Während der Dialysepflicht muss der Patient auf verschiedene Aspekte seiner Ernährung achten. In diesem Zusammenhang ist die Flüssigkeitsbilanz enorm wichtig, weil der Körper überwässert werden kann. Ebenso muss der Patient einige Vorgaben bei Nährstoffen und Mineralien einhalten. Außerdem sollte bei der Dialyse-Diät auf die Kalorienzufuhr geachtet werden. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Patient besonders große Einschränkungen in Kauf nehmen muss. Es finden sich diverse Rezepte für Gerichte, die schmackhaft sind und für Dialyse-Patienten vorteilhaft sind. Mit der richtigen Ernährung bei der Dialyse kann die Lebensqualität gesteigert werden und vermieden werden, dass weitere Erkrankungen entstehen. Zu beachten ist, dass für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, die (noch) nicht dialysiert werden, ganz andere Empfehlungen gelten.
Ein bedeutender Aspekt bei der Dialyse ist die Regulierung des Flüssigkeitshaushalts. Weil nur eine begrenzte Menge Flüssigkeit aus dem Körper ausgeschleust werden kann, muss die Zufuhr entsprechend angepasst werden. Ansonsten könnte es zu einem Flüssigkeitsüberschuss kommen. Das kann unter anderem eine gefährliche Überwässerung der Lunge (Lungenödem) bewirken, die die Atmung stark behindern kann, sowie eine Blutdruckzunahme, die Herz und Gefäße belasten kann.
Der Patient darf also nur so viel Flüssigkeit aufnehmen, wie er durch Restharnausscheidung, Dialyse und Schwitzen wieder abgeben kann. Ein Richtwert dazu ist die Zufuhr von 500 bis 800 Millilitern mehr Flüssigkeit pro Tag, als über den natürlichen Weg ausgeschieden wird. Nicht nur durch Trinken, sondern auch durch Essen vieler Speisen gelangt Flüssigkeit in den Körper. Dies muss natürlich in die Berechnungen mit einbezogen werden. Patienten, die ihr Blut nach der Methode der Peritonealdialyse (Bauchfelldialyse) kontinuierlich reinigen, dürfen meist etwas mehr trinken.
Zur gewissenhaften Feststellung der Flüssigkeitsbilanz sollte für jeden Tag ein Protokoll erstellt werden. Darauf festgehalten werden die Flüssigkeitsaufnahme und die Ausscheidung von Urin über die Nieren, falls noch Restharn vorhanden ist. Ebenfalls verzeichnet wird das Körpergewicht zu verschiedenen Zeitpunkten vor und nach der Dialyse. Der Patient sollte sich jeden Tag mindestens einmal wiegen, am besten morgens nüchtern. Die tägliche Gewichtszunahme, welche zum großen Teil durch einen Flüssigkeitsüberschuss bedingt ist, darf allerhöchstens ein Kilogramm betragen. In das Protokoll können des Weiteren Auffälligkeiten eingetragen werden, die auf einen Flüssigkeitsüberschuss hindeuten, wie teigige Wassereinlagerungen an den Beinen und Füßen (Ödeme) oder Atemnot (durch Wasser in der Lunge).
Im Zusammenhang mit dem Flüssigkeitshaushalt steht das Kochsalz (Natriumchlorid). Salz verstärkt zwar den Geschmack vieler Nahrungsmittel, führt aber zu einem vermehrten Durstgefühl. Nach dem Verzehr salzreicher Speisen hat der Patient daher das Bedürfnis, seinen Durst zu stillen. Salz führt ebenso zu einer Erhöhung des Blutdruckes, was bei Dialyse-Patienten ungünstig ist. Aus diesen Gründen sollte auf Salz weitgehend verzichtet werden.
Auch Kalium und Phosphat darf der Dialyse-Patient nur in begrenzten Mengen zu sich nehmen. Überschüssiges Kalium kann Muskelstörungen und gefährliche Herzrhythmusstörungen auslösen. Vorsicht ist unter anderem geboten bei kaliumhaltigen Produkten als Kochsalzersatz. Phosphat kann sich bei einer herabgesetzten Nierenfunktion ebenfalls ansammeln. Zu viel Phosphat im Körper führt jedoch über einen Entzug von Calcium aus den Knochen zu einer Knochenerweichung, außerdem zu Verkalkungen verschiedener Organe. Der Dialyse-Patient sollte den Verzehr von kalium- und phosphathaltigen Lebensmitteln einschränken.
Umgekehrt verhält es sich mit Calcium. Hier besteht bei Nieren- beziehungsweise Dialyse-Patienten oft ein Mangelzustand. Calcium sollte in genügendem Maße zugeführt werden, gegebenenfalls kann es in Form von Tabletten eingenommen werden.
Eiweiß kann bei der Dialyse besonders leicht das Blut verlassen, so dass rasch ein Mangel auftreten kann. Dem kann durch eine ausreichende Aufnahme von Eiweiß entgegengesteuert werden. Besonders gilt dies für Patienten, die eine Peritonealdialyse (Bauchfelldialyse) vornehmen, da Eiweiße über das Bauchfell besonders stark ausgeschwemmt werden. Es muss darauf geachtet werden, dass die Eiweiße überwiegend hochwertig sind. Sie sollten also einen gewissen Anteil an lebenswichtigen (essenziellen) Aminosäuren beinhalten. Eine Schwierigkeit ergibt sich dadurch, dass viele eiweißhaltige Lebensmittel auch eine recht hohe Menge Phosphat enthalten. So sollten eher Speisen mit einem günstigen Eiweiß-Phosphat-Verhältnis ausgewählt werden. Am besten ist es, eiweißreiche Nahrung regelmäßig und oft, aber jeweils in nicht zu großer Menge zu essen.
