Bei Patienten, die eine Dialyse (Blutwäsche) bekommen, wird der Gesundheitszustand regelmäßig kontrolliert. Das gilt für alle Verfahren der Blutwäsche, also z. B. für die am häufigsten durchgeführte Hämodialyse und für die Bauchfelldialyse (Peritonealdialyse).
Im Rahmen der Dialyse ist es immer wieder notwendig, dass der Patient durch den Arzt befragt wird und auf einfache Weise untersucht wird. In dem Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese) wird unter anderem ergründet, ob sich etwas am Wohlbefinden geändert hat. Appetit und Essverhalten sollten ebenso zur Sprache kommen wie die eventuelle Restharnmenge und andere Auffälligkeiten, die der Patient möglicherweise an sich beobachtet hat.
Einige Blutwerte erlauben eine gute Aussage über die Reinigung des Blutes. Die Verschlechterung eines Blutwertes kann auf eine nicht optimal abgelaufene Dialyse hindeuten.
Der für die Dialyse aufschlussreichste Blutparameter ist der Harnstoff. Harnstoff ist ein Stoffwechselprodukt, das selbst kaum giftig ist, aber die Reinigungsleistung der Dialyse (beziehungsweise der Niere) anzeigt. Mittels spezieller Gleichungen kann errechnet werden, wie effektiv die Dialyse ist. Ähnlich verhält es sich mit dem Stoff Kreatinin, dessen Blutwert normalerweise im gleichen Zuge bestimmt wird. Das Vermögen von Dialysegerät oder Niere, den Harnstoff und das Kreatinin zu beseitigen, wird als Clearance bezeichnet.
Wird eine Peritonealdialyse (Bauchfelldialyse) durchgeführt, so muss regelmäßig ein so genannter peritonealer Äquilibrationstest (PET) vorgenommen werden. Dazu wird der Gehalt von Kreatinin sowie Glucose (Traubenzucker) im Blut gemessen. Weiterhin ist immer wieder eine Bestimmung der Blutsalze (Elektrolyte) notwendig. Eine starke Veränderung von Elektrolyten kann für den Patienten gefährlich sein. Gemessen werden vor allem Natrium, Kalium, Calcium und Phosphat. Da die Dialyse auf einer Station zumindest potenziell mit einem Infektionsrisiko einhergeht, sollten vor Beginn der Behandlung sowie einmal jährlich Untersuchungen auf Hepatitis B und HIV erfolgen.
Der Gefäßzugang (Shunt) zur Hämodialyse muss von Zeit zu Zeit überprüft werden. Zunächst schaut sich der Arzt den Zugang, der meist am Unterarm liegt, an und betastet die Stelle. Für eine Beurteilung des Blutflusses müssen gegebenenfalls Untersuchungen wie Farbultraschall (Doppler-Sonographie) oder eine Gefäßdarstellung mittels Röntgen (Angiographie) vorgenommen werden. Bei einer Peritonealdialyse (Bauchfelldialyse) muss regelmäßig die Stelle begutachtet werden, an der der Katheter aus dem Bauch ragt. Vor allem sollen damit Infektionen frühzeitig festgestellt werden.
Menschen, die eine Dialyse bekommen, haben eine stark eingeschränkte Nierenleistung. Bei einigen ist noch eine gewisse Menge Restharn vorhanden, andere scheiden über die Nieren überhaupt nichts mehr aus. Daher ist eine Urinuntersuchung eher vor dem Beginn der Dialysepflicht sinnvoll. Es kann eine Untersuchung am so genannten Mittelstrahlurin oder auch an 24-Stunden-Sammelurin vorgenommen werden. Werte, die im Urin bestimmt werden, sind unter anderem Eiweißstoffe, Blutbestandteile, Harnstoff und Kreatinin sowie auch Zucker (Glucose) und Elektrolyte.
Je nach den Befunden und Fragestellungen können bei Dialyse-Patienten weitergehende Untersuchungen vorgenommen werden. Diese können beispielsweise beinhalten:
Viele Patienten mit einer Niereninsuffizienz (Nierenversagen), die an der Dialyse hängen, warten auf eine Nierentransplantation. Durch eine eingesetzte Spenderniere kann das Blut optimal entgiftet werden, und der Patient muss sich nicht dauernd zur Dialyse begeben. Um auf die Warteliste für die Nierentransplantation aufgenommen zu werden, muss der Patient diverse Untersuchungen vornehmen lassen. Viele der Untersuchungen werden in regelmäßigen Abständen wiederholt und teilweise noch einmal direkt vor der Transplantation durchgeführt.
Untersuchungen vor einer Nierentransplantation beinhalten:
Definitiv ausgeschlossen von einer Transplantation einer Spenderniere sind Menschen mit unheilbaren Tumoren und Infektionen. Weitere Umstände können relative Gegenanzeigen sein.
Letzte Aktualisierung am 10.12.2009.