Mobilität bedeutet allgemein Beweglichkeit. Der Ausdruck kann in unterschiedlichem Zusammenhang verwendet werden. Im engeren Sinne beschreibt Mobilität die Fähigkeit, sich fortbewegen zu können und ferner auch, Tätigkeiten des normalen Lebens ausüben zu können. Die Mobilität nimmt im Alter einen großen Stellenwert ein, da sie ein entscheidender Faktor für das selbstständige Leben ist. Die Fortbewegung kann entweder ohne Hilfsmittel oder mit Hilfsmitteln mehr oder weniger gut gelingen. Kann sich eine Person gar nicht mehr eigenständig von der Stelle fortbewegen, so ist sie immobil. Es können in diesem Sinne fünf Mobilitätsgrade unterschieden werden. Des Weiteren ist bei der Mobilität im Alter oftmals von der Fähigkeit die Rede, am Straßenverkehr teilzunehmen.
Die Mobilität ist in der Medizin die Fähigkeit, sich von der Stelle zu bewegen und die Körperlage zu verändern. Von zentraler Bedeutung ist die Möglichkeit, gehen zu können. Wer zum Gehen nicht mehr ausreichend in der Lage ist, bekommt Schwierigkeiten bei vielen alltäglichen Dingen. Vor allem ältere Menschen benötigen oft eine Gehhilfe in irgendeiner Form. Einige Personen sind auf den Rollstuhl angewiesen und sind damit mehr oder weniger mobil.
Zur Mobilität gehören aber auch noch weitere Bewegungen. Schwierigkeiten können beispielsweise auftreten bei Lageveränderungen im Sitzen, Liegen oder Stehen oder beim Aufstehen. Im schlimmsten Fall kann ein Wundliegen (Dekubitus) oder eine bleibende Muskelverkürzung (Kontraktur) auftreten. Auch ist es von Vorteil, die Position halten zu können, etwa aufrecht sitzen oder sicher stehen zu können, ob mit oder ohne Aufstützen. Des Weiteren kann es wichtig sein, bei der Fortbewegung auch etwas tragen oder transportieren zu können. Die Tätigkeiten des selbstständigen Lebens sollten so gut wie möglich ausgeübt werden können, beispielsweise Anziehen, Körperpflege und Essen zubereiten.
Vor allem Alterserscheinungen können sich deutlich auf die Beweglichkeit und Fortbewegung von Senioren auswirken. Oft werden die Auswirkungen auch als Gebrechlichkeit umschrieben. Im hohen Alter kommt es im Allgemeinen zu einer Abnahme der Muskelkraft, einer geringeren körperlichen Leistungsfähigkeit und Verschlechterung der Koordination. Der alte Mensch kann eine zunehmende Unsicherheit beim Gehen bekommen. Diese Alterungsprozesse können durch Training und gesundes Leben in vielen Fällen lange aufgehalten werden. Schwierigkeiten kann ebenso einerseits ein mögliches Untergewicht mit eventuellen Mangelerscheinungen bereiten, aber auch eine mögliche Fettsucht, die die Fortbewegung erschwert und zu weiteren Krankheiten führen kann.
Häufig sind Krankheiten für eine Immobilität verantwortlich. Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), eine vor allem im Alter häufige Krankheit, kann unter anderem zu Schäden an den Füßen (Diabetischer Fuß) führen. Aus diesem oder anderen Gründen kann das Tragen einer Prothese notwendig sein. Auswirkungen auf die Mobilität können ebenso Arthrose (Gelenkverschleiß) und andere Gelenkerkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Lähmungen (bei Schlaganfall), die Parkinson-Erkrankung oder Knochenbrüche haben. Eine Rolle kann eine Demenz (Verfall geistiger Fähigkeiten) spielen. Außerdem können Augenerkrankungen und Schwerhörigkeit die Möglichkeiten der Orientierung und Fortbewegung begrenzen.
