Husten ist ein Schutzreflex des Körpers und dient eigentlich der Reinigung der Atemwege. Eingedrungene Krankheitserreger und Staubpartikel können durch den Hustenstoß wieder nach außen befördert werden. Dabei zieht sich das Zwerchfell zusammen und stoßt die Luft und somit auch Sekret und Fremdkörper ruckartig aus den Atemwegen wieder aus. Man sollte deshalb den Husten nicht unterdrücken.
Dauert der Husten jedoch länger als drei Wochen, so sollte die Ursache geklärt werden. Sie stellt keine eigenständige Erkrankung dar, sondern vielmehr ein Symptom und kann daher bei verschiedenen Erkrankungen als Begleitsymptom mit auftreten. Die Ursachen sind sehr vielfältig, besonders Erkrankungen der Bronchien, Lunge, Herz, Magen sowie einige Medikamente können verantwortlich sein.
Ein Husten kann natürlich auch mit Auswurf auftreten. Der Auswurf ist immer ein Krankheitszeichen und sollte vom Arzt untersucht werden. Unter einem Auswurf versteht man ein ausgeworfenes, krankhaft vermehrtes Sekret der Atemwege. Sie kann sich schleimig, eitrig, blutig oder auch gemischt darstellen. Die Konsistenz und der Geruch können auch sehr variieren. Eine nähere Untersuchung des Auswurfs dient der Erkennung von Krankheiten.
Der Husten kann abhängig von der Dauer unterteilt werden in:
Sie dauert in der Regel weniger als drei Wochen. Ursache ist meist eine Erkältungserkrankung mit Entzündung der Atemwege, die durch Viren oder Bakterien hervorgerufen werden. Ein akuter Husten kann aber auch durch die selten vorkommende Lungenembolie hervorgerufen werden.
Der chronische Husten dauert mehr als vier bis acht Wochen. Sie kann verschiedene Ursachen haben und bedarf einer gründlichen ärztlichen Untersuchung.
Auf der anderen Seite kann man auch eine Einteilung anhand des Auswurfs vornehmen, und zwar:
In der Regel sind die Atemwege kaum mit Keimen besiedelt. Kommt es jedoch zur Aspiration von Staub- und Schmutzpartikeln oder Fremdkörpern, so bietet das eine optimale Lebensbedingung für Bakterien, die sich daraufhin stark vermehren. Der Hustenreflex dient der Freihaltung der Atemwege, indem die Bakterien und Fremdkörper wieder ausgestoßen werden.
Um den Husten richtig zu behandeln, muss man zunächst die Ursache herausfinden. Der Hustenreiz wird vor allem durch Irritationen der Atemwege ausgelöst. Vor allem Rauch, Allergene oder Fremdkörper provozieren den Hustenreiz. Häufig tritt der Husten jedoch als Begleitsymptom einer banalen Erkältung auf.
Akuter Husten entwickelt sich oft durch eine bakteriell oder viral verursachte Entzündung der Atemwege. Auch eine Lungenembolie, die eher selten vorkommt, kann zum akuten Husten führen.
Ein chronischer Husten kann häufig verursacht werden durch Asthma bronchiale, chronische Bronchitis, chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD), Allergie, Lungenemphysem (Zerstörung der Lungenbläschen), Sinusitis (chronische Nebenhöhlenentzündung), Herzschwäche (Herzinsuffizienz), Tuberkulose, Gastroösophagealer Reflux (Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre), Tumorerkrankungen der Lunge, Keuchhusten und Arzneimittelnebenwirkungen (z.B. ACE-Hemmer).
Je nach Auswurf kann die Erkrankung folgende Ursachen haben:
Die häufigsten Ursachen, die zu schleimproduzierendem Husten führen sind:
Bei Erkältungskrankheiten liegt ein gelblich oder grünlicher Schleim vor, ansonsten ist der Schleim eher glasklar. Das bedeutet also, dass die Farbe des abgehusteten Schleims (weiß, gelb, grün) dem Arzt wichtige Hinweise auf die Ursache des Hustens geben kann.
Ursache für einen Husten mit blutigen Auswurf sind vor allem Krankheiten wie:
Einen Husten mit blutigem Auswurf sollte man auf jeden Fall durch einen Arzt abklären lassen.
Ausgelöst wird der Reizhusten durch eine akute Reizung der Lunge, durch Staub oder Fremdpartikel. Reflektorisch kommt es zu einem Husten. In einigen Fällen können auch Medikamente wie ACE-Hemmer oder Betablocker als Nebenwirkung, einen Reizhusten auslösen. In seltenen Fällen kann es auch vorkommen, dass ein Reizhusten das einzige Symptom einer kleinen Lungenembolie ist.
