Wer sich an die Richtlinien hält, kann schnell und zuverlässig das passende homöopathische Mittel für seine Beschwerden auswählen. Besonders wichtig ist dabei, dass man abgesehen von den generellen Symptomen auch den psychischen Zustand des Patienten berücksichtigt. Hahnemann erfasste in der Regel umfassende Datensammlungen von seinen Patienten, bevor er Ihnen ein Medikament anbot. Noch heute ist das ein übliches Verfahren in der homöopathischen Medizin. Oft kann man die eigenen Beschwerden erfolgreich mit Selbstmedikation lindern, wenn man das passende Mittel wählt. Jemand, der sich diese Entscheidung jedoch nicht zutraut, kann selbstverständlich einen Arzt mit homöopathischer Ausbildung aufsuchen und sich von ihm fachkundig beraten lassen. Seit über einem Jahrhundert gibt es auch Präparate, in denen mehrere Substanzen kombiniert sind, die zwar dieselben Symptome behandeln, aber für verschiedene Patienten mit variierendem physischem und psychischem Zustand empfohlen sind.
Bis heute steht man den Kombipräparaten äußerst skeptisch gegenüber, denn eigentlich geht es in der herkömmlichen Homöopathie darum, dass man die Ursachen der Krankheit bei jedem einzelnen Patienten mit seinen Besonderheiten berücksichtigt und in die Behandlung mit einbezieht. Von äußerst großer Wichtigkeit ist es, die Schmerzen möglichst genau zu definieren. Man sollte sie dazu nicht nur orten, sondern auch den Zeitpunkt fixieren, zu dem sie auftreten, sowie das Allgemeinbefinden des Patienten in dieser Zeit, Verlauf der Beschwerden, ihre Veränderung durch diverse Einflüsse. Außerdem sollte mit beachtet werden, ob der Patient in dem Moment Hunger oder Durst verspürte bzw. wie es damit generell aussieht, wie der Patient schläft, wie seine Stimmung ist und ob es irgendetwas Außergewöhnliches gibt. Wenn man all diese Aspekte berücksichtigen und in die Behandlung miteinbeziehen kann, lassen sich die Beschwerden in der Regel gut behandeln.
Jedoch sollte man beachten, dass auch dann, wenn man einen Homöopathen aufsucht, das verabreichte Mittel oft mehrmals gewechselt werden muss, bis eine Wirkung erzielt wird.
Ein homöopathisch geschulter Arzt zeichnet sich dadurch aus, dass er auf den ersten Blick ungewöhnliche Fragen stellt. Ein Allgemeinmediziner bemüht sich in der Regel, die Symptome des Patienten zu lindern, ohne deren Ursache genauer zu erkunden. Ein Homöopath sammelt erst einmal eine große Menge von Informationen über den Patienten, damit er sich über die Gesamtlage eine Meinung bilden kann. Daraufhin wird ein Mittel ausgewählt, das nicht nur den Symptomen des Patienten entspricht, sondern auch seiner Persönlichkeit. Deswegen fragt ein Homöopath einem erstmal Löcher in den Bauch und will neben der psychischen Lage auch mehr über die Familiengeschichte erfahren, obwohl es auf den ersten Blick abwegig erscheint. Natürlich muss man nicht bei jedem Arztbesuch alle Fragen beantworten, in der Regel weiß der Homöopath nach einer Sitzung schon genug über den Patienten.