Die zu den Heidekrautgewächsen gehörende Bärentraube (lat. Arctostaphylos uva-ursi) hat im Volksmund viele Bezeichnungen wie Harnkraut, Moosbeere, Sandbeere, Wolfstraube oder Wilder Buchsbaum. Sie ist ein immergrüner, niederliegender Zwergstrauch mit weißen oder rosafarbenen, krugförmigen Blüten. Ihre roten, erbsengroßen Beeren ähneln der Preiselbeere, was leicht zu Verwechslungen führen kann. Die Blätter sind dunkelgrün, ledrig, ganzrandig und umgekehrt eiförmig.
Die Echte Bärentraube bevorzugt trockene und sonnige Zwergstrauchheiden, Bergwälder und geschützte Felsnischen. Sie kann in arktisch-alpinen Gebieten Europas, Asiens und Nordamerikas gefunden werden. Da die Pflanze in Deutschland als stark gefährdete Art gilt, ist das Sammeln von Wildwüchsen verboten.
Als medizinische Pflanze speziell angebaut, werden von ihr entweder frische oder auch getrocknete Blätter verwendet und beispielsweise als Tee eingesetzt. Aufgrund seiner Inhaltsstoffe darf dieser Heilkräutertee nicht länger als 8 Tage und nicht öfter als 5 Mal im Jahr getrunken werden.
Die Blätter der Bärentraube enthalten Arbutin, Gerbstoff, Flavone und Glykoside. Arbutin wird im Körper zu Hydrochinon verstoffwechselt, das eine antibakterielle Wirkung hat. Unterstützt wird diese Wirksamkeit durch die enthaltenen Gerbstoffe, die adstringierend (harntreibend), entzündungshemmend und antimikrobiell sind.
Eingesetzt wird der Tee aus Bärentraubenblättern hauptsächlich bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege mit Schmerzen beim Wasserlassen und Griesbildung im Harn. Auch die Anwendung bei Durchfall, Gallenbeschwerden und als Wehen mittel ist möglich. In jedem Fall sollte der Tee am besten nur mit Rücksprache mit dem behandelnden Arzt getrunken werden.
Den Heilkräutertee aus Bärentraubenblättern gibt es sowohl in Beutel- als auch in einer losen Form. Als Harn- und Nierentee findet sich diese Teesorte zumeist mit weiteren Heilkräutern in einem Beutel. So kann es durchaus, dass der Anteil der Bärentraube sehr gering ist. Der Beuteltee wird ebenso wie andere Teesorten aufgebrüht.
Anders verhält es sich mit den losen getrockneten Blättern. Diese werden in kaltem Wasser circa 12 Stunden zum Ziehen eingelegt. Danach wird der Tee abgeseiht, leicht erwärmt und Schluck für Schluck getrunken. Als Dosis gilt bei dieser Droge maximal 10g Bärentraubenblätter pro Tag und nicht mehr als drei bis vier Tassen täglich.
Aufgrund der starken Wirkung des Bärentraubenblättertees kann es durch die enthaltenen Gerbstoffe zu Übelkeit oder auch Erbrechen kommen. Da bei einer Langzeitverwendung durchaus Schädigungen an der Leber auftreten können, sollte die maximale Dosis und die Empfehlung des Arztes oder Heilpraktikers eingehalten werden. Der Tee sollte nicht während Schwangerschaft und Stillzeit, bei Kindern unter 12 Jahren oder bei bestehenden schweren Nieren- oder Lebererkrankungen angewendet werden. Kommt es bei der Anwendung des Bärentraubenblättertees zu Rückenschmerzen oder auch Blut im Urin, sowie Fieber, dann sollte dieser Tee sofort abgesetzt und ein Arzt aufgesucht werden.
Letzte Aktualisierung am 22.11.2012.