Fett hat speziell auf die Dialyse keine ungünstigen Auswirkungen und zeichnet sich durch einen hohen Energiegehalt aus. Vorteilhaft sind besonders pflanzliche Fette und Öle, wohingegen tierische Fette allgemein in der Nahrung reduziert werden sollten.
Kohlenhydrate sind ein Hauptbestandteil der Nahrung und sollten auch bei Dialyse-Patienten rund 50 Prozent der Energie liefern. Bei den Kohlenhydraten ist vor allem zu beachten, dass insbesondere stark gezuckerte Getränke zu einem Durstgefühl führen können. Bei der seltener durchgeführten Peritonealdialyse muss allerdings in den Ernährungsplan mit eingerechnet werden, dass die Dialyseflüssigkeit viel Glucose (Zucker) enthält, welches auch vom Blut aufgenommen wird.
Für die Energiezufuhr insgesamt gelten für Dialyse-Patienten die gleichen Richtwerte wie für gesunde Personen. Das bedeutet, dass pro Kilogramm Körpergewicht zwischen 30 und 35 Kilokalorien am Tag empfohlen werden. Im Mittel sind das 2500 Kilokalorien für Männer und 2100 Kilokalorien für Frauen. Diese Werte sind aber stark abhängig von der Körpermasse und von der körperlichen Aktivität. Es kann den Körper belasten, wenn zu wenige Kalorien aufgenommen werden.
Vitamine sind Substanzen, die lebenswichtig sind und nur über die Nahrung in den Körper gelangen. Die Aufnahme von Vitaminen ist bei Dialysierten oft eher gering, da sie nur relativ wenig Gemüse und Obst essen können und dieses oft gewässert und ausgekocht werden muss. Durch die Dialyse werden insbesondere wasserlösliche Vitamine (Vitamin B, C, H) aus dem Körper geschleust. Es kann empfehlenswert sein, sich vom Arzt Vitaminpräparate verschreiben zu lassen. Fettlösliche Vitamine (Vitamin A, D, E, K) dürfen jedoch nicht in zu großen Mengen genommen werden.
Am besten für Dialyse-Patienten geeignet sind Gerichte, die selbst zusammengestellt und zubereitet werden. So kann gesteuert werden, welche Nährstoffe und Mineralien in welchen Mengen enthalten sind. Im Prinzip sind alle Lebensmittel erlaubt, nur auf die richtigen Verhältnisse kommt es an. Auf Genuss, der auch zur Lebensqualität des Patienten beiträgt, muss deshalb nicht grundsätzlich verzichtet werden. Die Nahrung für Dialyse-Patienten sollte ausreichend Kalorien sowie vor allem reichlich Eiweiß enthalten. Auf dem Speiseplan sollten demnach beispielsweise folgende Lebensmittel stehen:
Schlecht für die Dialyse-Ernährung geeignet sind vor allem Lebensmittel mit hohem Wassergehalt sowie viel Kalium. Sie sollten nur in geringer Menge verzehrt werden. Zu solchen ungünstigen Lebensmitteln gehören unter anderem:
Der Kaliumgehalt in vielen Lebensmitteln wie Gemüse und Kartoffeln kann oft herabgesetzt werden, indem sie für einen Tag in Wasser eingelegt werden. Das Wasser wird dann weggeschüttet und das Lebensmittel gekocht. Es finden sich diverse Rezeptideen speziell für Dialyse-Patienten in eigenen Kochbüchern oder im Internet. Zu beachten sind auch die jeweiligen Angaben auf der Lebensmittelverpackung, beispielsweise zum Kaliumgehalt.
Das Durstgefühl in der Dialysezeit kann für den Patienten unangenehm, mitunter geradezu quälend sein. Einige Tricks können angewendet werden, um den Durst zu vermindern:
Patienten mit Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) haben die zusätzliche Schwierigkeit, schon durch diese Erkrankungen Einschränkungen bei der Nahrungsmittelauswahl hinnehmen zu müssen. Besteht die Dialysepflicht, so gelten für solche Patienten natürlich gleichzeitig weiterhin die Regeln der Diabeteskost.
Diese Empfehlungen für die Ernährung von Dialysepatienten können in diesem Rahmen nicht vollständig sein, außerdem gibt es individuell unterschiedliche Vorgaben. Eine eingehende Beratung von Betroffenen zu dem Thema ist durch den Nierenspezialisten (Nephrologen) möglich sowie auch durch einen dahingehend geschulten Ernährungsberater.
Die regelmäßige Dialyse (Blutwäsche) bedeutet zwar einige Einschränkungen im Leben, aber dennoch können viele Patienten weiterhin in ihrem Beruf arbeiten. Nicht alle Tätigkeiten können von Dialyse-Patienten ausgeübt werden. Vermieden werden müssen vor allem körperlich anstrengende oder auf andere Weise belastende Arbeiten. Ungefähr die Hälfte der Dialyse-Patienten, die zuvor einen Beruf ausgeübt haben, kann dort weiterhin arbeiten. Oft wird die Tätigkeit als Teilzeitstelle weitergeführt. Zuvor muss festgestellt werden, ob der Allgemeinzustand des Patienten überhaupt eine Berufsausübung erlaubt.
