Essen auf Rädern ist ein Service zur Versorgung von Menschen mit schon zubereiteten Mahlzeiten. Das Essen auf Rädern wird zu älteren Menschen oder zu Personen mit körperlichen Einschränkungen nach Hause gebracht. Essen auf Rädern kann von verschiedenen Firmen und Einrichtungen bestellt werden. Es wird oft unter Namen wie Menüservice, Menübringdienst, Mahlzeitenservice oder Essenbringdienst angeboten. Neben dem Mittagessen können auch das Abendessen, Frühstück, Kuchen oder Ähnliches sowie Getränke gebracht werden. Meist kann beim Essen auf Rädern aus einem Angebot von mehreren unterschiedlichen Menüs ausgewählt werden.
Die meisten Bringdienste für Mahlzeiten bieten die Lieferung im Prinzip für alle Menschen an. Einen besonderen Nutzen hat das Essen auf Rädern aber für ältere, kranke oder behinderte Menschen. Diese Personengruppen haben oft Schwierigkeiten, sich selbst die Nahrungsmittel zu besorgen und sie ordentlich zuzubereiten. Sie sind damit häufig darauf angewiesen, fertig vorbereitetes Essen geliefert zu bekommen. Einige Anbieter für Essen auf Rädern fahren die Mahlzeiten tatsächlich nur an Personen aus, die ein gewisses Alter überschritten haben oder nachweislich hilfsbedürftig sind. Insgesamt beziehen ungefähr 320.000 Menschen in Deutschland Mahlzeiten über Essen auf Rädern.
Der Grundgedanke beim Essen auf Rädern ist es, den Senioren oder körperlich eingeschränkten Menschen eine warme Mahlzeit zu bringen. So werden vor allem Hauptmahlzeiten (Mittagessen, teils Abendessen) geliefert. Der Abnehmer kann in der Regel aus verschiedenen Gerichten auswählen. Neben den Vorlieben werden dabei Besonderheiten berücksichtigt. Es sind beispielsweise Diabeteskost, Diätmahlzeiten, pürierte Kost, salzarme Gerichte und Speisen ohne Lactose bei vielen Bringdiensten bestellbar, aber auch vegetarische Gerichte, Menüs ohne Schweinefleisch oder nur mit koscherem Fleisch. Viele Services bieten auch sonn- und feiertags warme Mahlzeiten an, manche liefern am jeweiligen Vortag dann kalte Speisen oder Tiefkühlgerichte zum Aufwärmen.
Oft können beim Menübringdienst auch Abendbrot und Frühstück bestellt werden. Des Weiteren kann nachmittags die Lieferung von Kaffee und Kuchen möglich sein. Der Menübring-Service kann zusätzlich die Lieferung von Getränken beinhalten, entweder zusätzlich zur Mahlzeit oder auch bei Bedarf kistenweise.
Durch denselben Dienst können meist Tiefkühlgerichte bestellt werden. Es kann beispielsweise für mehrere folgende Tage Tiefkühlkost ausgeliefert werden, damit sich der Abnehmer die Speisen jeweils selbst bereiten kann.
Die Möglichkeit, sich Essen auf Rädern liefern zu lassen, ist in Deutschland praktisch flächendeckend vorhanden. Die Mahlzeiten werden von Institutionen, sozialen Verbänden sowie von privaten Firmen und Services geliefert. Die Kosten belaufen sich pro Mahlzeit meist zwischen 2,50 Euro und 10 Euro.
Warmes Essen auf Rädern ist entweder frisch zubereitet in einer Großküche, oder es handelt sich um erhitzte Tiefkühlprodukte. Die Tiefkühlkost kann dabei sogar Vorteile haben, da es oft noch mehr Vitamine enthält als Essen, das lange warmgehalten wird. Frisch gekochtes Essen kann außer von den firmeneigenen Küchen auch aus Küchen von Krankenhäusern, Altenheimen oder anderen Einrichtungen stammen. Für diese Großküchen kann sich die zusätzliche Verteilung von Essen auf Rädern rechnen, und sie können eine relativ große Auswahl an Menüs bieten.
Das Essen auf Rädern muss bei dem Service oder der Institution vorher bestellt werden, etwa telefonisch oder online. Es finden sich normalerweise Wochenpläne auch für einige Zeit im Voraus. Der Bezieher von Essen auf Rädern kann sich daraus sein Wunschessen auswählen und es rechtzeitig bestellen. Das Essen kann meist bis einen Tag im Voraus bestellt, umbestellt oder auch abbestellt werden. Von den meisten Services wird das flexibel gehandhabt.
Den Senioren wird das Essen auf Rädern innerhalb eines geregelten Zeitraums an die Tür geliefert oder gegebenenfalls auf den Tisch gestellt. Das Essen befindet sich in einem Behältnis, das es warm hält, etwa einer Kunststoffbox. Viele Fahrzeuge der Menübringdienste sind mit einem Warmhaltemechanismus oder sogar einem eingebauten Ofen ausgestattet.
Der Mitarbeiter des Menüdienstes, der das Essen vorbeibringt, nimmt die leeren Behältnisse vom Vortag (beziehungsweise vom Vormittag oder Mittag) wieder mit. Die Sachen werden durch die Firma oder Einrichtung in deren Räumlichkeiten abgewaschen. Auch Einwegbehälter und Einweggeschirr können verwendet werden.
Essen auf Rädern erweist sich als äußerst nützlich für Senioren, kranke oder behinderte Personen. Die Nahrungsmittel müssen nicht eingekauft werden, die Einkaufstaschen nicht geschleppt werden. Die Speisen brauchen nicht zubereitet zu werden, sondern werden verzehrfertig in den Haushalt geliefert. Ebenso erübrigt sich der Abwasch nach dem Essen, da das Behältnis mitsamt Geschirr und Besteck wieder abgeholt werden und in den Gebäuden des Unternehmens gereinigt werden.
Das Essen auf Rädern kann Menüs bieten, die ausgewogen und vielseitig sind und somit zur Gesundheit beitragen können. Das ist oft nicht der Fall, wenn sich der Betroffene das Essen selbst zubereiten muss. Der Bezieher von Essen auf Rädern kann sich die Mahlzeit selbst auswählen, so dass sein Geschmack berücksichtigt werden kann. Zudem ist die Lieferung von spezieller Kost möglich, beispielsweise für Diabetiker (Zuckerkranke).
Die Qualität des Essens muss gewisse Standards einhalten. Trotzdem ist oft die Zusammenstellung der Nahrungsmittel nicht optimal. Nicht selten sind die Menüs zu stark gesalzen, enthalten viel Fett oder zu wenig Kohlenhydrate. Durch lange Warmhaltezeiten können Vitamine verloren gehen. Mineralstoffe sind nicht immer im ausreichenden Mengen enthalten.
Die Lieferung kann nicht immer zur gewünschten Uhrzeit vorgenommen werden. So kann es vorkommen, dass das Mittagessen bereits vormittags gebracht wird. Von Tag zu Tag kann der Bezieher aber davon ausgehen, dass das Essen jeweils zu einer ähnlichen Zeit gebracht wird.
Letzte Aktualisierung am 02.12.2021.