Die Aufgaben der Haut sind vielfältig und überlebenswichtig.
Funktion der Haut
Schutz
- UV-Schutz: In die Haut eingelagerte spezialisierte Zellen bilden Melanin. Dieser Farbstoff schützt alle darunter liegenden Zellen bis zu einem gewissen Grad vor schädlicher Strahlung. Außerdem kann die Melaninproduktion gesteigert werden, wenn die Beleuchtungszeit und -intensität erhöht wird.
- Infektionsschutz: Die Haut bildet durch verschiedene Strukturen eine natürliche Barriere gegen Keime. Außerdem existieren in der Haut Immunzellen, die eventuell eingedrungene Feinde bekämpfen können.
Regulation
- Wärmeregulation: Die Haut besitzt Schweißdrüsen, die Wasser und Elektrolyte abgeben können. Dadurch wird Wärmeenergie abgeführt, der Körper kühlt ab.
Die Haut besitzt jedoch auch Haare, die mit Muskeln aufgestellt werden können. Dadurch wird das Luftpolster (als Isolierschicht) um den Körper vergrößert, was dazu führt, dass weniger Wärme abgegeben wird.
- Wasserhaushalt: Über Schweiß und Verdunstung kann die Haut den Wasserbestand des Körpers maßgeblich beeinflussen.
Sensor
- Tastsinn: Alle Tastrezeptoren sind in die Haut eingelagert, da sie als einziges Organ direkten Kontakt zur Außenwelt hat. Die höchste Dichte der Rezeptoren ist in der Hand und der Lippe lokalisiert.
- Temperatursinn: Freie Nervenendigungen in der Haut erfassen Temperaturunterschiede zwischen der Hautoberfläche und anderen Gegenständen. Auch die Temperatur der Luft wird über diese Rezeptoren gemessen. Außerdem leiten sie Reflexe ein, die vor Verletzungen schützen (Hand von heißer Herdplatte zurückziehen).
Es werden Leistenhaut und Felderhaut unterschieden
Haut kann allgemein in zwei verschiedene Arten unterteilt werden.
- Leistenhaut: Die Leistenhaut existiert nur an Händen (Fingerabdrücke) und Füßen, sie ist unbehaart und besitzt nur wenige Schweißdrüsen.
- Felderhaut: Die Felderhaut bedeckt den Rest des Körpers und beinhaltet Haare, Schweiß- und Talgdrüsen.
Beide Hautarten unterscheiden sich nur geringfügig in ihrer Schichtengliederung.
Die Haut besteht im Wesentlichen aus drei Schichten
Die Haut kann grob in drei Schichten eingeteilt werden. Üblich ist jedoch eine noch genauere Einteilung der Schichten.
Subkutis
Die Subkutis (Unterhaut) versorgt alle darüberliegenden Hautschichten und sorgt durch die große Zahl an Fettzellen für die Verschieblichkeit der Haut gegen darunterliegende Gewebe und isoliert den Körper, verhindert so also größere Wärmeverluste. In ihr verlaufen Blutgefäße und Nerven. Außerdem beherbergt sie die Lamellenkörperchen, die einen wichtigen Teil des Tastsinns ausmachen.
Dermis
Die Dermis (Lederhaut) beinhaltet grundsätzlich Gefäße, Schweiß- und Talgdrüsen, sowie Haare (nur bei Felderhaut!). Die Haare sind mit kurzen, glatten Muskelzellen verbunden, von denen sie bei Bedarf aufgerichtet werden können. Die Dermis wird in zwei Schichten (Stratum) eingeteilt:
- Stratum reticulare (Netzschicht): Diese Schicht besteht hauptsächlich aus Bindegewebe. Hier finden sich die Ruffini-Körperchen, die Druckänderungen erfassen und diese an das Gehirn weiterleiten (Tastsinn)
- Stratum papillare (Zapfenschicht): Die Zapfenschicht verankert die Epidermis am Körper. Dazu ist sie mit bestimmten Proteinen ausgestattet, wie Ankerfibrillen. Außerdem besteht diese Schicht aus Bindegewebe und Abwehrzellen, wie Makrophagen (Fresszellen). Wichtig sind hier auch die Meissner-Tastkörperchen, die einen wichtigen Beitrag zum Tastsinn leisten.
Epidermis
Die Epidermis ist die äußerste der drei großen Schichten. Sie steht als einzige direkt mit der Außenwelt in Kontakt. Dies begründet ihren mikroskopischen Aufbau (von innen nach außen):
- Stratum basale (Basalschicht): Hier sitzen die Stammzellen, die durch Teilung neue Hautzellen erschaffen. Diese „wandern" dann nach außen, während sie sich immer weiter entwickeln und schließlich absterben. Des weiteren siedeln sich hier Melanozyten und Merkel-Zellen an. Melanozyten bilden Melanin, was die Haut dunkler färbt und somit den UV-Schutz des Körpers darstellt. Merkel-Zellen sind Rezeptoren (Empfänger) für Berührungsreize und Vibrationen niedriger Frequenzen.
- Stratum spinosum (Stachelzellschicht): Diese Schicht besteht aus Zellen, die ihre stachelartigen Fortsätze Richtung Außenwelt ausrichten. In dieser Etage finden sich auch die Langerhans-Zellen. Sie sind wichtiger Bestandteil der angeborenen Immunität und des Schutzes vor eingedrungenen Keimen.
- Stratum granulosum (Körnerzellschicht): Das Stratum granulosum besteht aus Zellen, die mit kleinen Bläschen gefüllt sind. Sie stoßen im weiteren Wachstum ihren Inhalt aus, welcher dann unter anderem den Fettfilm bildet und den Zusammenhalt der Zellen ermöglicht.
- Stratum lucidum (Glanzschicht): Diese Schicht existiert nur im Bereich der Leistenhaut (an Händen und Füßen). Ihren Namen verdankt sie der rot glänzenden Farbe, die sie im mikroskopischen Präparat hat.
- Stratum corneum (Hornschicht): Die Hornschicht besteht aus abgestorbenen, verhornten Zellen, zwischen denen sich ein Fettfilm ausgebreitet hat. Der Film verhindert ein Eindringen von Wasser, die Zellen bilden eine Barriere gegen Keime.