Normalerweise wird der Flüssigkeitshaushalt so geregelt, dass die Menge an Körperwasser einigermaßen konstant gehalten wird. Da der Gehalt an Kochsalz und anderen Elektrolyten ebenfalls für den Wasserhaushalt eine große Rolle spielt, wird dieser ebenfalls innerhalb enger Grenzen reguliert. Der Flüssigkeitsanteil wird über das Hormon ADH (Antidiuretisches Hormon) gesteuert. Befindet sich zu wenig Flüssigkeit im Blut, so wird das ADH von der Hirnanhangsdrüse vermehrt abgegeben. Das Hormon bewirkt dann eine verminderte Ausscheidung von Wasser über die Nieren und ein vermehrtes Durstgefühl. Ist wieder ein höherer Wasseranteil im Blut vorhanden, so wird entsprechend weniger ADH ausgeschüttet.
Vor allem bei älteren Menschen kommt es vor, dass dieser Regelkreis nicht mehr so gut funktioniert. Meist handelt es sich dabei um altersbedingte Veränderungen. Es besteht ein geringeres Durstgefühl und eine vermehrte Wasserausscheidung. Der Wassermangel im Körper wird deshalb von vielen Betroffenen nicht wahrgenommen, und daher wird diesem auch nicht über eine größere Trinkmenge entgegengewirkt. Nicht selten wird schlichtweg von den älteren Menschen vergessen, dass sie etwas trinken sollten. Manchmal wird auch zu wenig getrunken, um einem unkontrollierten Abgang von Urin entgegenzusteuern (Harninkontinenz).
Der Flüssigkeitsmangel im Körper zeigt sich bei Senioren häufig weniger in einem Durstgefühl als bei jüngeren Menschen. Daher wird der Wassermangel oft gar nicht bemerkt, oder es kommt zu Beschwerden, die erst einmal nichts mit dem Flüssigkeitshaushalt zu tun haben scheinen. Es kann eine Trockenheit der Haut und der Schleimhäute auffällig werden. Außerdem ist die Menge an ausgeschiedenem Harn gering, und der Harn sieht dunkel aus. Unspezifische Beschwerden können auftreten wie z. B. Kopfschmerzen, körperliche Schwäche, Gewichtsabnahme oder Verwirrtheit. Durch die Austrocknung kann es zu Schluckproblemen, Herzrasen und Schwindelgefühl bis hin zu einem kurzen Bewusstseinsverlust kommen. Daher ist auch die Gefahr erhöht, dass es zu einem Sturz mit einer möglichen Verletzung als Folge kommt. Zudem können einige Krankheiten durch den Flüssigkeitsmangel gefördert werden, z. B. eine Harnwegsinfektion.
Der Arzt führt ein Gespräch mit dem Patienten (Anamnese), gegebenenfalls auch mit den Angehörigen oder dem Pflegepersonal. Die Exsikkose (Austrocknung des Körpers) wird meist durch die Analyse einer Blutprobe festgestellt. Hier wird hauptsächlich die Mengenzusammensetzung des Blutes überprüft. Auch eine Urinuntersuchung ist sinnvoll, bisweilen auch weitere Untersuchungen wie z. B. Ultraschall.
In erster Linie ist es notwendig, dass der betroffenen Person Wasser zugeführt wird. Es sollten mindestens 2 bis 2,5 Liter Wasser am Tag getrunken werden. Sinnvoll ist es, einen Trinkplan aufzustellen. Am besten sollten Getränke wie Wasser oder ungesüßter Tee verzehrt werden. Es können jedoch auch andere Lebensmittel wie Fruchtsäfte oder Suppe sowie in kleinen Mengen alkoholische Getränke aufgenommen werden. Viele Obst- und Gemüsesorten liefern dem Menschen noch zusätzlich Wasser. Getränke sollten immer in der Nähe sein, damit der ältere Mensch auch wahrnimmt, dass er mehr Flüssigkeit zu sich nehmen soll.
Bei einigen Menschen müssen Angehörige oder Pflegebedienstete eine Hilfestellung geben und sie immer wieder dazu anleiten, genügend zu trinken. Falls der Patient z. B. verwirrt ist und eine genügende Flüssigkeitsaufnahme über den Mund nicht möglich ist, eignen sich Methoden wie die Infusion einer Flüssigkeitslösung.
Letzte Aktualisierung am 23.02.2010.