Es ist schwierig, ganz exakt den Begriff Tod zu bestimmen. Schon in der Geschichte gab es unterschiedliche Vorstellungen für die Abgrenzung von Leben und Tod. Nach dem heutigen Verständnis ist der Tod eingetreten, wenn die lebenswichtigen körperlichen Funktionen endgültig aufgehört haben. Im Wesentlichen betrifft diese Aussage das Gehirn und das Herz-Kreislauf-System des Menschen. Dabei gibt es aber einige Abstufungen, die medizinisch und rechtlich eine Bedeutung haben.
Kompliziert wird die Definition dadurch, dass sich in vielen Fällen der Kreislauf durch moderne medizinische Verfahren aufrechterhalten lässt. Aus diesem Grund hat normalerweise der Gehirntod die meiste Bedeutung. Es ist zum Hirntod gekommen, wenn im zentralen Nervensystem keine Vorgänge mehr stattfinden. Der Hirntod selbst kann verschieden ausgelegt werden, da Teile des Gehirns wie z. B. das Großhirn mit dem Bewusstsein und Denken unwiederbringlich ausgefallen sein können, während andere Hirnbereiche noch funktionieren und die körperlichen Grundfunktionen vorhanden sind. Von einigen Medizinern wird daher bereits der Ausfall des Großhirns als bestimmend für den Hirntod angesehen. Diese Frage ist in besonderer Weise für die Organübertragung (Transplantation) entscheidend. Der Gehirntod ist notwendig, um eine Entnahme von Organen für eine Transplantation zu ermöglichen.
Als Ursache, dass ein Mensch stirbt, kommen viele verschiedene Umstände in Frage. Es handelt sich allgemein gesehen entweder um einen schwerwiegenden Erkrankungszustand, um eine Verletzung, die mit dem Tod einhergeht, oder eine Vergiftung.
Das Verhältnis der Todesursachen untereinander hängt von der geographischen Region ab sowie von dem Geschlecht, dem Sterbealter und ferner von weiteren Faktoren wie z. B. dem Beruf. Weltweit gesehen haben beispielsweise Infektionskrankheiten eine größere Bedeutung als in den so genannten Industriestaaten.
In Mitteleuropa findet sich folgende Verteilung der gewöhnlichsten Todesursachen:
In einigen Fällen kann bei einer verstorbenen Person keine Todesursache gefunden werden. Die vielfach gebrauchte Bezeichnung Altersschwäche stellt in dem Sinne auch keine Todesursache dar.
Auch der Ablauf des Sterbens ist bei verschiedenen Menschen stark voneinander abweichend. Manch jemand entschläft buchstäblich und bekommt von seinem Sterben nichts mit. Andere Menschen müssen sich einem langen und qualvollen Todeskampf hingeben.
Von den Körperfunktionen her gesehen gibt es aber einen typischen Ablauf beim Sterben. Es kommt zu einem Zeitpunkt durch eine Verminderung der Aktivität des zentralen Nervensystems dazu, dass die Wahrnehmung herabgesetzt wird. Das Atmen wird schwächer. Dann folgen eine Einschränkung des Seh- und Hörvermögens, welche schließlich ganz erlöschen. Wenn das Herz aufhört zu schlagen, wird das Blut nicht mehr weitertransportiert, und die Organe einschließlich dem Gehirn werden nicht mehr mit Sauerstoff versorgt. Wird der Mensch nicht reanimiert (wiederbelebt), kommt es nach Minuten bereits zum Absterben von Gehirnzellen.
Nach kurzer Zeit sterben weitere Organgewebe ab, nach etwa einer Viertelstunde kommt es zum Tod der Herzzellen, dann bald zum Absterben von Leber, Lunge, Nieren und weiteren wichtigen Organen. Nach knapp einer halben Stunde entstehen die ersten Totenflecke (lila Flecke durch Blutansammlung im Gewebe). Der Körper kühlt aus, und es kommt nach etwa zwei Stunden durch bestimmte Vorgänge in den Muskeln zur Leichenstarre. Sie wird aber nach ein bis zwei Tagen wieder aufgelöst durch Abbauvorgänge im Leichnam.
Die Beschäftigung mit dem Tod (eigener Tod und der Tod nahestehender Personen) ist praktisch für jeden Menschen irgendwann ein Thema. Aus psychologischer Sicht wird die Tatsache, selbst sterben zu müssen, oft in fünf Phasen erlebt (Phasen nach Kübler-Ross). Sie laufen nicht notwendigerweise in einer bestimmten Reihenfolge ab, auch können sie sich durchmischen. Sie werden z. B. durchdacht, wenn der Betroffene an einer schweren Krankheit leidet.
Die Phasen sind:
Wenn Personen mit Sterben und Tod von Angehörigen oder Freunden konfrontiert werden, können solche Phasen in ähnlicher Form ablaufen. Es kommt zur Trauer, dass der Mensch sterben muss beziehungsweise tot ist. Nach einer Zeit des Trauerns und der Depression kommt es schließlich bei den meisten Angehörigen oder Freunden der Person dazu, dass sich der Gemütszustand normalisiert. Eine Unterstützung kann sinnvoll sein.
Ebenso ist es für einen Menschen, der im Sterben liegt, angenehm, wenn er von nahen Personen begleitet wird. Sterbebegleitung bedeutet hier, dass mit dem Sterbenden Gespräche geführt werden. Andere sollten seine Gefühle gegenüber dem bevorstehenden Tod annehmen. Es kann für ihn sehr erleichternd sein, über Dinge zu sprechen, die bisher im Leben nicht geklärt wurden. Die anderen Menschen sollten aber nur über die Themen sprechen, über die der Sterbende auch wirklich reden möchte. Ansonsten kann dies eine große zusätzliche Belastung in der Situation bedeuten. Eine Hilfestellung beim Umgang mit Personen, denen der Tod bevorsteht, oder mit dem Sterben bieten z. B. Seelsorger und Psychologen.
Letzte Aktualisierung am 23.02.2010.