Eine ausgewogene Ernährung ist gerade im Alter wichtig. Der Kalorienbedarf nimmt mit den Lebensjahren allmählich ab. Im Allgemeinen wird für Senioren eine Ernährung mit viel Eiweiß und Ballaststoffen, aber weniger Fett empfohlen. Bei Senioren findet sich häufig Übergewicht, aber nicht selten auch ein Untergewicht mit möglichen Mangelerscheinungen. Einschränkungen bei der Nahrungsmittelauswahl ergeben sich im Wesentlichen durch Krankheiten wie Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit). Auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme muss bei älteren Menschen ebenfalls geachtet werden.
Durch die Lebensweise gibt es auch hierzulande immer mehr übergewichtige Menschen in allen Altersklassen. Das größte Problem ist die ständige leichte Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln, insbesondere mit vielen Kalorien, während sich viele Menschen gleichzeitig nicht genügend körperlich bewegen. Erschwerend kommt im Alter hinzu, dass der Bedarf an Energie, also an Kalorien, abnimmt. Einer der Gründe hierfür ist die Verminderung der Muskelmasse, welche mehr Energie als das Fettgewebe verbrennt. Oft sind ältere Menschen ohnehin körperlich weniger aktiv als junge Personen.
Übergewicht ist definiert als Body-mass-Index (BMI) von 25 oder höher. Vielfach besteht sogar eine Fettleibigkeit (Adipositas), die bei einem BMI von 30 beginnt. Der Body-mass-Index (deutsch: Körpermasse-Index) wird errechnet aus dem Körpergewicht und der Körpergröße.
Fettleibigkeit erhöht das Risiko für viele verschiedene Erkrankungen. Hierzu gehören Bluthochdruck (arterielle Hypertonie), Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Arteriosklerose beziehungsweise Herzkranzarterien-Verengung (Koronare Herzkrankheit, KHK), Herzinfarkt, Schlaganfall sowie eine ganze Reihe weiterer Krankheiten. Eine Kombination typischer Zivilisationskrankheiten mit einem erhöhten Körpergewicht wird metabolisches Syndrom genannt. Einige der Folgeerkrankungen der Fettsucht bergen ein Risiko, zu gravierenden Schäden zu führen und sogar an den Folgen zu versterben. Körperliche Einschränkungen können sich des Weiteren durch das hohe Gewicht selbst ergeben.
Wegen dieser Gefahren sollte eine ausgewogene, nicht zu kalorienreiche Ernährung angestrebt werden. Auch im hohen Alter sollten Menschen zudem noch in einem angemessenen Umfang nach ihren Möglichkeiten Sport treiben beziehungsweise körperlich aktiv sein. Es wird empfohlen, ein normales Körpergewicht zu erzielen beziehungsweise zu erhalten.
Im umgekehrten Fall besteht bei alten Menschen oft das Problem, dass sie untergewichtig sind (BMI unter 18,5). Gleichzeitig liegen häufig Mangelerscheinungen vor. Einige Gegebenheiten zehren regelrecht an den Reserven des Menschen und können zu Untergewicht führen. Es kann sich um eine bloße Alterserscheinung handeln, aber auch mit Krankheiten wie Magen-Darm-Leiden, Herzschwäche oder Krebs im Zusammenhang stehen. Eine Rolle können ebenso psychische Faktoren oder manche Medikamente spielen. Die körperliche Auszehrung wird Kachexie beziehungsweise Alterskachexie genannt. Dies kann dazu führen, dass Muskelgewebe und das Gewebe anderer Organe abgebaut wird. Die körperliche Schwächung und die Funktionseinschränkung der Organe kann bei sehr ausgeprägten Fällen lebensbedrohlich sein.
Ältere Personen haben nicht selten einen geringen Appetit, was auch damit zusammenhängt, dass das Geruchs- und Geschmacksvermögen abnimmt. Das trägt zur Mangelversorgung des Körpers bei. Es kann hinzukommen, dass im Verhältnis zu viele geringwertige Lebensmittel (Wurst, Süßwaren) und zu wenig Nahrungsmittel mit wichtigen Inhaltsstoffen (Obst, Gemüse, Milchprodukte) verzehrt werden.
Wenn Stoffe wie Vitamine, Spurenelemente oder essenzielle (lebensnotwendige) Eiweiße nicht in genügendem Ausmaß aufgenommen werden, kommt es zu Mangelerscheinungen. Bei einem bestimmten lebenswichtigen Stoff, der fehlt, zeigen sich spezifische Auswirkungen. Den Mangelerscheinungen kann vorgebeugt werden, indem ausreichend Lebensmittel verzehrt werden, die die notwendigen Substanzen enthalten.
Noch ein weiteres Problem kommt bei älteren Personen hinzu: der Zahnverlust. Sehr viele ältere Menschen sind auf Zahnprothesen („dritte Zähne") angewiesen. Vor allem mit einem herausnehmbaren Zahnersatz kann das Kauen nicht mehr so kräftig sein wie mit den natürlichen Zähnen. Der Betroffene kann nicht mehr alles so beißen wie früher.
Ist die Nahrung im Mund nicht genügend zerkleinert worden, so kann sie nur schwierig verdaut werden. Das bedeutet eine Belastung für den Magen-Darm-Trakt und gegebenenfalls auch eine verminderte Nährstoffaufnahme. Um die Probleme zu vermindern, kann die Nahrung bereits vorher zerkleinert werden. Obst und Gemüse kann beispielsweise geraspelt werden, auch weitere Nahrungsmittel zu Brei oder Suppe verarbeitet werden. Ohnehin eignen sich Lebensmittel mit weicher Konsistenz. Da Saft sowie auch Milch viel Energie, Vitamine und Mineralien enthalten, können diese Getränke einen weiteren Teil des Bedarfs decken.
Ältere Personen leiden oft an einem Wassermangel im Körper. Senioren sollten täglich mindestens 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit aufnehmen. Problematisch dabei ist allerdings, dass viele Senioren nur noch wenig Durst verspüren. Außerdem können Vergesslichkeit beziehungsweise Demenz sowie auch körperliche Einschränkungen dazu führen, dass die Trinkmenge zu gering ist. Ein Wassermangel (Dehydratation) oder eine Austrocknung (Exsikkose) kann zu vielen körperlichen Problemen wie Nierenschäden, Krampfanfällen und Bewusstseinsstörungen führen. Angehörige oder Pflegepersonal müssen bei alten Menschen gegebenenfalls darauf achten, dass die Flüssigkeitsversorgung ausreichend ist.
Die optimale Ernährung für ältere Personen weicht nicht sehr stark von der allgemeinen ausgewogenen Kost ab. Die Empfehlungen für Patienten mit Erkrankungen können jedoch anders sein. Viele ältere Menschen leiden an Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit). Hier ist es besonders wichtig, auf die richtige Ernährung zu achten.
Senioren müssen genügend Flüssigkeit aufnehmen. Empfohlen werden mindestens 1,5 bis 2 Liter. Folgende Getränke sollten bevorzugt werden:
Um den Organismus möglichst wenig zu belasten und gut zu versorgen, gelten allgemein folgende Empfehlungen zur Ernährung:
Im Einzelnen sollten nach Möglichkeit Lebensmittel in den folgenden Verhältnissen verzehrt werden:
Letzte Aktualisierung am 02.12.2021.