Die Ausübung einer Arbeit gibt dem Dialyse-Patienten das Gefühl, selbstständig zu sein und sich das Leben nicht von der Krankheit vorschreiben zu lassen. Das Gefühl der Untätigkeit hört auf. Das gilt insbesondere für jüngere Personen. Die finanzielle Situation kann durch den Job verbessert werden. Zudem kommt der Patient mehr mit anderen Menschen in Kontakt und läuft weniger Gefahr, durch die Erkrankung zu vereinsamen. Der Job stellt oft eine willkommene Abwechslung von der ständigen Auseinandersetzung mit der Krankheit dar. In Studien wurde sogar herausgefunden, dass bei ähnlichem Ausgangszustand berufstätige Menschen mit Dialysepflicht ein längeres Leben haben als solche, die nicht arbeiten gehen. Es sollte das Ziel sein, trotz Dialyse die Arbeitsfähigkeit zu erhalten.
Bei einigen Patienten sprechen aber auch Argumente gegen die Berufsausübung. Vor allem sind in diesem Sinne weitere Erkrankungen zu nennen, beispielsweise ein Bluthochdruck. Natürlich müssen Patienten im höheren Alter ebenfalls keine Arbeit ausüben.
Bei entsprechendem Gesundheitszustand kann eine Vielzahl von Tätigkeiten auch von Dialyse-Patienten durchgeführt werden. Problemlos lässt sich meist eine Büroarbeit ausüben. Gut sind Tätigkeiten, bei denen der Betroffene teils sitzen, teils aber auch umhergehen muss. Besonders ungünstig wirken sich bei Dialysepflichtigen dagegen folgende Aspekte einer Arbeit aus:
Diese Tätigkeiten sollten daher umgangen werden.
Die am häufigsten durchgeführte Blutwäsche-Methode, die Hämodialyse, muss bei dialysepflichtigen Menschen normalerweise dreimal in der Woche vorgenommen werden. Eine Sitzung dauert in der Regel vier bis fünf Stunden. Ob die Patienten nach der Dialyse gleich wieder arbeiten können, ist individuell verschieden. Manche Betroffene fühlen sich durch die Blutwäsche kaum beeinträchtigt, wohingegen andere am Dialysetag arbeitsunfähig sind, weil sie sich schlapp fühlen und ihnen schlecht ist. Bisweilen geht die Schwäche so weit, dass die Betroffenen sogar an den Tagen ohne Dialyse nicht arbeiten können. Oft ist es sinnvoll, dass die Patienten die Dialyse später am Tag als ihre Arbeit durchführen. Gewöhnlicherweise können Patienten deshalb auch abends in ein Dialysezentrum kommen.
Beim Thema Arbeit und Dialyse sollten auch die logistischen Voraussetzungen stimmen. Ungünstig ist es, wenn der Wohnort, die Arbeitsstelle und die Dialyse zu weit voneinander entfernt sind.
Eine besondere Methode der Blutwäsche, die Peritonealdialyse (Bauchfelldialyse), kann das Berufsleben des Patienten vereinfachen. Bei der Peritonealdialyse kann der Betroffene den Vorgang selbst durchführen. Er muss die Dialyseflüssigkeit vom Prinzip her in den Bauchraum einlaufen und später wieder abfließen lassen. Der dazu notwendige Beutelaustausch kann ohne große Schwierigkeiten während der Arbeitszeit erfolgen. Während des Vorgangs kann der Patient einfachen Büroarbeiten (Computertätigkeit, Telefonate) nachgehen. Mit einer Peritonealdialyse lässt sich eine größere Unabhängigkeit erreichen, sie ist jedoch nicht für jeden Patienten geeignet.
Längere Reisen aus beruflichen Gründen können angetreten werden, wenn gewährleistet ist, dass in der Zielregion eine Dialyse erfolgt. Der Patient sollte sich rechtzeitig darum kümmern, einen dortigen Dialyseplatz zu reservieren.
Dialyse-Patienten, die zeitweise oder dauerhaft nicht arbeiten können, können verschiedene Mittel (Lohnfortzahlungen, Steuervergünstigungen, Arbeitslosengeld, Rente) in Anspruch nehmen. Eine Arbeitsunfähigkeit ist auch für Zeiten gegeben, in denen sich der Patient während der Arbeit zur Dialyse begeben muss. Der Patient sollte sich bei den Ämtern und bei der Krankenversicherung erkundigen, inwieweit Zuschüsse gewährt werden. Die Einstufung einer Schwerbehinderung ist bei Dialyse-Patienten zudem oft gegeben. Möglicherweise ist für Betroffene auch eine Umschulung oder eine andere Ausbildung angeraten, um wieder arbeiten zu können.
