Obgleich die Regelschmerzen nicht als Warnhinweis gelten, sollten sie unbedingt behandelt werden. Ansonsten können die Schmerzen chronisch werden. Das Gehirn und Rückenmark senden dann bei entsprechenden Reizen automatisch das Signal, dass sich ein Schmerz einstellt. Vorteilhaft bei Regelbeschwerden ist wohl, dass man weiß, wann diese auftreten werden und daher eine frühzeitige Behandlung mit krampf- und schmerzlösenden Heilpflanzen möglich ist.
Eine zusammenziehende Wirkung hat Frauenmantel, weshalb sich dieses besonders bei sehr starken Blutungen eignet. Bislang sind entsprechend wissenschaftliche Belege über die Wirkungsweise allerdings noch nicht verfügbar. Frauenmantel wird als Tropfen und Tees angeboten, häufig auch als Bestandteil einer Heilpflanzen-Teemischung. Etwa zwei Tage vor der Periode sollte man mit der Behandlung beginnen. Diese darf sich allerdings nicht länger als eine Woche hinziehen, denn ansonsten kann es zu Magen- und Leberbeschwerden kommen.
Schmerzen und Verkrampfungen werden mit Gänsefingerkraut gelindert. Hierfür eignen sich Tees oder Pflanzensäfte. Wenn man mit einem empfindlichen Magen oder einer empfindlichen Leber zu kämpfen hat, sollte man allerdings von Gänsefingerkraut lieber die Finger weg lassen, denn die Gerbstoffe darin könnten zu Beschwerden führen.
Die Kamille ist bekannt für ihre vielumfassenden Wirkungsgebiete. Auch bei Regelbeschwerden wie Krämpfe im Unterleib, Übelkeit oder Verdauungsprobleme wirkt die Kamille sehr gut. Besonders geeignet ist eine orale Anwendung mittels eines Arzneitees, der mit einigen Tropfen des ätherischen Öls oder des Konzentrats angereichert wird. Dadurch können die Flavonoide und Schleimstoffe ihre Wirkung am besten entfalten. Bis zu fünf Tassen des Tees sollte man über den Tag hinweg trinken. Wichtig ist, dass man auf Apothekenqualität achtet, denn ansonsten könnten weniger wirksame Kamille-Arten beigemischt sein, wodurch die Wirksamkeit verringert wird. Auch äußerlich kann man Kamille anwenden, indem man mit 10 g Blüten und 200 g Soja-, Mandel- oder Olivenöl einen Ölauszug herstellt. Die Blüten und das Öl müssen drei Wochen an einer warmen Stelle platziert werden, anschließend abgefiltert und als Badezusatz oder Massageöl angewandt werden.
Unregelmäßige Blutungen oder sehr schwache Blutungen werden mit Mönchspfeffer hervorragend reguliert. Außerdem werden Schmerzen und Schwellungen in den Brüsten damit gelindert. Mönchspfeffer wird auch bei PMS immer wieder eingesetzt. Zwar gibt es keine Beweise dazu, aber immer wieder wird dem Mönchspfeffer auch eine positive Wirkung auf die Empfängnisbereitschaft zugesprochen. In der Apotheke sind Tropfen, Tabletten und Kapseln erhältlich, die über mindestens drei Monate hinweg eingenommen werden sollten.
Krämpfe, Schmerzen und Verdauungsbeschwerden sind häufig auftretende Regelbeschwerden bei Frauen. Auch wenn man sich dann am liebsten mit einer Wärmflasche im Bett verkriechen würde, ist Bewegung doch wesentlich effektiver. Häufig bewahrt man sich vor Bewegung, aus Angst vor weiteren Schmerzen, tatsächlich können die Regelbeschwerden sehr gut durch regelmäßigen Sport gelindert werden. Dies erfolgt sowohl präventiv, als auch im akuten Fall. Durch Bewegung wird das Becken besser durchblutet , was Krämpfe löst oder im Vornherein direkt verhindert. Auch Entspannungsübungen können Verspannungen abbauen. Yoga, autogenes Training und Meditationen haben sich bewährt.
Sehr starke Regelbeschwerden oder unregelmäßigen Zyklus sollte man von einem Gynäkologen untersuchen lassen, denn es können auch organische Gründe vorliegen.
Mit Pestwurz und Petersilie können Krämpfe und Verspannungen sehr gut gelindert werden. Die Muskulatur wird durch Pestwurz entkrampft und die Blutgefäße geweitet. Pestwurz gehört allerdings zu den Pflanzen, die giftige Stoffe enthalten. Daher ist immer auf Apothekenqualität zu achten. Vor eigenen Kreationen sollte man sich hüten. Das übliche Küchenkraut Petersilie löst ebenfalls Krämpfe und eignet sich zur Behandlung von Regelbeschwerden. Dafür sollte man täglich bis zu drei Tassen Peterilsientee trinken.
Die Schafgarbe kann sowohl innerlich, als auch äußerlich angewandt werden, um Krämpfe zu lindern und die Verdauung zu regulieren. Vor allem Regelschmerzen in Verbindung mit Appetitlosigkeit profitieren von der Schafgarbe. Am wirkungsvollsten sind die Blüten, aber auch das komplette Kraut kann eingesetzt werden. Ein Tee wird mit 2 gehäuften TL des Krauts und 150 ml kochendem Wasser aufgebrüht. Dieser muss 10 bis 15 Minuten ziehen und kann über den Tag verteilt mit etwa fünf Tassen dosiert werden. Der Geschmack der Schafgarbe ist etwas streng, daher bietet es sich womöglich an, dieses Kraut mit Kamillenblüten im gleichen Verhältnis zu mischen. Auch äußerlich kann die Schafgarbe angewandt werden. Ein warmes Sitzbad lindert Schmerzen. Dafür müssen 100 g Schafgarbenkraut in einem Liter Wasser etwa eine halbe Stunde köcheln. Der Sud wird dann mit etwa 20 Liter Wasser gestreckt und auf eine angenehme Badetemperatur abgekühlt. Etwa 20 Minuten lang sollte man das Sitzbad genießen. Da die Schafgarbe zu den Korbblütlern gehört, eignet sich diese Behandlung nicht für entsprechende Allergiker. Bislang sind zwar keine konkreten Studien über die Wirkungsweise dieser Heilpflanze durchgeführt worden, allerdings ist die Wirkung plausibel.
Letzte Aktualisierung am 22.05.2012.