Im Volksmund versteht man unter Heuschnupfen die Überempfindlichkeit auf Blütenstaub. Dieser gelangt durch die Luft in Augen und Nase. Dort lösen die in den Pollen enthaltenen Eiweißkomponenten eine allergische Reaktion aus. Man spricht in diesem Fall von einer IgE-vermittelten Soforttypreaktion (Typ I).
Erstmals wurde die Pollenallergie 900 n. Chr. in Persien beschrieben. Damals sprach man allerdings vom „Rosenschnupfen", da die Symptome stets zurzeit der Rosenblüte im Frühjahr auftraten und die Ärzte den intensiven Duft der Pflanze für die körperlichen Reaktionen verantwortlich machten. Allerdings klärte sich im Laufe der Jahre, dass nicht das Aroma der Blume, sondern Baum-, Gräser, Getreide- oder Kräuterpollen Auslöser dieser saisonabhängigen Krankheit sind.
Daher leitet sich auch der medizinische Fachausdruck Pollinosis ab. Denn medizinisch korrekt betrachtet, umfasst der Begriff „Heuschnupfen" auch weitere, ebenfalls durch Umweltsubstanzen (wie Staub, Pilzsporen, Milben etc.) verursachte allergische Schnupfen (Rhinitis allergica).
Die Pollenallergie wird durch Eiweißstoffe in bestimmten Blüten-, Baum-, Getreide-, Gräser- und Kräuterpollen verursacht. Die Beschwerden treten daher zeitlich begrenzt auf, nämlich wenn die entsprechenden Pflanzen blühen.
Ferner kann eine Pollenallergie zu einer Kreuzallergie mit strukturverwandten Nahrungsmitteln führen. So geht oftmals eine Haselpollenallergie mit einer (Hasel-/Wal-)Nussallergie oder eine Roggenpollenallergie mit einer Tomatenallergie einher.
Zu den Symptomen einer Pollenallergie zählen in der Regel:
Sollte die Krankheit nicht behandelt werden, so kann dies zu einer Schädigung der Atemwege (Asthma) und des Sehvermögens führen.
Um eine Pollenallergie zu diagnostizieren, sollten sowohl Ort als auch Zeitpunkt der ersten Symptome geklärt werden. Treten diese nämlich unabhängig von den bekannten Pollenflugzeiten auf, so kann in der Regel nach einer anderen Ursache geforscht werden.
Ferner bieten Hauttests (Prick-Test, Intrakutantest, Scratch-Test und Reibtest) Aufschluss über den Auslöser. Dabei werden diverse Allergene in Tropfenform auf die Haut (Unterarm oder Rücken) gegeben. Der anschließende Vorgang, nämlich das Stechen bzw. leichte aufritzen der Haut unterhalb der Substanz mit einer Lanzette oder Nadel ist schmerzfrei. Sollte der Patient auf einen der Stoffe allergisch reagieren, so führt dies nach 5 bis 20 Minuten zu Rötung, Juckreiz oder Quaddelbildung der Haut.
Ebenso bieten eine Blutuntersuchung, der sogenannte RAST (Radio-Allegro-Sorbent-Test) sowie ein Provokationstest Hinweise auf eine mögliche Allergie.
Die Symptome einer Pollenallergie ähneln folgenden Erkrankungen:
Folgende Therapiemöglichkeiten bieten sich an:
Falls es beruflich möglich ist, wird in der Zeit der größten Pollenbelastung ein Urlaub in allergenarme Regionen empfohlen. Hierzu zählen u.a. mediterrane Regionen, die Nordsee sowie Gebirgsregionen ab 1.500 m. Weiterführende Informationen zu diesem Punkt bieten diverse Reiseveranstalter als auch Krankenkassen an.
Des Weiteren wird der Alltag durch das geschlossen halten der Autofenster und den Einbau eines Pollenfilters in der Lüftungsanlage des Wagens erleichtert.
Ebenso sollten im Internet, TV, Print- und Funkmedien regelmäßig Informationen zum Pollenflug eingeholt werden.
Durch das Wechseln der Kleidung und das Waschen der Haare nach längeren Aufenthalten im Freien, kann der Pollenanteil im Wohnraum reduziert werden.
Letzte Aktualisierung am 10.08.2021.