Pflanzenname Deutsch (Latein): Echte Goldrute (Solidago virgaurea)
Edelwundkraut, Fuchsschwanz, Goldrautenkraut, Goldwundkraut, Heidnisch Wundkraut, Ochsenbrot, Petrusstab, Pferdekraut, Schoßkraut, Waldkraut, Wundkraut, Unsegenkraut, Machtheilkraut, Wisselnkraut, Himmelbrand
Die echte Goldrute ist in Europa und Asien beheimatet. Auch in Nordamerika und Nordafrika kommt sie vor.
Sie bevorzugt trockene und nährstoffarme Böden und wächst meist in lichten Wäldern, Heiden, auf Weiden, Magerrasen oder an trockenen Gebüsch-, Wald- oder Wegrändern.
Die Goldrute ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die zu der Familie der Korbblütler gehört. Sie überwintert nur mit ihrer Wurzel, die im Frühjahr mehrere aufrechte Stängel treibt. Diese sind im oberen Bereich verzweigt und flaumig behaart.
Im unteren Teil der Pflanze sind die Laubblätter der Pflanze eiförmig bis elliptisch, gestielt und grob gesägt. Nach oben hin werden die Blätter elliptisch oder lanzettlich und fein gesägt bis ganzrandig. Ihr Stiel wird kürzer und im obersten Bereich sind sie sitzend.
Die gelben Blüten der Goldrute sind in rispigen oder traubigen, endständigen Blütenständen zusammengefasst. Es bilden sich eiförmige, behaarte Früchte, die 3 bis 4 mm lang sind und einen Pappus (Haarkranz, ähnlich dem Löwenzahn) besitzen.
Die wichtigsten Wirkstoffe der Goldrute sind die Phenolglykoside und davon besonders das Leiocarposid.
Außerdem enthalten sind ätherisches Öl, Flavonoide, Saponine, Diterpene und Kaffeesäurederivate.
Aufgrund ihrer Inhaltsstoffe wirkt die Goldrute diuretisch (harntreibend), spasmolytisch (krampflösend) und antiphlogistisch (entzündungshemmend). So wird die echte Goldrute zur Durchspülung bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege, Harnsteinen und Nierengrieß verwendet.
Auch bei Wunden, entzündlichen Hauterkrankungen, einer chronischen Reizblase, sowie bei Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen werden Goldrutenextrakte eingesetzt.
In der Volksmedizin wird die Goldrute auch bei Rheuma, Ödemen, Durchfall, Insektenstichen, Diabetes und Gicht angewendet.
Innerlich wird die Goldrute als Tee angewendet. Dafür wird 1 TL (2 bis 3 g) getrocknetes, zerkleinertes Goldrutenkraut mit etwa 150 mL siedendem Wasser übergossen. Es wird 10 bis 15 Minuten ziehen gelassen und abgeseiht. Von dem Tee werden 2 bis 4 Tassen täglich zwischen den Mahlzeiten getrunken. Die Tagesdosis beträgt 6 bis 12 g Goldrutenkraut.
Goldrutenpräparate sollten während der Schwangerschaft und Stillzeit und bei Kindern unter 12 Jahren nicht ohne ärztlichen Rat angewendet werden.
Bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Goldrute oder anderen Korbblütlern darf die Pflanze nicht verwendet werden. Auch bei Ödemen aufgrund von Herz- oder Nierenerkrankungen darf sie nicht eingesetzt werden.
Es sind keine Nebenwirkungen bekannt.
Bei einer Durchspültherapie ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten.
Letzte Aktualisierung am 01.11.2021.