Pflanzenname Deutsch (Latein): Knoblauch (Allium sativum)
Knobi, Chnobli, Knofi, Knowwlich, Knofl, Knuflook, Knuflauk, Gnuwwluch, Knewelauch, Knoblich, Furzkraut, Magenwurzel, stinkende Rose, Stinkerzwiebel, Windwurzel, Knöblich, Knobloch
Ursprünglich stammt der Knoblauch vermutlich aus Zentralasien, seine genaue Herkunft ist jedoch unklar.
Kultiviert kommt er weltweit vor. Die Hauptanbaugebiete sind Südeuropa, Nordafrika und Vorderasien.
Der zu den Liliengewächsen gehörende Knoblauch ist eine mehrjährige, krautige Pflanze. Seine Zwiebel besteht aus einer relativ kleinen Hauptzehe und 5 bis 20 Tochterzehen. Jede dieser Zehen ist von einer weißen oder roten, häutigen Schale umschlossen.
Aus der Hauptzwiebel treibt der Blütenschaft. Er ist stielrund, kahl, bis zur Mitte beblättert und kann eine Höhe von 30 bis 90 cm erreichen. Die Laubblätter sind bläulich-grün, flach, breit-linealisch und nach oben hin spitz zulaufend. Ihr Rand ist rau.
Die Blütenstände sind von einer Hülle umgeben, die nach dem Aufblühen abfällt. Sie bilden Scheindolden, die aus 10 bis 20 runden Brutzwiebeln und wenigen langgestielten, rötlich-weißen bis grünlichen Blüten bestehen.
Knoblauchzehen haben einen scharf-aromatischen Geschmack.
Die wichtigsten Inhaltsstoffe des Knoblauchs sind Alliin und dessen Abbauprodukte. Beispielsweise beim Zerschneiden der Zehen wird Alliinase freigesetzt, die das Alliin spaltet. Es entsteht Allicin, das instabil ist und weiter umgewandelt wird in Ajoene, Vinyldithiine und Allylsulfide.
Erst diese Verbindungen verursachen den typischen Geruch des Knoblauchs.
Das ätherische Knoblauchöl besteht aus verschiedenen Diallylsulfidderivaten, γ-Glutamylpeptiden, Adenosin, Scordininen (glykosidische Peptide), Fructanen und Steroidsaponinen.
Knoblauch ist außerdem eine wichtige Selenquelle.
Knoblauch wirkt antibakteriell (hemmt Bakterienwachstum), antimykotisch (hemmt das Pilzwachstum) und lipidsenkend (fettgehaltsenkend). Außerdem hemmt er die Thrombozytenaggregation (Zusammenlagerung von Blutplättchen), verlängert die Blutgerinnungszeit und steigert die fibrinolytische (körpereigene Auflösung von Blutgerinnseln) Aktivität.
Die Hauptanwendungsgebiete des Knoblauchs sind Hyperlipidämie (zu hohe Blutfettwerte, Cholesterin), wo er diätische Maßnahmen unterstützen soll, sowie altersbedingte Gefäßkrankheiten und frühe Stadien der Arteriosklerose.
Zahlreiche Verwendung findet er auch in der Volksmedizin. So ist er etwa ein beliebtes Mittel bei Erkältungskrankheiten und Infektionen der Atmungsorgane.
Auch bei Verdauungsbeschwerden (Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen), Blähungen, Durchfall, Infektionen von Blase und Niere, rheumatischen Beschwerden, Wurmbefall, Warzen und Lippenherpes soll er helfen können.
Knoblauch wird traditionell auch zur Vorbeugung von koronaren Herzkrankheiten und Krebs, sowie zur Hemmung der Blutgerinnung bei Thrombosen und gefäßerweiternd bei Durchblutungsstörungen angewendet.
Innerlich wird Knoblauch als frischer Saft (aus ausgepressten Zehen), Sirup und Tinktur angewendet.
Bei Erkältung kann auch ein Getränk aus Knoblauch und Milch getrunken werden. Dafür wird 1 Knoblauchzehe zerquetscht und mit 250 mL Milch 10 Minuten lang auf kleiner Flamme gekocht. Die Milch wird warm in kleinen Schlucken getrunken.
Die Tagesdosis beträgt 4 g frischer Knoblauch, bzw. die entsprechende Menge in Knoblauchpräparaten.
Knoblauch kann auch äußerlich angewendet werden. Es wird dafür die frische, gekochte oder zerquetschte Knolle verwendet. Die betroffene Hautstelle kann damit eingerieben werden. Der Knoblauch kann auch mit einem Pflaster oder Verband auf der Haut befestigt werden. Zur Behandlung von Warzen werden Knoblauchscheiben auf diese gelegt.
Während der Schwangerschaft oder Stillzeit sollten keine großen Mengen Knoblauch eingenommen werden. Bei gleichzeitiger Einnahme von blutgerinnungshemmenden Arzneimitteln oder HIV-Medikamenten sollte Knoblauch nur nach Rücksprache mit einem Arzt angewendet werden. Knoblauchpräparate sollten vor einer geplanten Operation abgesetzt werden.
Bei äußerlicher Anwendung sind Hautirritationen möglich.
Knoblauch verändert den Atem und den Geruch der Haut. Geruchsneutrale Knoblauchpräparate sind allerdings weniger wirksam.
Bei häufigem Kontakt mit Knoblauch kann es zu allergischen Reaktionen in Form von Kontaktdermatitis, Asthmaanfällen, Schnupfen und Bindehautreizungen kommen.
In seltenen Fällen können Magen-Darm-Beschwerden auftreten.
Häufiger treten Magenreizungen auf, die bei gleichzeitiger Aufnahme von Brot gelindert werden können. Knoblauch kann die Wirkung von Antikoagulantien (Blutgerinnungshemmern) verstärken, sowie die Wirkung von HIV-Medikamenten beeinträchtigen.
Letzte Aktualisierung am 01.11.2021.