Pflanzenname Deutsch (Latein): Schöllkraut (Chelidonium majus)
Blutkraut, Gelbes Millkraut, Goldwurz, Großes Schöllkraut, Schwalbenwurz, Warzenkraut, Wulstkraut, Wasserkraut, Maikraut, Wanzenkraut, Augenkraut, Hexenmilch, Krätzenkraut, Teufelskraut
Ursprünglich stammt das Schöllkraut aus den gemäßigten und subtropischen Gebieten Europas und Asiens. Es ist jedoch auch in Nordamerika verbreitet.
Das Schöllkraut kann auf Schuttplätzen, steinigem Grund, neben Mauerresten, in schattigen Hainen, unter Ufergebüsch, an Wegen und Zäunen in ungepflegten Gärten und in Parks gefunden werden.
Das Schöllkraut gehört zu den Mohngewächsen und ist eine zwei- bis mehrjährige, krautige Pflanze. Es ist giftig und enthält in allen Pflanzenteilen einen orange-gelben Milchsaft.
Der aufrechte, haarige und verzweigte Stängel kann bis zu 1 m hoch wachsen.
Die graugrünen Laubblätter sind wechselständig angeordnet. Sie sind gefiedert, gestielt, leicht behaart und mit einem dünnen Wachsfilm überzogen. Ihr Rand ist buchtig eingekerbt.
Schöllkraut enthält verschiedene Alkaloide (wie Berberin, Chelidonin, Spartein), die der Pflanze auch ihre Giftigkeit verleihen.
Außerdem sind noch Flavonoide und Bitterstoffe enthalten.
Schöllkraut wirkt leicht spasmolytisch (krampflösend) im oberen Verdauungstrakt und kann deshalb bei Beschwerden im Bereich der Gallenwege und des Magen-Darm-Traktes eingesetzt werden.
Zahlreicher sind die Anwendungsgebiete in der Volksmedizin. So soll die Pflanze bei Hauterkrankungen wie Warzen, Bronchitis, Grippe, Rheuma, Neuralgien und Lungenentzündungen helfen.
Auch bei Nesselsucht, Allergien, Augenentzündungen, Flechten, Ödemen, Verstopfung, Krampfhusten und Menstruationsbeschwerden soll Schöllkraut wirksam sein.
Von der Anwendung als Tee ist abzuraten, da Schöllkraut giftig ist. Es sollten nur Fertigarzneimittel verwendet werden. Die mittlere Tagesdosis für diese beträgt 2 bis 5 g, bzw. 12 bis 30 mg Gesamtalkaloide.
Volkstümlich wird der Pflanzensaft auf Warzen aufgetragen um diese zu bekämpfen.
Das Schöllkraut sollte nicht während der Schwangerschaft, Stillzeit oder bei Kindern unter 12 Jahren angewendet werden.
Die Anwendung sollte nur unter ärztlicher Überwachung erfolgen.
Bei einer akuten Lebererkrankung, Lebererkrankungen in der Vorgeschichte und/oder der gleichzeitigen Einnahme leberschädigender Medikamente (wie Paracetamol) und Alkohol ist von einer Verwendung von Schöllkraut abzuraten.
Aufgrund der Giftigkeit von Schöllkraut kann es beim Verschlucken der Pflanze zu Reizungen des Magen-Darm-Traktes kommen. Dies äußert sich durch Brennen, Schmerzen, Erbrechen, blutige Durchfälle und Kreislaufstörungen. In schweren Fällen kann es zum Kreislaufversagen und somit zum Tod kommen.
Außerdem kann es zu toxischen Leberschäden, wie Hepatitis, Cholestase, Leberversagen, kommen.
Letzte Aktualisierung am 02.11.2021.