Ein wichtiges Anliegen der heutigen Welt ist der Klimaschutz. Der Treibhauseffekt bewirkt eine allmähliche Erderwärmung mit schwerwiegenden Folgen für Natur, Mensch und Wirtschaft. Er wird durch verschiedene Gase wie beispielsweise Kohlendioxid (CO2) gefördert. Die Bio-Landwirtschaft hat insgesamt gesehen eine bessere Klimabilanz als die herkömmliche Erzeugung von Lebensmitteln. Das liegt unter anderem an der Verwendung von Tiermist anstelle von Kunstdünger, welcher für die Ausstoßung von Treibhausgasen wie N2O (Lachgas) verantwortlich ist. Doch nicht alles an der ökologischen Landwirtschaft ist auch klimafreundlich. Die Tierzucht gilt als ein schwerwiegender Faktor zum Treibhauseffekt. Weite Transporte der Lebensmittel sorgen ebenfalls für die Emission von Treibhausgasen.
Klimaschutz ist ein wichtiges Ziel der Weltgemeinschaft. Die ökologische Landwirtschaft kann einen Beitrag dazu leisten. Klimaschutz bedeutet vor allem, den Treibhauseffekt und damit die globale Erwärmung (Global Warming) zu verringern. Der Treibhauseffekt ist eigentlich ein natürlicher Vorgang, ohne den die Durchschnittstemperatur der Erde deutlich im Minusbereich wäre. Er sorgt somit für lebensfreundliche Bedingungen in vielen Breiten. Kohlendioxid und einige weitere Gase sowie Wasserdampf sorgen dafür, dass die Wärme von der Erdoberfläche nicht so leicht in den Weltraum entweichen kann.
Doch Treibhausgase, die durch menschliches Wirtschaften entstehen, verstärken die Erderwärmung. Die Temperatur in der Atmosphäre steigt. Das bedeutsamste Treibhausgas ist das CO2 (Kohlendioxid). Doch auch andere Gase tragen im erheblichem Maße zur Erderwärmung bei, nämlich Methan (CH4), Kohlenwasserstoffe (z. B. FCKW = Fluorchlorkohlenwasserstoff) und Lachgas (N2O). Solche Gase werden durch menschliches Zutun vermehrt in die Atmosphäre abgegeben. Im großen Maße stammen sie aus der Verbrennung von Erdöl, Erdgas und Kohle, also vor allem aus dem Abgas von Autos oder Industrieanlagen (hauptsächlich CO2). Doch auch die Viehzucht und der Anbau von Nutzpflanzen mit Stickstoffdüngung tragen deutlich zum Anstieg der Klimagase bei, denn beides setzt vor allem Lachgas (N2O) frei.
Der menschengemachte Treibhauseffekt hat gravierende Folgen. Das „ewige Eis" in den Polarregionen und Gletschern schmilzt. Schätzungen gehen dahin, dass das Eis in der Arktis (nördliche Polregion) bis zum Jahr 2100, vielleicht sogar schon bis zum Jahr 2050 in den Sommermonaten verschwunden sein wird. Dadurch droht nicht nur eine Naturzone mit vielen biologischen Arten zugrunde zu gehen. Die Schmelze führt auch zu einem Anstieg der Meeresspiegel mit erheblichen Gefahren für flache Küstengebiete der ganzen Welt und ihre Bewohner. Durch die Erderwärmung werden vielerorts die Wetterkatastrophen zunehmen. Schwere Dürreperioden können ebenso wie massive Regenfälle mit Überschwemmungen auftreten. Gesellschaftliche und wirtschaftliche Folgen sind ebenfalls zu erwarten. Die Ernten könnten unsicherer werden, die Versorgung vieler Regionen mit Nahrung könnte unter dem Klimawandel leiden.
Die ökologische Landwirtschaft hat zwar den Klimaschutz als eines der Anliegen. In den Richtlinien ist die Klimafreundlichkeit nicht direkt festgehalten. Dennoch ist mit dem Verzicht auf synthetische Düngemittel, wie es in den Richtlinien verankert ist, ein wesentlicher Beitrag des Ökolandbaus am Klima geleistet. Diese Dünger setzen Treibhausgase frei. Einzelne ökologische Betriebe setzen weitere Maßstäbe in Sachen Klima um. Eine Voraussetzung für die Erteilung des Bio-Siegels ist es allerdings nicht.
