Seit ca. zwei Jahrhunderten wird die Homöopathie in der Medizin angewendet. Obwohl sich dieses Heilverfahren im Laufe der Jahre etabliert hat, sind sich die Wissenschaftler nach wie vor nicht über die Wirksamkeit bzw. Wirkungslosigkeit von Homöopathie einig. Der Entdecker dieser umstrittenen Methode, Hahnemann, hatte damals eine Alternative zu den üblichen Methoden wie Aderlass, Klisterie und diversen schädlichen Arzneien gesucht. So entstand die Homöopathie.
Auch als Forscher war Hahnemann jemand, der neue Gebiete erkundete. Er experimentierte an sich selbst, seiner Familie und risikofreudigen Bekannten, um die Wirkung von Heilpflanzen zu erkunden. Nach etlichen Experimenten fand er heraus, dass manche Pflanzen, die einen Gesunden krank machen würden, gleichzeitig dieselben Krankheiten heilen konnten. Hier handelt es sich um eine der Schlüsselthesen der Homöopathie. Zwar wurden die Entdeckungen Hahnemanns nie offiziell von Medizinern abgesegnet und wurden oft von Kritikern seiner Phantasie zugeschrieben, doch galt er bereits zu Lebzeiten als zugehöriger zur medizinischen Prominenz. Bereits in hohem Alter entschied sich Hahnemann nach Frankreich auszuwandern, da ihn die Auseinandersetzungen mit den wissenschaftlichen Kollegen in Deutschland zunehmend in seiner Arbeit störten. Sein innigstes Verlangen war es doch, weitere Studien zu bestreiten und kranke Menschen zu heilen. Dieser Mann war ein begnadeter Arzt, der seinen Beruf als Berufung verstand und innig liebte. Selbst im fortgeschrittenen Alter praktizierte er noch, betrieb Forschungen, besuchte Patienten daheim und war stets unermüdlich im Kampf gegen die Krankheiten.
Zu seinen Lebzeiten entdeckte Hahnemann unter anderem die Methode „Ähnliches mit Ähnlichem", aber auch, dass Substanzen wirksamer werden, wenn man ihre Potenz erhöht. Die homöopathischen Mittel stellte Hahnemann selbst her. Er stellte zum Beispiel fest, dass ein Mittel umso intensiver wirkt, je geringer die Konzentration des Wirkstoffes darin ist - entgegen der gängigen Ansicht dazu. Heutzutage finden immer mehr Patienten die homöopathischen Heilverfahren attraktiv. Vermutlich liegt es daran, dass immer mehr Menschen sich wünschen, dass die Heilung durch weniger invasive und agressive Mittel geschieht. In Amerika wurde sogar Ende des 19. Jahrhunderts eine homöopathische Universität gegründet, das Hahnemann Medical Center in Philadelphia. In manchen Ländern, wie z. B. in Indien, zählt die Homöopathie zu den beliebtesten Heilverfahren. Im Laufe der Jahre hatte die Homöopathie etwas von ihrer Popularität eingebüßt, jedoch ist sie heutzutage wieder sehr beliebt.