Bei einer Perianalthrombose (Analvenenthrombose) handelt es sich um ein Blutgerinnsel am After, das sich durch eine schmerzhafte Schwellung bemerkbar macht. Fälschlicherweise wird die Erkrankung manchmal auch als äußere Hämorrhoiden bezeichnet. Nicht immer ist eine Behandlung der Analthrombose erforderlich, da sie harmlos ist und meist nach Tagen bis Wochen von alleine verschwindet.
Es handelt sich bei der Erkrankung um eine Verstopfung einer Vene am äußeren Rand des Afters. Das Blutgefäß kann aufbrechen, das Blut tritt in das Gewebe ein und bewirkt eine Schwellung. Im Prinzip besteht also ein umschriebener Bluterguss (Hämatom) am Afterrand. Analvenenthrombosen werden häufig durch eine Drucksteigerung verursacht. Dies kann beispielsweise beim Pressen des Bauches, bei Schwangerschaft, nach langem Sitzen, Heben schwerer Gegenstände, bei verkrampftem Schließmuskel und bei hartem Stuhl der Fall sein. Starke körperliche Betätigung kommt als Auslöser ebenfalls in Frage. Manchmal kann auch das Sitzen auf kalter Unterlage für die Thrombose verantwortlich sein. Nicht selten lässt sich aber auch keine bestimmte Ursache für die Perianalthrombose ausmachen.
Bei der Analvenenthrombose kommt es meist akut zu Schmerzen am After. Es kann auch ein Juckreiz bestehen. Am After lässt sich eine pralle Schwellung ertasten, die eine Größe von wenigen Millimetern bis einigen Zentimetern aufweisen kann. Der Befund kann bisweilen ohne äußere Einwirkung oder beim Benutzen von Toilettenpapier aufbrechen. Es entleert sich dann das geronnene Blut nach außen. Durch die Entlastung des Druckes gehen in diesem Fall die Schmerzen weitgehend zurück.
Die Diagnose wird vom Arzt durch den Anblick und das Abtasten des Afters gestellt. Es zeigt sich für den Mediziner meist ein eindeutiger Befund eines rötlich-bläulichen Knotens am Außenrand der Analöffnung.
Perianalthrombosen werden oftmals vom Betroffenen für Hämorrhoiden gehalten, da diese ein allgemein bekanntes und häufiges Krankheitsbild sind. Des Weiteren können akute Schmerzen am After auch auf einige andere Erkrankungen hindeuten, beispielsweise auf einen Afterriss (Analfissur).
Eine Behandlung ist bei Analvenenthrombosen nicht in allen Fällen erforderlich. Schmerzen können durch eine nicht operative Behandlung gelindert werden. Eine Operation ist nur notwendig, wenn die Beschwerden sehr stark sind und über einige Zeit bestehen, oder wenn die Gefahr einer Entzündung besteht.
Die Beschwerden können oft durch Auftragen von Fettcreme oder Salbe vermindert werden. Es kann Salbe mit Wirkstoffen zur Schmerzstillung und Entzündungshemmung angewendet werden wie Diclofenac oder auch Cortison. Bei sehr ausgeprägten Beschwerden kann die Einnahme von Schmerzmitteln angezeigt sein. Kühlen der Analregion kann ebenfalls sinnvoll sein. Zusätzlich sollte der Stuhl weich gehalten werden, indem eine Ernährung mit vielen Ballaststoffen und ausreichend Flüssigkeit eingehalten wird.
In den meisten Fällen kann die Perianalthrombose unter örtlicher Betäubung operiert werden. Die Stelle wird aufgeschnitten, der Blutpfropf wird entfernt. Manchmal wird auch die ganze Vene herausoperiert. Die Stelle kann auch lediglich eingeschnitten werden, wobei die Perianalthrombose dann oft bald erneut auftritt. Als Komplikationen der Operation können sich unter anderem Schmerzen, Blutungen sowie Infektionen ergeben.
Meist bildet sich die Analvenenthrombose innerhalb einiger Zeit (Tage bis Wochen) von selbst zurück. Manchmal bleiben Falten an der Haut am After zurück (Marisken). Es kann auch zur erneuten Ausbildung einer Perianalthrombose kommen (Rezidiv).
Letzte Aktualisierung am 22.06.2021.