Besonders bei Kindern und Immungeschwächten Personen können sich Husten- und Erkältungsviren gut einnisten und vermehren. Zu den Risikogruppen gehören unter anderem:
Husten ist selbst ein Symptom, der durch verschiedene Krankheiten ausgelöst werden kann.
Der typische Verlauf der Erkrankung beginnt zunächst mit Halsschmerzen, der sich nach wenigen Tagen zum schmerzhaften, trockenen Husten verwandelt. Parallel dazu kommt es zu einer gesteigerten Schleimproduktion, die sich in den nächsten Tagen durch einen schleimigen Auswurf und Räuspern äußert. Der Schleim kann gelblich, grünlich oder glasklar aussehen.
Beim Bluthusten kommt es entweder zum Abhusten von reinem Blut (Hämoptoe) oder blutig gefärbtem Auswurf (Hämoptyse).
Beim Reizhusten handelt es sich um einen trockenen Husten ohne Auswurf, der auf Dauer sehr schmerzhaft sein kann. Meistens beginnt sie mit einem Brennen in der Brust, die Betroffenen sind matt und fühlen sich krank. Die Patienten empfinden den Reizhusten als stark störend, da ständig Hustenanfälle auftreten, insbesondere in der Nacht.
Der Husten tritt in der Regel nicht als einziges Symptom auf, sie wird meistens durch folgende Symptome begleitet:
Durch eine genaue Befragung des Patienten kann man bereits erste Hinweise auf die Ursache des Hustens gewinnen. Dabei ist die Erfragung der Dauer und Häufigkeit der Hustenattacken, sowie der Beschaffenheit und Farbe, des eventuell vorhandenen Auswurf, von großer Bedeutung. Nach dem Aufnahmegespräch erfolgt schließlich die körperliche Untersuchung des Patienten, hierbei werden in erster Linie die Lungen abgehört. Beim Abhören kann man häufig schon auf den Ort der Erkrankung im Atemsystem schließen.
Zur weiteren Abklärung kann man, wenn der Arzt es für nötig hält, noch folgende Untersuchungen durchführen lassen:
Wie bereits erwähnt handelt es sich beim Husten um ein Begleitsymptom, der bei verschiedenen Erkrankungen auftreten kann. Um den Rahmen nicht zu sprengen, seien hier noch einmal die wichtigsten Krankheiten aufgelistet, an die man primär denken sollte:
Will man den Husten erfolgreich behandeln, so muss zunächst die Grunderkrankung festgestellt und therapiert werden. Die Behandlung der eigentlichen Erkrankung kann mit Medikamenten, die den Husten lindern, unterstützt werden. Dafür stehen folgende Medikamente zur Auswahl:
Hustenstillende Medikamente kommen nur bei trockenem Husten und nach Rücksprache mit einem Arzt zum Einsatz. Dazu gehören insbesondere die Codeintropfen. Ihre Wirkung entfalten sie, indem sie über das zentrale Nervensystem dämpfend auf das Hustenzentrum im Stammhirn wirken. Gleichzeitig haben sie aber auch eine leichte sedierende (beruhigende) Wirkung.
Diese Medikamente gehören zur Gruppe der schleimlösenden Mittel und helfen den Schleim besser abzuhusten. In erster Linie sollten sie tagsüber eingesetzt und mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden. Mit der Flüssigkeit wird der schleimlösende Effekt der verabreichten Hustenmittel zusätzlich unterstützt. Zur Schleimlösung werden auch Inhalationen empfohlen.
Ist der Hustenreiz auf Entzündungen der Schleimhäute zurückzuführen, so werden inhalative Glukokortikoide als Mittel der Wahl eingesetzt.
Zusätzlich kann jede Therapieform durch ausreichende Flüssigkeitszufuhr unterstützt werden.
Die Prognose richtet sich nach der jeweiligen Grunderkrankung. In der Regel heilt der akute Husten gut ab. Dagegen sind die Heilungsaussichten für den chronischen Husten abhängig von der bestehenden Erkrankung.
Eine gesunde Lebensführung beugt in der Regel viele Krankheiten vor. Generell kann man folgende Tipps geben:
Besonders stark gefährdet sind Kinder, ältere Menschen und immungeschwächte Patienten. Gehören Sie zu diesen Gruppen, so sind folgende vorbeugende Maßnahmen zu empfehlen:
Bitte beachten Sie, dass ein Husten der länger als zwei bis drei Wochen besteht, von einem Arzt abgeklärt werden muss. Ein anhaltender Husten ist immer ein Zeichen dafür, dass im Körper etwas nicht richtig läuft. Es liegt ein krankhafter Prozess vor! Der Husten sollte immer als Warnzeichen erkannt werden.
Letzte Aktualisierung am 28.06.2021.