Der Echte Fenchel oder Gartenfenchel (Foeniculum vulgare) kommt in den drei Varietäten Gemüsefenchel (auch Knollen- oder Zwiebelfenchel), Gewürzfenchel (bzw. Süßfenchel) und Wilder Fenchel (auch Bitterfenchel) vor. Diese unterscheiden sich im Wesentlichen in ihrem Wuchs und der Verwendung. Das Doldengewächs kann bis zu zwei Meter hoch wachsen und wurde bereits im antiken Griechenland in der Naturheilkunde als wirksames Mittel bei Beschwerden eingesetzt. Die aus dem Mittelmeergebiet stammende Pflanze wird heute in Ägypten, im Nahen Osten, China, Indien und in den gemäßigten Zonen Europas angebaut.
Die Fenchelfrüchte enthalten ein ätherisches Öl aus trans-Anethol, Fenchon und Estragol. Dabei enthält der süße Fenchel deutlich mehr des süßlich schmeckenden trans-Anethols als der Bitterfenchel. Weitere Inhaltsstoffe sind beispielsweise Kieselsäure, Mineralsalze, Stärke, Vitamin A, B und C. Fenchel löst festsitzenden Schleim und fördert seinen Abtransport. Er wirkt zudem verdauungsfördernd und krampflösend. Fencheltee regt die Milchbildung an und ist deshalb besonders gut für junge Mütter geeignet. Auch bei einer Vielzahl anderer Beschwerden zeigt sich der Fencheltee als ein wirksames und sehr natürliches Linderungsmittel.
Aufgrund seiner Inhaltsstoffe ist Fenchel ein bewährtes Hustenmittel und kann auch bei Asthma und anderen Lungenleiden eingesetzt werden. Fencheltee wird in Verbindung mit Kümmel und Anis bei Verdauungsbeschwerden wie Völlegefühl und Blähungen eingesetzt. Weitere mögliche Anwendungsgebiete von Fenchel sind Unterleibs- und Kopfschmerzen, Wasseransammlungen, Arthritis, Zahnfleisch- und Kehlkopfentzündungen und Halsschmerzen.
Neben zahlreichen Formen, wie Fenchelhonig oder auch Fenchelpräparaten, wird vor allem der Fencheltee verwendet. Als Beuteltee oder auch in einer losen Form, sollte man den Tee rund drei bis fünf Minuten ziehen lassen und diesen dann Schluckweise trinken. Fencheltee kann Estragol und Methyleugenol enthalten, die im Verdacht stehen, Krebs auszulösen. Aus diesem Grund sollten Schwangere, stillende Mütter, Kleinkinder und Säuglinge auf die genaue Höchstdosierung achten. Bei einem unsicheren Gefühl sollte Rücksprache mit dem Arzt, oder auch dem Apotheker gehalten werden.
Letzte Aktualisierung am 25.11.2018.