Bei Patienten, die sich regelmäßig einer Dialyse (Blutwäsche) unterziehen müssen, spricht nichts gegen Sport in einem angemessenen Rahmen. Im Gegenteil, eine sportliche Betätigung wirkt sich eindeutig positiv auf die Fitness und den Gesundheitszustand von Dialyse-Patienten aus. Manche Patienten müssen allerdings weitgehend auf Sport verzichten, wenn bestimmte schwere Erkrankungen vorliegen. Abgesehen davon sollte sich die Sportart und die Leistung nach der körperlichen Verfassung richten. Ebenfalls müssen einige Hinweise zum Sport bei Dialyse beachtet werden. Einige Disziplinen eignen sich sehr gut für Dialyse-Patienten, andere Sportarten dafür eher weniger.
Sport kann der Verminderung der Belastungsfähigkeit durch die Nierenerkrankung entgegenwirken. Sport führt zu einer Verbesserung der körperlichen Leistung und der Ausdauer. Der Stoffwechsel wird durch sportliche Aktivität angeregt, zudem sinkt allgemein der Blutdruck. Die körperliche Betätigung dient damit auch zur Vorbeugung gegen unterschiedliche Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Leiden. Je nach der Art der Betätigung kann auch die Kraft der Muskeln gesteigert werden. Diese wünschenswerten Folgen des Sports wirken sich nicht nur auf die Gesundheit, sondern auch auf das tägliche Leben aus. Der Patient kann wieder besser am gesellschaftlichen und beruflichen Leben teilnehmen, weil er nicht mehr so geschwächt ist.
Ein weiterer günstiger Nebeneffekt ist, dass durch den Sport auch soziale Kontakte geknüpft und gepflegt werden können. Nicht nur aus diesem Grunde fördert der Sport das seelische Wohlbefinden des Dialyse-Patienten.
Sport ist prinzipiell bei allen Patienten sinnvoll und verbessert die Leistungsfähigkeit. In besonderem Maße profitieren aber Patienten mit bestimmten Störungen des Körpers von der Ausübung des Sports. Hierzu lässt sich sagen, dass Dialyse-Patienten oft eine geringe körperliche Leistungsfähigkeit haben und an anderen Krankheiten leiden. Das bedeutet aber, dass vor allem sie noch mehr Nutzen aus den sportlichen Aktivitäten ziehen können. Dies gilt für Menschen, die regelmäßig eine Dialyse bekommen, mit
Ansonsten gesunde Dialyse-Patienten sollten wiederum Sport treiben, um einer Leistungsschwäche und solchen Krankheiten vorzubeugen.
Auf Sport sollte der Dialyse-Patient verzichten, wenn er an bestimmten gravierenden Krankheiten leidet. Meist ist eine schwere Erkrankung des Herzens der Grund. Zu den Störungen, bei denen zu anstrengender Sport vermieden werden muss, gehören folgende Zustände:
Viele Sportarten eignen sich auch für dialysepflichtige Patienten. Am günstigsten wirken sich im Allgemeinen sportliche Betätigungen aus, die die Ausdauer des Patienten trainieren. Zu diesen Möglichkeiten gehören Joggen, Gehen (Walking), Radfahren und Schwimmen sowie Skilanglauf. Ebenso können Bewegungsübungen und Gymnastik ausgeübt werden. In einem angemessenen Umfang ist ein Krafttraining zum Muskelaufbau möglich. Des Weiteren sollte eine gemäßigte körperliche Bewegung in den Alltag eingebaut werden, in Form von Haushaltsarbeiten oder auch Gartenarbeiten.
Weniger in Frage kommen Sportarten, bei denen der Patient sich leicht verletzen kann oder die eine starke Kraftausübung erfordern. So sollten Ballsportarten wie Fußball nicht von Dialyse-Patienten ausgeübt werden, ebensowenig wie Gewichtheben oder Kampfsport. Zum Einen besteht hier die Gefahr, dass der Zugang für die Dialyse beschädigt wird. Andererseits ist auch ein Risiko vorhanden, dass die Belastung auf die oft ohnehin nicht mehr so stabilen Knochen, Bänder, Gelenke und Muskeln zu groß wird.
Patienten mit Bauchfelldialyse (Peritonealdialyse) müssen die Hinweise bezüglich weiterer Sportarten (beispielsweise Schwimmen) beachten.
Insbesondere Patienten, bei denen neben der Nierenkrankheit eine weitere Erkrankung vorliegt, müssen vor der sportlichen Betätigung mit ihrem Arzt reden. Der Arzt muss für den Sport grünes Licht geben. Der Arzt weiß über die körperliche Verfassung des Patienten Bescheid und kann Empfehlungen bezüglich der Sportart und der Trainingsintensität geben.
Die Patienten müssen Acht geben, dass durch den Sport keine Schäden am Dialyse-Zugang passieren. Das betrifft bei den Patienten mit der gewöhnlichen Hämodialyse die Gefäßanlage am Arm (Shunt) und bei Patienten mit Peritonealdialyse (Bauchfelldialyse) den Katheter im Bauch. Schwimmen ist daher beispielsweise für Patienten mit einem Peritonealdialyse-Katheter normalerweise nicht erlaubt. Ausnahme ist, wenn der Katheterbereich durch einen speziellen wasserundurchlässigen Verband geschützt wird. Zudem dürfen Sportarten mit Bauchbelastung wie Rudern von Peritonealdialyse-Patienten nicht durchgeführt werden. Ist der Zugang oder der Katheter frisch angelegt worden, so sollte der Patient zunächst mit dem Sport warten, bis die Stelle abgeheilt ist.
