Abwehrschwäche ist facettenreich und kann sich bei jedem auf eine andere Weise äußern. Während der eine womöglich immer wieder erkältet ist, hat ein anderer gehäuft mit Harnwegsinfekten, Verdauungsproblemen oder auch Hauterkrankungen zu kämpfen. Wenn das Immunsystem geschwächt ist, kommt es häufiger zu Erkrankungen, als wenn man starke Abwehrkräfte hat.
Wie allseits bekannt häufen sich die Krankheiten besonders im Winter. Bei einer bestehenden Abwehrschwäche ist man gegen die äußeren Umwelteinflüsse nicht ausreichend gewappnet. In diesem Fall ist es sinnvoll sich von Menschenmengen zu distanzieren, da natürlich genau da auch besonders viele Erreger sind. Auch ist es sinnvoll Handschuhe zu tragen, denn Türklinken, die Griffe von Einkaufswägen oder -körben, sowie Münzen typische Überträger von Viren sind. Außerdem ist regelmäßiges Händewaschen mit Seife unter heißem Wasser eine effektive Möglichkeit immerhin 90 Prozent der Keime abzutöten, welche man auffängt. Die Abwehr wird überdies durch Küssen gestärkt. Auch sollte man für frische Luft in den beheizten Räumen sorgen, da abgestandene Luft die Schleimhäute schwächt. Und natürlich ist eine abwechslungsreiche Ernährung mit ausreichend Vitaminen und Mineralien wesentlich für ein gestärktes Immunsystem.
Als Heilpflanze zur Stärkung der Abwehrkräfte hat sich Holunder bewährt. Während die Früchte des Holunder früher auf dem alltäglichen Speiseplan war, profitieren wir heute von dem hohen Vitamin- und Mineraliengehalt der Beeren kaum noch. Holunder wirkt zudem auch gegen Grippeviren. Aus den Früchten, die im September und Oktober geerntet werden, kann man einen wohlschmeckenden Holundersaft bereiten, der einer vorhandenen Abwehrschwäche gut entgegenwirkt. Hierfür wird 1 kg Früchte in 1 l Wasser gekocht, bis die Haut von den Beeren platzt. Anschließend wird der Saft durch ein Tuch gedrückt und mit 200 g Zucker weiter 5 Minuten köcheln gelassen. Im Kühlschrank aufbewahrt ist der Saft ca. 20 Tage haltbar.
Ebenfalls positiv auf das Immunsystem wirkt Indigo. Bislang werden den in der Apotheke erhältlichen Präparaten weitere Heilpflanzen wie Blass- und Purpurfarbener Sonnenhut oder Lebensbaum beigemischt, was der Wirkung des Wilden Indigo keinen Abbruch tut. Indigo scheint die Zellen dazu anzuregen, Krankheitserreger zu umschließen und aufzulösen. In der Volksheilkunde diente der Wilde Indigo sogar zur Behandlung von schweren Erkrankungen wie Malaria, Typhus oder Diphtherie. Bei den ersten Anzeichen einer Erkältung können die Präparate mit Indigo eingenommen werden.
Zur Steigerung der Abwehrkräfte und Behandlung von Erkältungsbeschwerden wird in der Traditionellen Chinesischen Medizin Ingwer eingesetzt. Diese Heilpflanze enthält einen zähflüssigen Balsam, bestehend aus ätherischen Ölen und Scharfstoffen, der eine entzündungshemmende Wirkung hat und zudem die Bildung von Verdauungssäften, sowie die Darmfunktion anregt. Mit Ingwer kann jede Form von Abwehrschwäche behandelt werden. Die Anwendung ist auch während der Schwangerschaft, Stillzeit und bei Kindern völlig unbedenklich.
Der Tee aus Lindenblüten unterstützt ebenfalls die Steigerung der Abwehrkräfte. Hierfür eignet sich eine kurartige Anwendung. Die Wirkung der Lindenblüten ist antibakteriell und immunstimulierend. Tees sind in der Apotheke erhältlich.
Eine Abwehrschwäche ist häufig verbunden mit einer Mangelerscheinung. Wenn einem wesentliche Nährstoffe fehlen, kann das Immunsystem entsprechend geschwächt werden. Einen Nährstoffmangel erkennt man besonders an einer auffälligen Blässe und kalten Händen und Füßen. Der einheimische Sanddorn hat eine Vielzahl an Nährstoffen zu bieten und ist die beste natürliche Vitamin-C-Quelle hierzulande. Der Sanddornsaft kann einfach in den Speiseplan eingepflegt werden. Empfohlen wird ein Konsum von etwa 4 EL täglich. Sanddorn hat neben einem hohen Gehalt an Vitamin C auch Carotinoide, Vitamin E und B12 sowie Lycopin zu bieten. Außerdem wird die Aufnahme von Eisen durch Sanddorn verbessert. Um sich vor einer Erkältung zu schützen, kann auch vorbeugend das Sanddornöl eingesetzt werden, indem täglich die Nase innen mit einem Tropfen des Öls benetzt wird.
Eine weitere vorbeugende Anwendungsmöglichkeit bieten Präparate aus Sonnenhut (Echinacea in Form von Tabletten oder Tropfen). Sonnenhut wirkt stimulierend auf das Immunsystem und bekämpft außerdem Viren und Bakterien. Eine vorbeugende Einnahme sollte einen Zeitraum von acht Wochen allerdings nicht überdauern, da sonst eine Überstimulierung möglich ist. Sonnenhut gehört außerdem zu den Korbblütlern, weshalb man als Allergiker oder bei chronischen Erkrankungen vor einer Einnahme mit einem Arzt darüber sprechen sollte.
Ständiger Stress kann auch eine Abwehrschwäche zur Folge haben. Die Traditionelle Chinesische Medizin setzt hier zur Stärkung der Abwehrkräfte und für eine erhöhte Resistenz gegenüber psychischen und physischen Belastungen die Taigawurzel ein. In der Apotheke sind Kapseln mit diesem Wirkstoff erhältlich. Eine Einnahme ist nicht zu empfehlen, wenn man an zu hohem Blutdruck leidet.
Wenn man immer wieder erkrankt kann die Ursache auch chronischer Natur sein. Eine medizinische Abklärung ist durchaus sinnvoll, wenn Erkrankungen immer wieder auftreten. Ebenso ist es ratsam mit einem Arzt zu besprechen, ob man immunstimulierende Mittel unbedenklich einnehmen kann, wenn man Allergiker ist, da diese Allergien verschlimmern oder zum Ausbruch bringen könnten.
Letzte Aktualisierung am 29.01.2012.