.
Dass die Pflanzen gesät oder als Jungpflanzen in den Boden gesetzt werden müssen, versteht sich von selbst. Wann und wie das am besten geschieht, unterscheidet sich zwischen den vielen Obst- und Gemüsearten. Auch das Gießen fällt unterschiedlich aus, da der Wasserbedarf der Pflanzen abweicht. Ebenso ist es mit dem Standort, denn einige Sorten benötigen mehr Sonne, andere vertragen weniger Sonne.
Privatgärtner möchten ihr Obst oder Gemüse oft wirklich naturnah und ökologisch anbauen. Dazu sind einige Dinge zu beachten. Vor allem sollte der Dünger natürlich sein. Der Komposthaufen oder Tiermist sind zwei Möglichkeiten, die viele Nährstoffe für die Zuchtpflanzen liefern. Dagegen ist in den Öko-Richtlinien für Bio-Lebensmittel vorgeschrieben, dass keine Kunstdünger eingesetzt werden. Wer auf natürliche Weise etwas anbauen will, sollte eben auf Kunstdünger verzichten. Das kommt außerdem dem Geschmack zugute. Einem zu stickstoffarmen Boden können etwa Hornspäne zugute kommen.
Rein theoretisch können alle Nutzpflanzen auch im eigenen Garten gezogen werden. Bei einigen Pflanzen, vor allem exotischen Arten, gestaltet sich die Anzucht jedoch sehr schwierig, kann hierzulande im Gewächshaus dennoch möglich sein. Andere Arten sind dagegen anspruchslos und einfach heranzuziehen.
Beliebte Garten-Nutzpflanzen sind Tomaten, Mohrrüben, Gurken, Zucchini, Kürbisse, Zwiebeln oder Salat. Für die eigene Obstproduktion eignen sich unter anderem Äpfel, Kirschen, Pflaumen, Erdbeeren, Johannisbeeren, Heidelbeeren oder andere Beerenfrüchte. Auch Kartoffeln können als Grundnahrungsmittel im heimischen Garten angebaut werden. Eigentlich gibt es keine Grenzen, welche Pflanzen gezogen werden können. Das meiste Obst oder Gemüse ist zumindest einen Versuch wert.
Als eher schwierig gelten allerdings Arten wie Fenchel oder Blumenkohl sowie viele Arten aus exotischen Ländern. Trockenheit oder zu viel Sonne oder auch verregnete Sommermonate können dafür sorgen, dass der Anbau nicht funktioniert.
Einige Faktoren können einem einen Strich durch die Rechnung machen, eine gute Ernte zu bekommen. Das erwähnte Wetter kann dazu gehören. Doch auch Schädlinge, Tierfraß oder Pflanzenkrankheiten können die ganze Ernte vermiesen. Und nicht zuletzt kann es schwer sein, wenn die eigene Zeit fehlt. Für eine längere Urlaubsreise will jemand gefunden werden, der sich um die Pflanzen und eventuell sogar um die Ernte kümmert. Bei manchen Hobbygärtnern kann es außerdem Faulheit sein.
Letzte Aktualisierung am 16.08.2021.