Zum Sport muss der Patient dafür sorgen, dass der Kaliumgehalt des Blutes nicht zu stark ansteigt. Er sollte - was auch zu den allgemeinen Empfehlungen bei Dialyse gehört - eher kaliumarme Nahrung zu sich nehmen. Sport kann dazu führen, dass der Kaliumwert noch erhöht wird.
Sport von Dialyse-Patienten kann meist am besten durchgeführt werden, wenn am jeweiligen Tag keine Blutwäsche stattfindet. Es ist in bestimmten Fällen nach ärztlicher Rücksprache möglich, Sport auch am Abend nach der Dialyse zu treiben. Einige Zentren bieten sogar versuchsweise Sport an, während die Dialyse läuft. Dies bietet den Patienten dann einen ebenso willkommenen wie sinnvollen Zeitvertreib, der zudem noch unter Anleitung mit Fachpersonal durchgeführt werden kann.
Eine Reise für einen Patienten, der eine regelmäßige Dialyse (Blutwäsche) benötigt, ist zwar mit Schwierigkeiten verbunden, jedoch prinzipiell möglich. Es muss gewährleistet sein, dass der Patient die Dialyse auch am Zielort unter guten Bedingungen durchführen lassen kann. Das ist praktisch in allen Regionen in Deutschland und Mitteleuropa möglich, aber auch in diversen Orten auf der ganzen Welt. Viele Betroffene möchten wie gesunde Menschen eine Urlaubsreise unternehmen, um Erholung zu finden und eine Abwechslung vom Alltag zu bekommen. Selbstverständlich muss allerdings auch bei einer längeren geschäftlichen Reise sichergestellt sein, dass eine Dialyse erfolgt. Falls der Patient auf eine Nierentransplantation wartet, sollte er bedenken, dass er gegebenenfalls rechtzeitig zum Transplantationskrankenhaus gelangen muss.
An sich gibt es für Patienten nur die Frage, ob eine regelmäßige Dialyse am Bestimmungsort gewährleistet ist. Die meisten Patienten lassen die Dialyse nach der gewöhnlichen Methode der Hämodialyse durchführen. Hierfür wird in erreichbarer Nähe eine Einrichtung benötigt, in der die Dialyse vorgenommen werden kann. Das ist in Deutschland nahezu flächendeckend der Fall, ebenso in weiten Teilen des europäischen Auslands. Gerade an beliebten Reisezielen befinden sich sehr oft geeignete Einrichtungen zur Dialyse. Dialysezentren, Praxen und Krankenhäuser mit Dialysemöglichkeit sitzen in vielen Ländern der Welt, so dass der Betroffene bei guter vorheriger Planung Fernreisen tätigen kann.
Der Patient muss sichergehen können, dass die Dialyse auch wirklich zuverlässig und zeitgerecht durchgeführt wird. Relativ schlecht eignen sich Reisen in Länder, in denen die Hygienestandards gering sind. Des Weiteren kann es nachteilig sein, in heiße Regionen zu fahren. Dort kann ein starkes Durstgefühl eintreten beziehungsweise eine Entgleisung des Flüssigkeitshaushaltes. Eine weitere Möglichkeit des Urlaubs für Dialyse-Patienten besteht darin, eine Kreuzfahrt zu unternehmen. Eine Reihe von Schiffen ist extra mit Dialyse-Gerätschaften ausgestattet.
Patienten, die eine andere Methode der Blutwäsche durchführen, nämlich die Bauchfelldialyse (Peritonealdialyse), haben es im Urlaub etwas einfacher. Die Peritonealdialyse kann der Patient an sich selbst vornehmen, ohne dafür an eine Dialyse-Maschine gehen zu müssen. Er benötigt lediglich die Materialien (Beutel, Schläuche, Dialyseflüssigkeit) und einen hygienischen Ort zum Wechsel der Flüssigkeit oder der Komponenten. Die Utensilien können selbst mitgebracht und bisweilen auch an den Ferienort geliefert werden. Daher besteht eine etwas freiere Auswahl, was das Urlaubsziel betrifft.
Stärker begrenzen muss sich der Patient in dem Fall, dass er auf der Liste für eine Nierentransplantation steht. Sich auf der Warteliste verzeichnen zu lassen, bedeutet, sich auch stets für die Organübertragung bereit zu halten. Daher muss gewährleistet sein, dass das Krankenhaus in einer gewissen Zeit erreicht werden kann, welches die Transplantation durchführt.
Verreisen muss von Patienten, die sich regelmäßig zur Dialyse einfinden müssen, besonders gut geplant werden. Der Patient kann sich auf eigene Faust darum kümmern, dass er die Dialyse für den Urlaubsort bucht. Es gibt andererseits eine Vielzahl von Angeboten, bei denen ein darauf ausgerichteter Dienstleister die Dialyse für die Reise vermittelt und bucht. An gängigen Reisezielen findet sich oftmals eine Dialysestation, aber auch in vielen weiteren Gegenden rund um die Welt kann eine Dialyse für Urlaubsreisende vorgenommen werden.
