Ein Altenheim ist ein Haus, in dem alte Menschen betreut und gepflegt werden. Altenheime werden oft auch Seniorenheim oder Seniorenresidenz genannt. In einem solchen Heim leben viele ältere Menschen unter einem Dach und werden von Pflegekräften und anderen Mitarbeitern betreut. Senioren gehen meist dann in ein Altenheim, wenn sie nicht mehr ausreichend zu Hause versorgt werden können. Dementsprechend ist das durchschnittliche Alter in den Heimen hoch. Insgesamt lebt aber nur ein relativ geringer Teil der älteren Menschen im Heim, da sehr viele noch von Angehörigen oder ambulanten Pflegediensten im häuslichen Umfeld betreut werden können.
Ein Leben im Altenheim kann aus mehreren Gründen angebracht sein. Häufig geht ein älterer Mensch dann in ein Heim, wenn die Versorgung in der eigenen Wohnung nicht mehr ausreichend durchgeführt werden kann. Das hat im Wesentlichen gesundheitliche Gründe. Knapp die Hälfte der Bewohner im Altenheim ist aufgrund einer Demenz (Verlust geistiger Leistungsfähigkeit) dort. Andere Gründe sind Krankheiten und Verletzungen sowie psychische Störungen, die die eigene Versorgung oder eine häusliche Pflege nicht mehr im ausreichenden Maße ermöglichen. Nicht selten möchten Angehörige aber weiter ihrem Beruf nachgehen oder umgekehrt die Senioren ihren Angehörigen durch die benötigte Pflege nicht zur Last fallen. Dann können auch Senioren mit geringeren Einschränkungen in ein Heim ziehen.
Heimbewohner können aber bereits zu einem Zeitpunkt in einer Einrichtung untergebracht werden, bei dem sie keine oder nur eine geringe pflegerische Versorgung benötigen. Das gilt besonders für Wohnheime, die eher das soziale Zusammenleben als die eigentliche Altenpflege in den Vordergrund stellen. Im Altenheim können die Gesundheit, der soziale Umgang und die geistige Leistungsfähigkeit gefördert werden.
Der Oberbegriff der Altenheime kann unterteilt werden in Altenwohnheime, Altenheime an sich sowie Altenpflegeheime. Die Einrichtungen unterscheiden sich darin, wie selbstständig die Senioren noch ihren Alltag bestreiten und wie intensiv sie betreut werden. Die Grenzen zwischen den Heimtypen sind fließend. Es finden sich viele Heime, die eine Kombination der drei Arten unter einem Dach darstellen.
In einem Altenwohnheim leben ältere Menschen, die zumeist nur eine geringe Unterstützung in ihrem Alltagsleben brauchen. Sie sollen vor allem am sozialen Leben teilnehmen können. Die Senioren können gemeinsam essen, leben aber in eigenen Wohnungen innerhalb des Heims. Dort finden sich auch Notfallvorrichtungen. Bei Bedarf können die Bewohner zwischenzeitlich auch pflegerisch versorgt werden.
Im Altenheim wird die Haushaltstätigkeit (z. B. Essenszubereitung, Putzen) schon von der Institution übernommen, und die Unterstützung für die Senioren ist etwas größer. Dennoch leben die Bewohner meist in Zimmern mit individueller Einrichtung und können ihren Tagesablauf selbstständig gestalten.
Ein Altenpflegeheim (oft einfach Pflegeheim genannt) ist für Senioren gedacht, die meist rund um die Uhr intensiv gepflegt und betreut werden müssen. Die Pflege des alten Menschen steht hier im Vordergrund und nur in zweiter Linie die soziale Eingliederung.
