Ein Analekzem ist ein Hautausschlag im Afterbereich. Die Ursache können unter anderem vergrößerte Hämorrhoiden, Hauterkrankungen (besonders häufig eine Kontaktallergie) oder eine falsche Afterhygiene darstellen. Es kommt durch die Entzündung zu einem starken Juckreiz am After. Die richtige Behandlung hängt von der Ursache ab, oft hilft bereits die Beachtung einiger Regeln bei der Afterhygiene.
Eine häufige Ursache für das Analekzem sind vergrößerte Hämorrhoiden (Hämorrhoidalleiden). Weitere Erkrankungen im Analbereich, beispielsweise Fisteln (Entzündungskanälchen, die in die Haut münden), können ebenfalls die Ursache darstellen. Stuhlinkontinenz (Schwäche des Schließmuskels mit unwillkürlichem Stuhlabgang) oder Durchfälle sowie bereits der Verzehr sehr scharfer Speisen können das Ekzem bedingen. Ein Analekzem entwickelt sich oftmals auf dem Boden einer Hauterkrankung, z. B. einer Kontaktallergie, einer Schuppenflechte oder einer Neurodermitis. Vor allem bei Kindern kann bisweilen sogar eine Wurmerkrankung dahinter stecken. In vielen Fällen ist aber auch lediglich eine falsche Hygiene im Afterbereich für das Ekzem verantwortlich.
Das Analekzem wird ohnehin durch die Bedingungen im Bereich des Afters beziehungsweise der Gesäßfalte begünstigt. Das Areal innerhalb der Falte ist oft nach außen abgeschlossen, und es entwickelt sich durch Schweißabsonderung ein feuchtes Milieu, das die Entwicklung des Ausschlages fördert. Wischen und Reiben nach dem Stuhlgang können zu einer weiteren Reizung führen.
Im Vordergrund steht meist der Juckreiz am After. Dieser kann mitunter sehr heftig bis unerträglich sein. Der Patient verspürt oft den Drang, sich kratzen zu müssen. Nicht selten kommt es zum Brennen oder zu Schmerzen. Der Befund ist gerötet und kann auch nässen oder leicht bluten. Das Analekzem kann ohne eine Therapie bisweilen sehr langwierig sein und in diesem Fall zu dauerhaften Schäden an der Haut führen.
Wichtig für eine erfolgreiche Behandlung ist es, die Ursache des Ekzems festzustellen. Der Arzt führt zunächst ein Gespräch mit dem Patienten (Anamnese). Die Analregion wird betrachtet und eventuell abgetastet. Im Anschluss erfolgen spezielle Untersuchungen, die sich nach dem Verdacht auf den Auslöser des Hautausschlages richten. Durch eine Mastdarmspiegelung können mögliche Analerkrankungen festgestellt werden. Der Hautarzt untersucht auch die restliche Haut auf andere Stellen mit Auffälligkeiten. Beim Verdacht auf ein allergisches Kontaktekzem kann ein Hauttest zur Feststellung einer Allergie vorgenommen werden.
Insbesondere bei länger andauernden Ekzemen muss eine Krebserkrankung oder eine Vorstufe zum Krebsbefall ausgeschlossen werden. Des Weiteren sollten andere Hauterkrankungen oder eine Infektion mit Bakterien, Viren oder Pilzen ausgeschlossen werden.
Wichtig ist es, die Analhygiene angemessen zu gestalten. Eine zu nachlässige wie auch eine zu intensive Pflege kann die Entwicklung des Ekzems fördern. Verwendetes Toilettenpapier sollte nicht zu hart sein. Feuchtes Toilettenpapier sollte aber nicht benutzt werden, weil es oft Konservierungsstoffe, Duftstoffe und weitere Substanzen enthält, die den Bereich reizen können und sogar zu einer Allergie führen können. Sehr sinnvoll ist eine Spülung des Afters mit klarem Wasser, eventuell auch als Ersatz für Toilettenpapier. Der Betroffene kann auch Wattepads oder ein weiches Tuch in die Gesäßfalte einlegen, die Feuchtigkeit aufnehmen können. Salben und andere Pflegemittel sollten nur dann verwendet werden, wenn sie vom Arzt verschrieben wurden (Zinksalbe) und keine Allergie gegen sie besteht. Des Weiteren sollte durch ausreichende Flüssigkeitsaufnahme und genügend Ballaststoffe der Stuhl weich gehalten werden, auf scharfes Essen sollte weitgehend verzichtet werden.
Die weitere Therapie richtet sich nach der jeweiligen Ursache für das Ekzem. Eine Erkrankung am After, die das Ekzem bedingt, muss behandelt werden. Vergrößerte Hämorrhoiden sollten verödet werden, bisweilen ist auch eine Operation notwendig. Entzündungen (wie Fisteln) sollten eröffnet oder entfernt werden. Gegen bestimmte Hauterkrankungen wirken spezielle Salben und andere Mittel. Bei einer Infektion werden Antibiotika beziehungsweise Wirkstoffe gegen Viren oder Pilze eingesetzt.
Wenn keine adäquate Behandlung erfolgt, besteht die Gefahr, dass das Analekzem chronisch wird und es zu bleibender Schädigung der Haut kommt. Mit entsprechender Therapie und Beachtung der Hygienehinweise heilt das Ekzem oft langsam ab. Die Erfolgsaussichten sind ebenfalls abhängig von der Ursache.
Letzte Aktualisierung am 21.06.2021.