Bedacht werden muss, dass die Dialyse einige Zeit im Voraus angemeldet werden muss. Innerhalb Deutschlands findet sich in den meisten Fällen aber auch noch sehr kurzfristig die Möglichkeit, die Dialyse vornehmen zu lassen. Es ist ratsam, zuerst die definitive Bestätigung der Dialyse-Station abzuwarten, bevor die eigentliche Reise und die Unterkunft gebucht werden.
Um die Gefährdung für den Patienten gering zu halten, sollte nur bei einem guten, stabilen Gesundheitszustand eine Reise angetreten werden. Der Patient muss seine Reisepläne rechtzeitig mit dem Arzt besprechen. Idealerweise führt der Arzt einige Untersuchungen vor der Reise durch und stellt Dokumente zusammen, beispielsweise die letzten Blutwerte, das Zielgewicht der Dialyse sowie eine Liste an notwendigen Medikamenten. Unbedingt muss der Patient dafür sorgen, dass erforderliche Materialien und Arzneimittel im Urlaub zur Verfügung stehen. Es ist besser, diese mitzunehmen, als darauf zu vertrauen, dass sie im Urlaubsland erhältlich sind.
Die Krankenversicherungen tragen im Normalfall die Kosten einer Dialyse bei Reisen im Inland. Vor Auslandsaufenthalten sollte sich der Patient erkundigen, inwieweit die Kostenübernahme gewährleistet ist. Gegebenenfalls ist es angebracht, sich bei einer Organisation anzumelden, die bei Bedarf einen Rücktransport durchführen kann. Das kann bei unerwartet auftretenden gesundheitlichen Problemen ebenso der Fall sein wie beim Eintreffen eines passenden Spenderorgans zur Transplantation.
Eine Dialyse kann zu Schwierigkeiten im Sexualleben führen, auf Geschlechtsverkehr verzichten muss der Patient jedoch nicht. Das trifft gleichermaßen für Männer und Frauen zu. Schon durch die Nierenerkrankung kann es zu einer Verminderung des Geschlechtstriebes kommen, was aber von jedem Patienten unterschiedlich empfunden wird. Neben psychologischen Gesichtspunkten können sich aber auch körperliche Störungen wie Erektionsprobleme negativ auf die Sexualität auswirken. Bei einer Bauchfelldialyse (Peritonealdialyse) kann der Katheter, der aus dem Bauch ragt, zusätzlich störend sein. Männliche Dialyse-Patienten können prinzipiell meist Kinder zeugen. Frauen, die eine Dialyse bekommen, haben dagegen mit recht hohen Risiken bei der Schwangerschaft zu kämpfen.
Prinzipiell können Menschen, die eine Dialyse (Blutwäsche) bekommen, Geschlechtsverkehr haben. Nur bei wenigen Patienten liegen schwere weitere Erkrankungen vor, die eine normale Sexualität gefährlich machen können. Oftmals kommt es aber unter einer Dialyse zu Problemen, die das Sexualleben erschweren.
Die sexuellen Probleme können im Wesentlichen durch vier Gruppen von Faktoren verursacht werden, nämlich durch hormonelle Störungen, entstehende Krankheiten, psychische Probleme und Einnahme von Medikamenten.
In vielen Fällen sind hormonelle Veränderungen aufgrund der Dialyse die Ursache für ein verringertes Verlangen nach Sexualität. Durch das Nierenversagen und die Dialyse kommt es oftmals zu einer Ansammlung des Hormons Prolaktin im Blut. Testosteron (das männliche Geschlechtshormon) wird oft nur noch in einem geringeren Ausmaß produziert. Dadurch kann der Sexualtrieb abgeschwächt werden.
Ein hoher Blutdruck und andere Auswirkungen der Dialyse und der Nierenerkrankung können bei Männern dazu führen, dass die Erektionsfähigkeit eingeschränkt ist. Dies ist dann sehr nachteilig für den Vorgang und das Erleben des Geschlechtsaktes. Ebenfalls kommt bei einem zusätzlichen Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) die sexuelle Störung eher zum Vorschein. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass solche Probleme, jedoch bereits auch eine Nierenerkrankung mit Dialysepflicht eine starke psychische Belastung darstellt. Allein oder als zusätzlicher Faktor kann das die gesunde Sexualität beeinflussen.
Der Patient mit der Dialyse muss meist Medikamente einnehmen, unter anderem oft Blutdruckmittel oder Antiandrogene (Arzneimittel, die die Bildung männlicher Geschlechtshormone unterbinden). Viele der Präparate haben als Nebenwirkung eine mögliche Störung der Sexualfunktion. Zusätzlich wirkt sich die oft allgemein verminderte körperliche Leistungsfähigkeit negativ auf das Sexualleben aus. Nicht selten fühlen sich Patienten zu schlapp, um Geschlechtsverkehr auszuüben.
Die Auswirkungen sind auch von der Methode der Blutwäsche (Dialyse) abhängig. Menschen, die regelmäßig eine Hämodialyse (die gängige Variante) bekommen, haben etwas seltener Probleme als Patienten mit Peritonealdialyse (Bauchfelldialyse). Bei der Peritonealdialyse wird darüber hinaus oft der Schlauch, der aus dem Bauch ragt, als behindernd angesehen. Nur in Ansätzen trifft das auch für den Shunt (Gefäßzugang) bei der Hämodialyse zu, der oft deutlich vernarbt ist.