Aus der Beurteilung von Patienten mit einer Prothesenversorgung stammt die Unterteilung in verschiedene Mobilitätsgrade. Das lässt sich im Prinzip auf alle (älteren) Personen übertragen.
Nach der gängigen Unterteilung bedeuten:
Um eine ausreichende Mobilität zu erreichen, gibt es verschiedenste Hilfsmittel. Gehstock und Gehstützen, Rollator und Rollstuhl können bei jeweils unterschiedlichen körperlichen Einschränkungen sinnvoll sein. Auch gibt es Möglichkeiten von Stehhilfen und Sitzhilfen, Treppenlift, Badewannenlift und ähnliche Vorrichtungen. Manche Menschen benötigen eine Prothese, die ebenfalls zu diesen Hilfsmitteln gezählt werden können.
Allgemein können Rampen, Aufzüge und das Beseitigen von Hindernissen zur Mobilität beitragen. Das Stichwort lautet Barrierefreiheit. Sie wird in vielen Arztpraxen, Kliniken und öffentlichen Gebäuden eingehalten.
Bei Patienten mit eingeschränkter Mobilität sollte die Bewegungsfähigkeit verbessert oder zumindest erhalten werden. Um das zu erreichen, werden Maßnahmen der Mobilisierung vorgenommen. Neben der Anpassung von geeigneten Hilfsmitteln gehören dazu Krankengymnastik und Bewegungsübungen und die Unterstützung bei verschiedenen Tätigkeiten.
Wie in der Gesamtbevölkerung steigt auch der Anteil an älteren Personen im Straßenverkehr. Es ist für viele Menschen wichtig, mobil zu bleiben und aktiv mit dem Auto, mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs sein zu können.
Senioren sind im Straßenverkehr allerdings einem besonderen Spektrum von Gefahren ausgesetzt. Sie haben damit zu kämpfen, dass das Sehen und Hören sowie auch die Reaktionsgeschwindigkeit abnehmen. Andererseits verfügen sie natürlich über viel Erfahrung im Straßenverkehr. Das sollte jedoch nicht dazu verleiten, leichtsinnig und übermütig zu werden. Vor allem das Autofahren setzt Können und Tauglichkeit voraus. Der technische Fortschritt und die stetige Zunahme der Fahrzeuge können Senioren Schwierigkeiten bereiten. Aber nicht nur Autofahrer, sondern auch Fußgänger und Radfahrer im höheren Alter müssen im Verkehr besonders aufpassen.
Die Risiken können aber durch einige Maßnahmen vermindert werden. Gerade Senioren, die Auto fahren, sollten in regelmäßigen Abständen ein Fahrtraining mitmachen und zur ärztlichen Kontrolle (vor allem für einen Sehtest) gehen. Bei ungünstigen Witterungsverhältnissen sollte überlegt werden, ob auf die Autofahrt verzichtet werden kann. Zudem können Stoßzeiten des Straßenverkehrs gemieden werden. Ansonsten gelten die Hinweise, die jeder Verkehrsteilnehmer beachten sollte, wie umsichtiges, bedachtes Fahren, nicht alkoholisiert oder unter Medikamenteneinfluss fahren, bei längeren Strecken regelmäßige Pausen einzulegen. Häufig ist es sinnvoll, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen.
Als Fußgänger und Radfahrer sollten gerade Senioren dafür sorgen, dass sie sich möglichst wenig gefährden. Sie sollten helle oder reflektierende Bekleidung tragen, wenn die Lichtverhältnisse schlecht sind. Vor allem beim Überqueren von Straßen sollten ältere Personen aufpassen, Zebrastreifen und Ampeln benutzen und gegebenenfalls auf Verkehrsinseln eine Pause machen. Beim Fahrradfahren kann ein Helm einen Schutz vor Verletzungen darstellen.
Letzte Aktualisierung am 02.12.2021.