Im Pflegeheim werden die Senioren nach einem bestimmten, meist festen Tagesablauf versorgt. Morgens werden sie geweckt, sie erhalten Hilfe bei der Körperpflege und beim Anziehen. Dann wird das Frühstück eingenommen, später das Mittagessen und das Abendessen. Gegebenenfalls werden sie vom Personal dabei unterstützt. Zwischendurch erfolgt die Beschäftigung mit den Bewohnern, es können Spaziergänge, Spiele, Bastelstunden, religiöse Aktivitäten sowie Feste durchgeführt werden. Ebenso ist eine körperliche Bewegung beziehungsweise oft auch eine Krankengymnastik sinnvoll. Im Alltag zeigt sich aber nicht selten, dass die Senioren nicht optimal betreut werden, da ein personeller Engpass besteht. Abends werden die Senioren zu Bett gebracht. Besuche durch Angehörige sind meist zu jeder „normalen" Uhrzeit möglich.
Bei Bedarf muss das Personal den älteren Menschen Spritzen oder Medikamente verabreichen. Hilfe bei den Toilettengängen ist natürlich zu variablen Zeiten nötig. Oft werden die Bewohner mit Einwegwindeln versorgt, wenn sie Urin und Stuhl nicht halten können (Inkontinenz). Sie müssen regelmäßig gewechselt werden und werden vor allem nachts getragen. Die Türen im Pflegeheim haben einen Schutzmechanismus, der verhindert, dass verwirrte Bewohner das Haus verlassen können und damit gefährdet werden.
In einem Seniorenheim ist eine intensive Versorgung der älteren Menschen möglich. Sie kommen täglich mit Menschen in Kontakt, und die Gefahr der Vereinsamung ist gering. In guten Heimen ist eine Förderung der Gesundheit, der Selbstständigkeit und der geistigen Leistungsfähigkeit möglich. Viele Möglichkeiten der körperlichen Betätigung und Beschäftigung sind vor Ort vorhanden. Gerade bei älteren Menschen mit Demenz (herabgesetzte geistige Leistungsfähigkeit) ist auch die Sicherheit in einem Altenheim wesentlich höher als zu Hause.
Wenn ein älterer Mensch in einem Heim lebt, werden die Angehörigen entlastet und müssen die Pflege nicht mehr selbst durchführen. Dadurch haben sie mehr Zeit, ihrer Arbeit und Freizeitaktivitäten nachzugehen, ohne den pflegebedürftigen Angehörigen zu vernachlässigen. Sie können ihn praktisch immer im Heim besuchen.
Die Senioren sind, wenn sie in ein Heim kommen, nicht mehr in ihrer gewohnten Umgebung. Sie fühlen sich oft nicht zu Hause. Es kann zu dem Gefühl kommen, dass sie von ihren Angehörigen in das Altenheim „abgeschoben" wurden.
Problematisch ist in nicht wenigen Heimen ein Personalmangel. So kann oft nicht eine gute Betreuung der Senioren gewährleistet sein. Die Zeit, die für die Versorgung eines einzelnen Heimbewohners bleibt, wird immer geringer. Manchmal müssen sogar notwendige Aktionen (z. B. Toilettengänge) darunter leiden, wenn zu wenige Mitarbeiter vorhanden sind. Eine auf die Grundversorgung ausgerichtete Pflege ist weniger kostenintensiv als eine Pflege mit Betreuung, bei der die Heimbewohner gefördert werden. Immer wieder werden Missstände in der stationären Altenpflege durch die Medien bekannt. Es gab einige Pflegeskandale, bei denen Heimbewohner vernachlässigt, geschlagen oder im schlimmsten Fall getötet wurden. Die meisten Heime bieten jedoch gute Bedingungen für das Leben der älteren Menschen und haben einen gewissen Qualitätsanspruch bei der Versorgung der Senioren.
Für die Versorgung der Senioren müssen auch die Kosten des Heimaufenthaltes in Kauf genommen werden. Diese können sehr unterschiedlich ausfallen, der Betroffene beziehungsweise die Angehörigen sollten sich vorher umfassend informieren.
Letzte Aktualisierung am 02.12.2021.