Sowohl bei Männern als auch bei Frauen kann es zu einer Verminderung des Sexualtriebs kommen, wenn sie an einem Nierenversagen leiden beziehungsweise dialysiert werden. Bei Männern kann das Erektionsvermögen herabgesetzt sein. Frauen können Unregelmäßigkeiten bei der Regelblutung bekommen, häufig bleibt die Menstruation sogar komplett aus. Es kann davon ausgegangen werden, dass über die Hälfte aller Dialyse-Patienten Probleme mit der Sexualität in irgendeiner Weise hat.
Bei Männern kann eine Impotenz (Zeugungsunfähigkeit) entstehen. Die Spermien sind oft von der Anzahl her vermindert und zu einem größeren Teil geschädigt, so dass sie sich nicht mehr genügend gut fortbewegen können. Daher ist die Wahrscheinlichkeit, Kinder zu zeugen, geringer als bei gesunden Männern.
Frauen können prinzipiell auch unter der Dialyse schwanger werden. Eine Schwangerschaft einer Dialyse-Patientin weist jedoch große Risiken auf, Fehlgeburten sind häufig. Nur ungefähr die Hälfte der Kinder kann schließlich zur Welt gebracht werden und überlebt. Zudem ist auch die werdende Mutter bei der Dialyse stärker von Komplikationen gefährdet als eine gesunde schwangere Frau. Von einer Schwangerschaft bei Dialyse wird daher eher abgeraten. Möchte die Frau sexuell aktiv sein, so ist eine Empfängnisverhütung empfehlenswert.
Der Patient sollte sich nicht scheuen, mit dem Arzt über die vorliegenden Probleme zu sprechen. Die Behandlung muss im Hinblick auf die Ursache der sexuellen Störung erfolgen. Bei einer Ursache im Hormonhaushalt kann eine Therapie mit Medikamenten vorgenommen werden, ebenso kann dies auch bei Erektionsstörungen versucht werden. Bei den Erektionsproblemen können des Weiteren spezielle Maßnahmen wie Anwendung einer Vakuumpumpe in Frage kommen. Liegen psychische Beeinträchtigungen als Ursache für eine Sexualstörung vor, so kann eine Gesprächsbehandlung mit Patient und Partner angebracht sein.
Eine Vorbeugung solcher Probleme und eine Wiedererlangung der geschlechtlichen Lust und Leistung ist bereits durch eine gesunde Lebensweise möglich. Es ist sinnvoll, sich regelmäßig in angemessenem Rahmen körperlich zu bewegen. Eine effektive Dialyse wirkt sich günstig auf die sexuellen Funktionen aus. Rauchen wirkt sich dagegen schädlich auf die körperliche Leistungsfähigkeit und auch auf die Sexualfunktionen aus. Eine Normalisierung der Sexualität ist zudem meist zu erwarten, wenn der Patient eine erfolgreiche Nierentransplantation hinter sich hat.
Auch bei schwangeren Frauen kann es vorkommen, dass sie eine Dialyse (Blutwäsche) benötigen. Umgekehrt können Dialyse-Patientinnen im gebärfähigen Alter auch schwanger werden. In der Schwangerschaft kommt es allerdings oft zu erheblichen Komplikationen, wenn währenddessen aufgrund einer Nierenerkrankung eine Dialyse durchgeführt werden muss. Unter anderem können ein hoher Blutdruck und eine Blutarmut (Anämie) auftreten. Fehlgeburten sind sehr häufig, so dass nur etwa die Hälfte der Kinder lebend und lebensfähig zur Welt gebracht werden können. Zudem kommen die Kinder meist zu früh zur Welt. Die Dialyse muss bei Schwangeren besonders sorgfältig durchgeführt werden. Meist nimmt sie pro Woche mehr Zeit ein als bei Nichtschwangeren.
Eine Dialyse muss durchgeführt werden, wenn die Funktion der Niere so stark herabgesetzt ist, dass Giftstoffe nicht mehr ausreichend aus dem Blut gefiltert werden können (Nierenversagen, Niereninsuffizienz). Dies kann durchaus bei Frauen im gebärfähigen Alter vorkommen. Dialyse-Schwangerschaften stellen dennoch sehr seltene Fälle dar. Sowohl kann ein Nierenversagen mit Dialysepflicht während einer schon vorhandenen Schwangerschaft entstehen (etwa 20 Prozent der Fälle) als auch eine Schwangerschaft bei Dialyse-Patientinnen eintreten (etwa 80 Prozent der Fälle). Insgesamt gab es bisher wahrscheinlich weniger als tausend Fälle weltweit, bei denen eine Dialyse-Patientin ein Kind zur Welt brachte.
Frauen, die eine regelmäßige Dialyse bekommen müssen, haben häufiger sexuelle Probleme wie Verlust des Geschlechtstriebes und unregelmäßiger oder ausbleibender Menstruationsblutung. Allein deshalb ist die Zahl der Schwangerschaften in der Dialyse schon niedrig. Meist sind die in der Dialysezeit entstehenden Schwangerschaften nicht geplant.
Im Allgemeinen wird von einer Schwangerschaft während der Dialyse eher abgeraten. Grund sind die vielen Gefahren, die für Mutter und Kind bestehen. Eine Verhütung wird beim Geschlechtsverkehr einer gebärfähigen Frau in Dialysebehandlung als empfehlenswert angesehen. Unter besonders günstigen Voraussetzungen wird von manchen Medizinern eine Schwangerschaft bei Dialyse jedoch auch befürwortet.
