Die Atlastherapie ist eine spezielle Behandlung des ersten Halswirbels, des sogenannten Atlas, der eine zentrale Rolle für Nerven, Blutgefäße und Rückenmark spielt. Fehlstellungen dieses Wirbels können Migräne, Nacken- und Rückenschmerzen, Schwindel oder Tinnitus verursachen. Die Therapie erfolgt durch manuelle Tests, Muskelstimulation und gezielte Massagen zur Korrektur der Atlasposition und gilt als schonend und risikoarm. Meist reichen zwei Sitzungen aus, um eine nachhaltige Besserung zu erzielen.
Anja Flick: Bei der Atlastherapie handelt es sich um eine Behandlung des ersten Halswirbels, der Atlas genannt wird. Der Atlas spielt eine zentrale Rolle im Körper, da hier das Rückenmark, die Rückenmarksflüssigkeit, Hirnnerven, feine Nervenbahnen und Blutgefäße verlaufen. Fehlstellungen oder anhaltender Druck können Durchblutungsstörungen und einen gestörten Informationsfluss zwischen Kopf und Körper verursachen. Das Zusammenspiel von Nerven, Muskeln und Organen wird dadurch beeinflusst. Die Therapie wird bei einer Atlasfehlstellung angewandt.
Die Therapie wird bei einer Atlasfehlstellung angewandt.
Anja Flick: Typische Beschwerden sind Migräne, Kopf-, Nacken- und Rückenschmerzen sowie Schwindel, Tinnitus und einiges mehr.
Anja Flick: Wir überprüfen die Lage des ersten Halswirbels über einen Tastbefund und verschiedene Tests in der Praxis.
Anja Flick: Eine sehr wichtige Rolle! Der Atlas spielt eine Schlüsselrolle im Übergang zwischen dem zentralen und vegetativen Nervensystem, da hier wichtige Strukturen verlaufen. Das zentrale Nervensystem (ZNS), bestehend aus Gehirn und Rückenmark, setzt sich im Bereich des Atlas über das Rückenmark fort. Gleichzeitig verlaufen durch diese Region auch Anteile des vegetativen Nervensystems, wie die Hirnnerven und autonome Nervenbahnen, die lebenswichtige Funktionen regulieren. Der Atlas kann daher als Schnittstelle betrachtet werden, an der zentrale und vegetative Steuerungsprozesse eng miteinander verbunden sind.
Der Atlas spielt eine Schlüsselrolle im Übergang zwischen dem zentralen und vegetativen Nervensystem, da hier wichtige Strukturen verlaufen.
Anja Flick: Ja, wir haben gute Erfahrungen bei Migräne, Rückenschmerzen und Spannungskopfschmerzen gemacht.
Anja Flick: Beim ersten Termin erfolgt zunächst eine Aufklärung. Anschließend findet die Anamnese statt. Mithilfe eines Tastbefunds und verschiedener manueller Tests bestimmen wir die Lage des Atlas und betrachten dabei auch die gesamte Statik. Danach erfolgt die Atlaskorrektur. Dabei werden zwei Geräte eingesetzt. Zunächst wird die Nackenmuskulatur mit der sogenannten Biomechanischen Muskel-Stimulation (BMS) gelockert. Anschließend erfolgt eine gezielte Massage im Bereich der kurzen Nackenmuskulatur – dies ist die eigentliche Atlastherapie.
Etwa zwei Wochen später folgt ein zweiter Termin zur Kontrolle und Unterstützung. Dabei wird erneut die Biomechanische Muskel-Stimulation eingesetzt, ergänzt durch Triggerpunkt-Massagen und Faszien-Behandlungen. Zusätzlich unterstützt Anja Flick den Prozess mit weiteren Naturheilverfahren. Wir arbeiten außerdem in einem Netzwerk aus Ärzten und Heilpraktikern zur weiteren Unterstützung.
Anja Flick: Da es sich um eine Massagetechnik handelt, kann man von einer sanften Methode sprechen.
Anja Flick: Der erste Termin dauert ca. 1 Stunde, der zweite ca. 40 Minuten.
Anja Flick: Wir behandeln vom Säugling bis zum Senior alle Menschen. Unser jüngster Patient war 4 Tage alt und unsere älteste Patientin war 97 Jahre alt.
Anja Flick: Wir sind nach der Atlasprofilax-Methode nach René-C. Schümperli ausgebildet. Es handelt sich dabei um eine umfangreiche Ausbildung in der Schweiz.
Anja Flick: Bei der Methode nach René-C. Schümperli kann der Atlas so gezielt behandelt werden, dass er im ersten Kopfgelenk eine stabile Lage findet. Nur selten muss die Methode, z.B. nach Vollnarkosen oder Unfällen, wiederholt werden.
Anja Flick: Viele Patienten benötigen nur zwei Termine. Es ist keine Dauerbehandlung erforderlich.
Viele Patienten benötigen nur zwei Termine.
Anja Flick: Da es sich um eine Massagetechnik handelt, ist die Methode sehr risikoarm. Es kann jedoch anfangs kurzzeitig zu Erstverschlimmerungen kommen.
Anja Flick: Ja, häufig erhalten unsere Patienten "Hausaufgaben". Diese erklären wir entweder vor Ort oder stellen sie über die App Physiotec als individuelle Übungen zur Verfügung.
Anja Flick: Wir sind eine Selbstzahlerpraxis, aber einige Privatversicherungen haben die Therapiekosten übernommen. Bei Erwachsenen berechnen wir 260 Euro für beide Termine. Bei Kindern unter 16 Jahren reicht in der Regel ein Termin, der 160 Euro kostet.
Danke für das Interview!
Das Interview wurde in Zusammenarbeit mit Gernot Flick erstellt.
Letzte Aktualisierung am 09.01.2025.