Xanthelasmen zählen zu den gutartigen Hauttumoren im Bereich des Auges. Meist befallen sie symmetrisch die Lider und die umliegende Haut beider Augen. Es handelt sich hierbei um Fett- oder Cholesterineinlagerungen in der Haut, die gelblich oder rötlich schimmernd hervortreten können. Frauen sind von Xanthelasmen häufiger betroffen als Männer, der Grund hierfür ist jedoch nicht bekannt.
Die Ursachen für diese Erkrankung sind noch unbekannt. Vor allem, wenn die Xanthelasmen erst im höheren Alter auftreten, sind die auslösenden Faktoren unbekannt. Treten die Ablagerungen bei jüngeren Personen auf, so ist meist eine Fettstoffwechselstörung dafür verantwortlich. Die Stoffwechselwege der Fette und des Cholesterins sind eng miteinander verknüpft. Nach der Aufnahme im Darm werden Fett und Cholesterin zusammen in Chylomikronen verpackt und über die Lymphflüssigkeit abtransportiert. Im linken Venenwinkel (in der Nähe des Herzens) wird die Lymphe mit den Chylomikronen in das Blut geleitet. In der Leber wird dann ein Teil der Chylomikronen abgespaltet und verarbeitet, der Rest wird wiederum dem Blut zugeführt und im Körper verteilt. In einem komplizierten Wechselspiel zwischen der Leber und den Zellen, die Cholesterin und Fett verbrauchen, werden Lipid- und Cholesterinkonzentration im Blut reguliert. Wenn dieses Zusammenspiel nicht mehr funktioniert, steigt der Blutfettspiegel an und es kann zu Ablagerungen in die Haut (Xanthelasmen) kommen. Auch Leberschädigungen (Leberzirrhose) können über diesen Mechanismus Xanthelasmen hervorrufen.
Die gelblichen oder rötlichen Inseln verlaufen meist bogenförmig am Ober- und Unterlid. Sie kommen häufig an beiden Augen gleichförmig (symmetrisch) vor. Es werden zwei Formen unterschieden:
Die Diagnose kann meist schon durch die hervorstechende Symptomatik durch eine einfache Untersuchung des Auges gestellt werden. Weiterführend kann eine Blutuntersuchung durchgeführt werden, um eventuelle Auslöser der Erkrankung zu identifizieren (Hyperlipidämie, Diabetes mellitus). Der Fettstoffwechsel sollte vor allem bei jüngeren Betroffenen überprüft werden, um Risikofaktoren für Herzinfarkte oder Schlaganfälle frühzeitig zu erkennen.
Früher wurden die Inseln häufig mit stark ätzenden Mitteln (Säuren) behandelt, was jedoch nur mäßigen Behandlungserfolg brachte. Die entstandenen Vernarbungen waren meist schlimmer als die Erkrankung selbst.
Heutzutage gibt es zwei ähnliche Ansätze zur Behandlung:
Xanthelasmen sind vor allem ein kosmetisches Problem, das derzeit vor allem durch Laserchirurgie behandelt wird. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese Hautveränderungen nach Behandlung erneut auftreten, sehr hoch. Das liegt vor allem daran, dass die Ursachen nicht behandelt werden können (da sie nicht bekannt sind) und es nicht immer möglich ist, alle Inseln komplett abzutragen.
Letzte Aktualisierung am 07.09.2021.