Schwangere, die sich regelmäßig einer Dialyse unterziehen müssen, sind besonderen Gefahren ausgesetzt. Das gilt besonders für das ungeborene Kind, aber in geringerem Umfang auch für die Mutter. Es handelt sich eindeutig um eine Risikoschwangerschaft. In erster Linie findet sich sehr häufig eine Vermehrung des Blutvolumens beziehungsweise ein Bluthochdruck. Umgekehrt besteht die Schwierigkeit, dass der Blutdruck nicht stark abgesenkt werden darf, weil sonst die Blutversorgung des Kindes zu gering werden kann.
Oft leidet die betroffene Patientin an einer Blutarmut (Anämie). Das ist ein Zustand, bei dem zu wenige rote Blutkörperchen vorhanden sind. Eine Unterversorgung von Organen mit Sauerstoff ist möglich und kann für das Kind im Mutterleib ein Problem darstellen. Das Fruchtwasser ist in vielen Fällen bei einer Dialyse vermehrt, was wahrscheinlich aufgrund eines erhöhten Harnstoffwertes im Blut verursacht wird.
Sehr viele Schwangerschaften von Dialyse-Patientinnen enden in einer Fehlgeburt. Schätzungsweise liegt die Rate von lebensfähigen Kindern, die von der Dialyse abhängige Schwangere gebären, bei rund 50 Prozent. Fehlgeburten können noch im letzten Schwangerschaftsdrittel vorkommen. Die Kinder, die lebend zur Welt kommen, sind meistens Frühgeborene. Die Gefahr für eine Unter- oder Fehlentwicklung ist größer als bei normalen Schwangerschaften.
Die Dialysezeit pro Woche muss bei Schwangeren meist deutlich erhöht werden. Die Regel sind hier 20 Stunden wöchentlich. Ansonsten ändert sich am Vorgang nichts, sofern das Blut mit der häufigeren Methode der Hämodialyse mit einem Gefäßzugang am Arm (Shunt) gereinigt wird.
Erfolgt die Blutwäsche jedoch mit der Bauchfelldialyse (Peritonealdialyse), so sind weitere Besonderheiten zu beachten. Bei der Methode liegt ein Katheter im Bauch, über den mittels Beutel die Dialyseflüssigkeit eingefüllt und wieder abgelassen wird. Durch die Schwangerschaft wird der Ablauf bereits dadurch deutlich erschwert, da sich das Volumen im Bauchraum verändert. Die Peritonealdialyse muss jedoch nicht zwangsläufig auf die Hämodialyse umgestellt werden. Hier sollte eher mit weniger Flüssigkeit und häufigerem Wechsel oder mit nächtlicher kontinuierlicher Peritonealdialyse über ein Gerät (Cycler) gearbeitet werden. Auf die Hygiene muss peinlich genau geachtet werden, da eine Bauchfellentzündung (Peritonitis) zu verfrühter Wehentätigkeit führen kann und somit unter allen Umständen verhindert werden muss.
Es sind die Richtlinien bezüglich der Ernährung und dem Alltagsverhalten wie auch bei einer Dialyse ohne Schwangerschaft zu beachten. Die Blutsalze sollten besonders gut kontrolliert werden, ebenso müssen genügend Vitamine aufgenommen werden. Bei der Peritonealdialyse (Bauchfelldialyse) muss ganz besonders auf eine ausreichende Eiweißzufuhr geachtet werden.
Eventuell auftretende Komplikationen müssen behandelt werden. Ein Bluthochdruck muss beispielsweise vorsichtig mit Medikamenten therapiert werden. Beachtet werden muss, dass für viele Arzneimittel eine Schwangerschaft eine Gegenanzeige darstellt. Bei Blutarmut kann das Mittel Erythropoetin gegeben werden.
In der Zeit vor der Geburt wird der Zustand von Patientin und Kind meist in der Klinik beobachtet. Der richtige Zeitpunkt zur Entbindung wird in der Regel zwischen der 34. und der 38. Schwangerschaftswoche angesetzt. Die Entbindung erfolgt in den meisten Fällen per Kaiserschnitt, nur bei sehr gutem Zustand von Patientin und Kind kann eine Geburt auf normalem Weg befürwortet werden. Eine Peritonealdialyse (Bauchfelldialyse) kann etwa 24 Stunden nach der Entbindung fortgeführt werden, eine Hämodialyse natürlich schon früher.
In der Frühschwangerschaft kann darüber hinaus auch über die Möglichkeit eines Schwangerschaftsabbruches nachgedacht werden, da es sich um einen Zustand mit erheblichen Risiken für Mutter und Kind handelt.
Eine erfolgreiche Nierentransplantation führt dazu, dass keine Dialysepflicht mehr besteht. Nach einer Nierentransplantation sind die Risiken einer Schwangerschaft deutlich geringer als bei einer Dialyse, wenn auch immer noch etwas erhöht im Gegensatz zu völlig gesunden Frauen. Nach einer Nierentransplantation wird empfohlen, zunächst ein Jahr abzuwarten, bevor ein Kind gezeugt wird.
Letzte Aktualisierung am 12.11.2021.