Dennoch zeigt sich recht deutlich, dass der biologische Landbau allgemein den Klimawandel abmildert. Bei sehr vielen verschiedenen Produkten zeigt sich ein geringerer Treibhausgas-Ausstoß bei der Bio-Variante im Vergleich zur herkömmlichen Produktionsart.
Einen erheblichen Anteil am Treibhauseffekt hat die Viehzucht. Tiere bilden bei der Verdauung Treibhausgase in ihrem Körper, allen voran Methan (CH4). An der Ausstoßung von Treibhausgasen durch Nutzvieh kann auch die Bio-Landwirtschaft wenig ändern. Untersuchungen kommen hierüber zu unterschiedlichen Ergebnissen. Teilweise zeigt sich, dass die Tierhaltung auf ökologischen Höfen zu noch mehr Klimagas-Ausstoß führt als die herkömmliche Zucht. In anderen Fällen wurde eine Verringerung der abgegebenen Treibhausgase festgestellt. Eine eindeutige Aussage lässt sich also nicht treffen, ob die Bio-Landwirtschaft in dieser Beziehung vorteilhaft ist oder nicht. Doch in Sachen Umweltschutz und artgerechte Bedingungen ist die ökologische Viehhaltung deutlich besser aufgestellt im Gegensatz zum herkömmlichen Pendant.
Der in der konventionellen Landwirtschaft eingesetzte synthetische Dünger fördert in mehrfacher Hinsicht den Treibhauseffekt. Bereits bei der Erzeugung des Düngers entsteht Kohlendioxid (CO2), das bekanntlich eine große Rolle beim Treibhauseffekt spielt. Noch größer ist aber der Effekt, dass das sehr starke Treibhausgas N2O freigesetzt wird, wenn der Dünger auf den Feldern verwendet wird. Die ökologische Landwirtschaft setzt natürliche Düngemittel ein wie Tiermist. Dabei wird die Abgabe des schädlichen N2O stark herabgesetzt. Des Weiteren speichert ein ökologisch bewirtschafteter Boden auch noch eine gewisse Menge Kohlendioxid, das dann als Treibhausgas nicht mehr zur Verfügung steht.
Lebensmittel, selbstredend auch Bio-Lebensmittel, müssen ihren Weg zum Verbraucher nehmen. Jeder Transport ist aber auch schädlich für das Klima. Treibstoffe werden verbraucht, und Klimagase entstehen. Je weiter der Transport, desto höher ist folglich der Treibhausgas-Ausstoß. Beim Flugverkehr sind die Klimagas-Emissionen besonders hoch, aber auch auf der Straße, auf dem Schiff und (meist indirekt) auf der Schiene wird ebenfalls CO2 ausgestoßen. Dass ein Produkt Bio ist, hat nichts mit der Herkunft zu tun. Es gibt viele exotische Früchte und andere Lebensmittel, die aus fernen Ländern stammen. Dies trägt zum Treibhauseffekt bei, ebenso übrigens wie eine Weiterverarbeitung von hierzulande erzeugten Produkten in Billiglohnländern. Empfehlenswert ist es, auf regionale Produkte zu setzen, um das Klima zu schonen. Sie sind praktisch überall erhältlich, schon in normalen Lebensmittelläden, Bioläden, auf dem Markt oder in betriebseigenen Hofläden oder anderen Verkaufseinrichtungen.
Mit der ökologischen Erzeugung von Lebensmitteln lässt sich die Abgabe von Klimagasen reduzieren, doch die Ersparnis ist global gesehen eher mäßig. Der Biolandbau macht nur einen kleinen Teil der gesamten Landwirtschaft aus. Deshalb kann der Effekt die negativen Auswirkungen der konventionellen Landwirtschaft nur wenig abmildern. Die Bio-Landwirtschaft reduziert die Treibhausgas-Erzeugung auch nur um einen gewissen Teil, schätzungsweise zu knapp 20 Prozent im Vergleich zur konventionellen Erzeugung. Dennoch kann jeder dazu beitragen, das Klima zu schonen. Das geht neben der Unterstützung der Bio-Landwirtschaft über die Verminderung des Fleisch- und Tierproduktverzehrs und die Energieeinsparung im Haushalt und auf der Straße.
Landwirtschaftliche Betriebe, und damit sind auch konventionelle Höfe gemeint, können zum Klimaschutz beitragen. Vor allem ist die Einschränkung oder der Verzicht auf Stickstoffdünger ausschlaggebend.
Letzte Aktualisierung am 16.08.2021.