Die meisten Patienten mit einem chronischen Nierenversagen (chronische Niereninsuffizienz) können über lange Zeit mit Hilfe der Dialyse überleben. Über 50 Prozent der Betroffenen leben noch zehn Jahre oder mehr mit der Dialyse. Über 25 Prozent können noch 20 Jahre oder länger leben. Die Prognose ist von vielen Faktoren abhängig. Insbesondere Krankheiten wie z. B. die häufigen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) oder Infektionen spielen eine große Rolle. Die Sterblichkeit an Herz-Kreislauf-Leiden ist beim chronischen Nierenversagen weitaus höher als bei nicht dialysepflichtigen Menschen. Auch schwere Infektionen gehören zu den häufigsten Ursachen für den Tod von Dialyse-Patienten. Ohne solche weiteren Erkrankungen ist die Prognose nur unwesentlich schlechter als bei Patienten, die nicht dialysepflichtig sind.
Ebenso ist das Alter des Patienten für die Prognose ausschlaggebend. Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die regelmäßig eine Dialyse benötigen, besteht eine Überlebensrate der ersten fünf Jahre von über 80 Prozent.
Da auch mit der Dialyse nicht alle Substanzen erfolgreich im ausreichenden Maße aus dem Blut beseitigt werden können, können über längere Sicht Probleme auftreten. Phosphat ist wohl am meisten bei den Erscheinungen beteiligt, daneben aber auch viele andere Stoffe. Zu solchen möglichen Schäden oder Störungen gehören:
Die Gefahr solcher Störungen kann etwas vermindert werden, wenn sich der Patient gewissenhaft an bestimmte Punkte hält und die Dialyse häufig und regelmäßig vornimmt. Sie können jedoch nicht komplett vermieden werden.
Der Dialyse-Patient kann dafür sorgen, dass die Bedingungen für ein langes und problemloses Leben unter der Dialyse verbessert werden. Hierzu wird empfohlen, sich genau nach den Hinweisen bezüglich Ernährung und Alltagsverhalten zu richten. Bestimmte Nahrungsbestandteile sollten in geringerem Maße aufgenommen werden, während andere vermehrt zugeführt werden müssen. Die Flüssigkeitsbilanz muss sehr genau eingehalten werden, bei den meisten Methoden darf der Patient nur eine geringe Menge Flüssigkeit trinken.
Eine enorme Belastung kann es bedeuten, dass der Patient sehr häufig und regelmäßig zum Dialyse-Zentrum gehen muss. Etwas mehr Eigenverantwortung kann durch eine Heimdialyse erreicht werden, welche dann oft nach der Methode der Bauchfelldialyse (Peritonealdialyse) vorgenommen wird. Die Peritonealdialyse erlaubt eine ebenso gute Blutwäsche wie die häufigere Hämodialyse. Die Peritonealdialyse kann aber nicht bei allen Patienten eingesetzt werden. Zudem ist die Lebensqualität unter der Dialyse durch verschiedene Nebenwirkungen etwas vermindert. Dies ist bei jedem Betroffenen unterschiedlich. Mit einigen Ausnahmen und Einschränkungen können Beruf und Hobby weiterhin ausgeübt werden. Sport ist möglich und wird bei den allermeisten Dialyse-Patienten sogar empfohlen. Nur zu anstrengend darf der Sport nicht sein, und der Dialyse-Zugang am Körper darf nicht zu stark gefährdet werden. Selbst Reisen können von Betroffenen in viele Gegenden getätigt werden, da auch vor Ort oft eine Dialyse vorgenommen werden kann. Bleibt die Funktion der Niere ungenügend, so muss die Dialyse regelmäßig über das ganze weitere Leben durchgeführt werden.
Ein Teil der Patienten bekommt schließlich eine Spenderniere in einer Transplantation eingesetzt. Die Warteliste ist lang, so dass es viele Jahre dauern kann, bis sich ein passendes Spenderorgan gefunden hat. Wurde die Niere eingepflanzt, vom Körper angenommen und ist sie funktionstüchtig, so kann von nun an auf die Dialyse verzichtet werden. Die Blutreinigung ist besser als mit der Dialyse. Nach der Nierentransplantation muss der Patient einige Dinge befolgen, insbesondere die Einnahme bestimmter Medikamente (Immunsuppressiva). Auch später noch kann die Niere wieder funktionsuntüchtig werden.
Letzte Aktualisierung am 14.12.2009.